Torwartduell geht an den Gast
Dass es ein ungleiches Duell zwischen den Handballerinnen der TSG Calbe II und der SG Lok Schönebeck war, wäre etwas übertrieben. Dennoch setzten sich die Elbestädterinnen in der 3. Runde des Harz-Börde-Pokals souverän mit 31:21 (15:9) an der Saale durch.
Quelle: Volksstimme Nobert Wulf
Calbe l Mit 4:0 (5.) lagen die Lok-Spielerinnen zu Beginn vorn, ehe sie ihren ersten Angriff nicht erfolgreich abschlossen. Linksaußen Karin Stagge versuchte ihrem Trainer Dirk Schedlo zu erklären, was schief gelaufen sei. Den interessierte aber weniger das Angriffsspiel seines Teams, als vielmehr die Deckungsarbeit. „Die Abwehr muss stehen“, gab er sofort als Anordnung aus. Trotzdem verkürzte die TSG durch Tore von Karolin Andriovsky (2) und Lisa Prokop zum 3:4 (9.).
Es sollte das erste und letzte Mal in der Partie sein, dass die Gastgeberinnen auf Tuchfühlung kamen. Anschließend stellte das Zusammenspiel zwischen der Lok-Abwehr und Torhüterin Josephin Suchan die Saalestädterinnen vor unlösbare Probleme. Immer wieder rannten sie sich fest, Schönebeck baute seine Führung bis zur Halbzeitpause zum 15:9 aus.
Schon die ersten 30 Minuten veranschaulichten, dass Lok im körperlichen Bereich klare Vorteile aufwies. Das erkannte auch TSG-Trainer Andreas Glöckner an. „Schönebeck ist eine erfahrene Mannschaft. Wir haben versucht, unsere Defizite spielerisch und taktisch zu lösen.“ Doch weder das Rezept einer 5-1-Deckung mit Andriowsky auf Spitze gegen Carolin Schedlo, noch das Agieren mit zwei Kreisläufern in Hälfte zwei brachten die gewünschten Verbesserungen. „Zudem ging das Torwartduell ganz klar an Lok“, so Glöckner. Sein Team leistete sich allein in Hälfte eins 15 Fehlwürfe.
Davon ausgenommen war Calbes Prokop, die sowohl von der Siebenmeterlinie Nervenstärke bewies als auch aus dem Rückraum teils sehenswerte Treffer erzielte. Doch sie allein vermochte die Niederlage nicht zu verhindern. Nicht erst beim ersten Zehn-Tore-Vorsprung (28:18) sieben Minuten vor Ende war die Begegnung endgültig entschieden.
Lok-Trainer Dirk Schedlo war zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, vor allem habe es „eine geile Abwehr gestellt“. Dagegen missfiel ihm, dass sich mit Saskia Kallwatz, Steffi Sauer und Stagge gleich drei Spielerinnen verletzten. Dabei war das Derby kein überaus hart geführtes, auch wenn es kleinere Reiberen gab. So ließ sich zum Beispiel Lok-Spielerin Beatrice Braun kurz vor Ende auf ein Wortgefecht mit Glöckner ein. „Da müssen wir die Souveränität bewahren“, kritisierte Schedlo.
Sein Ziel mit dem Team sei ganz klar das Double mit Pokalsieg und Meisterschaft. Glöckner hingegen bezeichnete „Platz vier und fünf“ in der Liga als einen Erfolg für seine junge Mannschaft.
TSG Calbe II: Wißgot, Krafczyk – Zilke, Falke, Rust, Prokop (14/6), Schmidt (1), Andriovsky (3), Knappe (2), Gröst, Hofmann, Hoffmann (1), Lehmann
Lok Schönebeck: Suchan – Wolf (6), M. Krause (1), Schedlo (8/3), Depta (3), N. Krause (3/2), Sauer (4), Stagge (1), Moschner (1), Broßat (1), Kallwatz (3), Braun
Siebenmeter: TSG II 7/6 – Lok 8/5; Zeitstrafen: TSG II 6 – Lok 5
Dieser Artikel wurde am 26.März 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 03.April 2013)