20. Januar 2013

TSG-Frauen unter Wert geschlagen

Mit 24:37 (8:18) klar zu hoch unterlagen die Oberliga-Frauen der TSG Calbe im Sachsen-Anhalt-Derby dem TSV Niederndodeleben. Seit Jahren liefern sich beide Teams spannende Duelle, lagen noch in der Vorsaison auf Augenhöhe.

Doch das Bild hat sich gewandelt und den Zuschauern in der Hegersporthalle offenbarte sich das am Sonnabend bereits nach wenigen Minuten. Die Gäste aus der Börde, die auf eine ganze Reihe bundesliga-erfahrener Spielerinnen zurückgreifen konnten, agierten druckvoll, suchten den geradlinigen und schnellen Abschluss. Die Gelegenheiten dazu bekam der TSV um die glänzend aufgelegte Veronika Bange über weite Strecken von den Gastgeberinnen geschenkt. Abspielfehler oder unvorbereitete Würfe wurden konsequent bestraft und so stand es nach einer guten Viertelstunde bereits 12:4 aus Sicht der Gäste. Calbe reagierte mit seinem geduldigen Angriffsspiel, das zahlreiche sehenswerte Spielzüge hervorbrachte, im Abschluss jedoch an einer ausgemachten Pechsträhne litt, die dafür sorgte, dass der Rückstand auf zehn Tore anwuchs.

Nach der Pause schlug die Stunde von Kristin Sroka, die das Spiel an sich nahm und damit ihre Mannschaft im Spiel hielt. Im Konter flog die Calbenserin zum 12:20 (37.) und setzte wenig später dann Christin Bily in Szene, die zum 15:23 (42.) traf. Der Schwung übertrug sich jedoch nicht auf die anderen und ebbte recht schnell wieder ab. Zu groß schien die Angst, dem Gegner mit weiteren Fehlern in die Hände zu spielen. Mit dieser Einstellung passierte jedoch genau das und der TSV enteilte weiter. TSG-Coach Frank Mühlner versuchte in einer Auszeit, die Moral zu retten, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass seine Schützlinge immer weiter unter den nicht langsamer werdenden Zug der Gäste gerieten.

Dass die beiden Mannschaften mittlerweile in zwei verschiedenen Handball-Welten spielen, war allen Beteiligten im Vorfeld klar und weder auf Calbenser Seite noch auf der von Niederndodeleben wird ernstlich jemand mit einer Überraschung gerechnet haben. Letztlich bleibt aber dennoch der Eindruck, dass sich die TSG wieder einmal unter Wert verkauft hat. Beeindruckt von dem vermeintlich übermächtigen Gegner bastelten die Saalestädterinnen an ihrem eigenen Scheitern. Grundlos, meinte ihr Trainer, wenn sich jeder auf das besonnen hätte, was er kann, und konsequenter agieren würde.

TSG Calbe: Kathrin Gutsch/Elisa Mennecke – Christin Bily (5), Patrizia Engelmann, Stefanie Hüls (3), Sophia Rust, Melanie Sauer (4), Franziska Sprotte (3), Kristin Sroka (8/1), Mandy Wenzel (1), Christiane Wilke

TSV Niederndodeleben: Hofmeister – Bange (8), Bruckbauer (2), Hartmann (5), Klöppel (4), Mainka (1), Matthei (4), Maue (2), Schottstedt (1), Schröder (4/4), Thomas (6), Wilke

Siebenmeter: Calbe 1/1 – Niederndodeleben 4/4

Zeitstrafen: Calbe 1 – Niederndodeleben 0

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 21. Januar 2013

Fotogalerie vom Spiel:

Dieser Artikel wurde am 20.Januar 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 06.Februar 2013)


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