Zitterpartie durch Kampf entschieden
Oberliga-Handballer der TSG Calbe schlagen den TuS Radis auswärts mit 31:30 (14:14)
RADIS/CALBE/KAG. Immer wieÂder wanderte der Blick von Malte Gottschalk auf die Uhr. Dabei hatÂte er einen Gedanken: „Schaffe ich es noch rechtzeitig in die SportÂhalle nach Gräfenhainichen?“ Klar war, dass es zum Anpfiff nichts wird, aber zumindest für die zweite Halbzeit war GottÂschalk dann einsatzbereit. Das freute natürlich Calbes Trainer Frank Reckzeh, denn die WechÂselbank war mehr als spärlich besetzt. Einzig ein Torwart sowie zwei Feldspieler saßen dort – mit dabei auch der A- Jugendliche Emiel Otto Herzig.
Die zur Verfügung stehenden Spieler haben im Handball-Oberliga-Duell allerÂdings „gefightet“, wie der Trainer sah, und konnten einen knappen 31:30 (14:14)-Erfolg gegen TuS Radis einfahren. „Wir hatten auch ein bisschen Glück, weil wir es wieder verpasst haben, den Sack zuzumachen. Einige freie Würfe fanden nicht den Weg ins Netz. Wir werfen sechs Minuten lang kein Tor mehr“, erinnerte sich Reckzeh an die Schlussphase. Weil aber die Abwehr sicher stand, kamen auch die Gastgeber zu keinem weiteren Treffer.
Mit der Aufstellung zu SpielbeÂginn hatte der Calbenser Coach eventuell auch den Gegner ein wenig aus dem Tritt gebracht. So begann der junge Herzig auf der Linksaußen-Position. „Im AnÂschluss haben wir dann immer wieder variiert. Paul Steffen war dort dann des Öfteren zu finden, in der zweiten Hälfte war es dann
Malte Gottschalk“ erklärte der Calbenser Trainer. Absetzen konnte sich – bis auf eine gute Phase des TuS (13:9, 24.) – keine Mannschaft. Zur Pause schafften die Gäste sogar wieder den AusÂgleich.
Ein ähnliches Bild gab es nach der Pause zu sehen. Die Führung wechselte ständig. Zehn MinuÂten vor dem Ende konnten die Calbenser dann erstmalig vier Tore (29:25, 50.) vorlegen und hatten somit die besseren KarÂten. „Die Abwehr im ZusammenÂspiel mit dem Torwart hat sich deutlich gesteigert“, meinte ReckÂzeh. Allerdings war in der OffenÂsive reichlich Sand im Getriebe. Und so mussten die Calbenser dann doch nochmal richtig zitÂtern. Radis verkürzte nach 57 MiÂnuten auf 30:31. In der SchlussÂminute zogen beide Trainer die jeweils letzte Auszeit, um SpielÂzüge zu besprechen, aber einen Treffer konnte keine Mannschaft mehr erzielen.
„Mit Blick auf die fast nicht vorÂhandenen Wechselmöglichkeiten haben wir das Beste aus der SituaÂtion herausgeholt. Am Ende waÂren die zwei Punkte das WichtigsÂte“, fiel das Fazit vom TSG-Coach am Ende nüchtern, aber glücklich aus. „Man muss aber auch dazu sagen, dass 30 Gegentore natürÂlich noch zu viel sind.“ Ãœber dieÂsen kleinen Schönheitsfehler konnte Reckzeh mit etwas AbÂstand zum Spiel dann auch läÂchelnd hinwegsehen.
TSG Calbe: Daniel Bertram, Leon Dobertin – Daniel Gieraths (3), Nils Rätzel (2), Emiel Otto Herzig, Paul Eric Steffen (9), Martin Sowa (3), Felix Kralik (3), MalÂte Gottschalk, Marc Stapf (2), Kevin Reiske (9/1)
Siebenmeter Calbe 1/3 – Radis 2/2
Zeitstrafen: Calbe S – Radis 4 Rote Karte (o.B.): Martin Sowa (54., Calbe)
Quelle Volksstimme 23.09.2024
Dieser Artikel wurde am 24.September 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 24.September 2024)