Die Nachwuchshandballer der TSG Calbe blicken auf ein recht buntes Wochenende zurück, bei dem die beiden Vorrundenturniere zur Landesmeisterschaft der D-Jugenden sicherlich besonders im Fokus standen.

Heike Falke, Trainerin der männlichen D-Jugend, hatte bereits vor Wochen, als ihr Team überraschend souverän den Bezirksmeistertitel holte, prophezeit, dass die Medaillen zwar verdient und ein toller Erfolg sind, jedoch wenig über die Stellung im Land aussagen. „Die Qualifikation zur Landesmeisterschaft wird richtig schwer“, sagte sie damals und ihre Einschätzung bestätigte sich am Sonnabend in Griebo. Mit 13 Spielern traten die Saalestädter an, mussten auf den erkrankten Erik Großhennig verzichten. Nach dem Auslosen der Startplätze ging es sofort in die Spiele, die jeweils 2×15 Minuten dauerten.
Calbe musste als erstes gegen den Weißenfelser HV 91 ran. Dazu berichten die Trainerinnen Heike Falke und Simone Holzweissig: „Unser erstes Spiel gegen Weißenfels war unsere größte Chance im Turnier. Es gab tolle Zweikämpfe mit Körpertäuschungen, aber auch einen starken Torwart auf der Gegnerseite. Malte zeigte starken Einsatz, Paul wie immer sehr beweglich, sprintstark und torgefährlich.“ Leider vergab Calbe in diesem Spiel zu viele Torchancen und unterlag am Ende unglücklich mit 21:25 (13:16).
Das Lospech entschied, dass die TSG-Jungen nach nur sieben Minuten Pause ins nächste Duell mussten. Noch ziemlich erschöpft aber auch enttäuscht von der Auftaktniederlage half gegen den BSV 93 Magdeburg 2 nur das Prinzip „Augen zu und durch“. Kleinere Verletzungen, gepaart mit fehlender Cleverness im Torabschluss führten zu einer raschen Führung des Gegners und am Ende dazu, dass viele Calbenser Spieler die Partie frühzeitig abhakten. „Die Sprints waren für eine Landesmeisterschaft zu langsam, so konnten wir nicht mithalten“, kritisieren die Trainerinnen und führten einen weiteren Punkt an, „wir erkämpfen uns hart die Bälle und werfen sie dann einfach weg.“ Einzig Niels konnte mit schönen Toren in diesem Spiel gefallen. Endergebnis: 33:18.
Im dritten Spiel traf Calbe dann auf die Gastgeber des SV Grün-Weiß Wittenberg/Piesteritz. Von Beginn an liefen die Saalestädter einem Rückstand hinterher, hatten zudem Pech mit Pfostentreffern oder übertraten. Erst nach drei Minuten traf Niels zum 1:5, eine Minute später brachte Cedric einen Doppelpass zum 2:5 unter. „Obwohl der Sieg von Wittenberg von Beginn an klar war, zeigten wir hier unsere beste Mannschaftsleistung“, resümierten die Trainerinnen nach der 19:36-Niederlage. (sho/ttr)

Einen Tag später ging es für die weibliche D-Jugend ebenfalls ins Qualifikationsturnier. In Halle traf der Vizemeister des Spielbezirks West auf die Sieger der Nord- und Südstaffel. Gegen den Bundesliga-Nachwuchs des SV Union Halle-Neustadt (13:4) gab es für die Saalestädterinnen ebenso wenig zu holen wie gegen die Sportschulauswahl des HSV Magdeburg (20:9). Besser lief es dann gegen die JSpG HC Wittenberg/Apollensdorf. Calbe kämpfte stark gegen den Anhalt-Zweiten und drehte den 5:6-Rückstand in der zweiten Hälfte zu einem 14:13-Sieg. Mit Platz drei in dem Turnier hat die TSG die Qualifikation zur Landesmeisterschaft zwar verpasst, mit Blick auf das Teilnehmerfeld jedoch das maximal Mögliche erreicht.

Das einzige Punktspiel im Nachwuchs bestritt die männliche E-Jugend (9.), die auswärts dem HV Wernigerode (4.) mit 27:14 (19:5) unterlag. Die weibliche E-Jugend wusste hingegen im Pokalturnier beim SV Westerhausen einmal mehr zu überzeugen. Bereits im ersten Spiel hatten die Saalestädterinnen den Kreisnachbarn aus Schönebeck bis zum 19:11 fest im Griff. Gegen die Gastgeber der SpG Thale/Westerhausen tat sich das Team schwerer, behielt jedoch letztlich die Oberhand (14:11). Im letzten Spiel liefen die Mädchen dann zur Bestform auf. Das Angriffsspiel überzeugte in jeder Konstellation und Torhüterin Sophie Wende ließ keinen Gegentreffer zu. Schließlich fuhren sie so einen 19:0-Abschlusserfolg gegen den HC Salzland ein. Die Zeichen für den Bezirkspokal stehen also gut. Das vierte und letzte Turnier findet am Sonnabend in Schönebeck statt.

Die Mädchen der weiblichen C-Jugend haben den „Pott“ bereits sicher. Ohne Minuspunkte eroberten sie sich in den vergangenen Wochen den Harz-Börde-Jugendpokal und machten ihr drittes Saisonziel (nach dem Erreichen der Endrunde der Landesmeisterschaft und dem Bezirksmeistertitel) perfekt. Die Calbenserinnen mussten dazu gleich zweimal ran, lösten jedoch ihre Aufgaben in Bernburg (28:11) und Thale/Westerhausen (23:21) am Ende erfolgreich.

Gedrückt war die Stimmung bei der männlichen B-Jugend, die den begehrten Jugendpokal denkbar unglücklich verpasste. Die TSG führte zur Halbzeit gegen den Quedlinburger SV 10:5, büßte den Vorsprung jedoch in einer spannenden und heiß umkämpften zweiten Hälfte ein. Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es 21:18, was exakt dem Ergebnis des Hinspiel entsprach, das die Vorharzer für sich entschieden hatten. Es ging also ins 7-Meterwerfen, zunächst mit fünf Spielern pro Team. Da jeweils ein Spieler scheiterte, ging es in die Einzelrunden. Am Ende war es QSV-Torhüter Leon Löser, der dem Drama ein Ende setzte, einen Calbenser Wurf parierte und damit den Pokal für die Gäste eroberte. Trotz diesem nervenaufreibenden Ausgang können die Saalestädter stolz auf ihre Turnierbilanz sein, haben sie sich doch als Ligavierter in der K.o.-Runde bis ins Finale durchgekämpft. (ttr)