Sachsen-Anhalt-Liga, Frauen, Jessener SV 53 – TSG Calbe 33:28 (16:13)

Von Tilman Treue

Jessen/Calbe l Mit leeren Händen und reichlich angefressen kehrten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe von ihrer 28:33 (13:16)-Auswärtsniederlage beim Jessener SV 53 zurück. „Das kann man diesmal einfach nicht als unparteiisch bezeichnen“, machte TSG-Trainerin Stefanie Beyer ihrem Ärger über das Schiedsrichtergespann Luft und wer sie kennt, weiß, dass ihr solche Sätze nur selten über die Lippen kommen. „Während wir regelmäßig mit Verletzungen aus Fouls zu kämpfen hatten, waren auch wir es, die für Kleinigkeiten Pfiffe und gar Zeitstrafen bekamen“, fasste sie zusammen und eine Spielerin fügte hinzu: „Wir hätten noch eine Stunde spielen können, wir hätten das nicht gewonnen.“

Die Begegnung selbst war die erwartet harte Partie gegen das eingespielte Team aus dem äußersten Osten unseres Landes. „Anfangs hatte ich das Gefühl Jessen überrennt uns“, beobachtete Beyer, „wir kamen immer zu spät und kassierten einfache Tore.“ Calbe lief konsequent einem Rückstand hinterher (14:9, 23.), fand dann aber doch noch in die Partie. Mit einem direkten Freiwurf von Stevie Mittwollen verkürzte das Team zum 13:16-Pausenstand.

„In der zweiten Halbzeit war es dann dasselbe Bild: Wir kamen regelmäßig zu spät und machten vorne einfache Fehler“, ärgerte sich die Trainerin. Jessen legte wieder auf fünf Treffer vor (20:15, 37.) und hielt den Vorsprung zunächst. Doch Calbes Kampfgeist war längst noch nicht gebrochen. „Nach der Umstellung auf eine doppelte Manndeckung kämpften sich die Mädels auf ein Tor heran (26:27, 52.)“, berichtete Beyer, „da hatten wir das Momentum eigentlich auf unserer Seite, aber in vier Versuchen gelang es einfach nicht.“

Der Rest ist Geschichte, die Niederlage mit fünf Toren definitiv zu hoch und am Ende war es wohl der Segen der langen Fahrt, dass sich bis nach Calbe der Frust zumindest ein Stück legen konnte. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack, zumal Beyer ihrem Team attestiert: „Moral, Einsatz und Willen kann man ihnen heute keinesfalls absprechen.“

TSG Calbe: Josephin Hecker, Karolin Knauff – Lisa Dasbach (1), Michelle Feilhaber (2), Elisa Mennecke (3), Stevie Mittwollen (9), Alexandra Pajung (2), Daisy Richter (5), Laura Schachner (2), Kristin Sroka (4/2)

Siebenmeter: Jessen 7/5 – Calbe 4/2

Zeitstrafen: Jessen 3 – Calbe 6

Rote Karte: Daisy Richter (42., TSG Calbe, 3×2 Minuten)

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