15. September 2014

… und jetzt beginnt die Saison

Einen unbequemeren Auftaktgegner hätte man sich wohl nicht suchen können. Die TSG Calbe musste zum Start in der Sachsen-Anhalt-Liga gegen den FSV Magdeburg, der mit etlichen ehemaligen TSG-Spielerinnen gespickt war, eine 24:31 (7:14)-Niederlage hinnehmen.

Christiane Wilke, Patricia Engelmann und Kristin Musche sind in Calbe bekannt, laufen aber inzwischen für die Magdeburger auf. Hinzu kommt mit Anne Pätzold eine starke Rückraumspielerin, die bereits beim HC Salzland 06 aktiv war. „Und sie haben weitere gestandene Spielerinnen“, schätzte auch TSG-Coach Annett Schröter ein. „Das hat letztlich den Unterschied bedeutet.“

Calbe, das im ersten Punktspiel-Auftritt vor eigenem Publikum merklich nervös war, tat sich vor allem mit der offensiven 5-1-Deckung der Gäste schwer. Mit Wilke auf Spitze unterbrachen sie die noch nicht sattelfesten Kombinationen der Saalestädterinnen, die sich erst noch finden müssen, frühzeitig und vor allem effektiv. Auch die Anspiele an den Kreis gelangen nur selten, Alicia Sophie Gröst oder später auch Mandy Wenzel wurden sehr gut abgeschirmt.

So musste sich Calbe oftmals schwierige Würfe aus der zweiten Reihe nehmen, Kristin Sroka und Stefanie Hüls übernahmen Verantwortung, blieben aus etwa zehn Metern aber oftmals an der Deckung oder Keeperin Katja Slotta hängen. Oder beim Versuch, sich bis zum Kreis durchzusetzen, wurde der Ball verloren. Magdeburg kam ins Kontern und enteilte kontinuierlich.

Nach dem 1:5-Rückstand verkürzten die Calbenserinnen nach Einzelleistung von Gröst sowie Konter von Josephine Wurbs zum 3:5. Doch die Regel-Technik-Fehler blieben allgegenwärtig. Nach dem 5:8 durch Marie Zilke (20.) enteilte der FSV zum 12:5 durch Musche (27.). Nach der Pause war spätestens beim ersten Zehn-Tore-Rückstand (12:22, 43.) die Partie entschieden.

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Stefanie Hüls (im Wurf) hatte einen schweren Stand, erzielte am Ende fünf Treffer für die TSG Calbe. | Foto: Frank Nahrstedt

Es waren die kleinen Szenen, die trotz der Niederlage positiv nach vorn schauen lassen – nicht zuletzt dank des Einsatzwillens. Beispiel Kristin Sroka: Bei einem gegnerischen Konter war sie derart schnell zurückgelaufen, dass sie mit einem Sprung noch den Ball abwehren konnte. Oder Mandy Wenzel, die in der zweiten Hälfte auf Anne Pätzold angesetzt wurde und trotz ihrer offensiven Rolle in der Defensive auch am Kreis aushalf. Oder Antje Schreiber, die in der Abwehr am Kreis gute Arbeit leistete und in der Offensive viel einstecken musste, dennoch ein wichtiger Faktor blieb. Oder Josephine Wurbs, die sich in der zweiten Hälfte ein Herz fasste und drei Angriffe in Folge zum 23:30 (59.) abschloss. „Wir sind eine junge Mannschaft, viele waren ziemlich nervös“, erklärte Schröter. „Und unsere erfahrenen Spielerinnen wollten gegen ihre ehemaligen Mannschaftskollegen vielleicht etwas zu viel.“

Für die Calbenserinnen heißt es nun also: Abhaken und Weitermachen. In dieser Formationen ist der FSV sicherlich ein Kandidat für die vorderen Plätze und sollte wahrlich nicht als Maßstab gelten. Die TSG wird in Ruhe weiterarbeiten, hat nun zwei Wochen Zeit, sich auf die Partie gegen den Magdeburger SV 90 vorzubereiten. Und dann geht die Saison erst richtig los.

TSG Calbe: Suchan, Baier, Mennecke – Zilke (2), Giese, Gröst (2), Prokop (1), Wurbs (5), Sroka (7/2), Wenzel (1), Hüls (5/2), Schreiber (1), Schmidt

Magdeburg: Slotta, Döbelin – Gottschalk (1), Daul-Acksteiner (1), Pätzold (6), Wilke (4), Weber (2), Els (2), Musche (4), Rokowski (4), Engelmann, Heller (1), Schröder (6/2)

Siebenmeter: Calbe 4/4 – Magdeburg 3/2

Zeitstrafen: Calbe 2 – Magdeburg 3

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 15. September 2014

Dieser Artikel wurde am 15.September 2014 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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