Stimmungsvoll mit reichlich Spannung
SG Lok Schönebeck unterliegt im Derby der TSG Calbe mit 24:26 (8:9) / Zuschauer zufrieden mit Auftritt
Das stimmungsvolle Derby der Handball-Sachsen- Anhalt-Liga zwischen der SG Lok Schönebeck und der TSG Calbe entschieden die Saalestädter mit 26:24 (9:8) für sich.
Von Kevin Säger Schönebeck/Calbe • Eine gelungene Wiedereröffnung erlebte die Franz-Vollbring-Halle am vergangenen Wochenende. Den ganzen Tag über strömten zahlreiche Menschen zur Wettkampfstätte. Das Spiel der zweiten Handball-Mannschaft der SG Lok Schönebeck (27:24 gegen den HV Wernigerode II) lockte bereits zahlreiche Zuschauer an. Voller wurde es dann, als das Traditionsspiel der Frauen begann. Den großen Höhepunkt gab es aber am Abend, als das Derby der Sachsen-Anhalt-Liga auf dem Programm stand. Beide Mannschaften wurden von einer großen Schar an Fans unterstützt, die eine großartige Kulisse in der Halle formten. „Das war Werbung für den Handball und ich denke, die Zuschauer haben ein gutes Spiel gesehen“, meinte Calbes Trainer Andreas Wiese im Nachgang. „Es war eine gelungene Veranstaltung und ich habe nach dem Spiel auch von vielen gehört, dass sie zufrieden mit der Leistung waren“, sagte Lok-Coach Stefan Kazmierowski nach der 24:26 (8:9)-Niederlage.
Vorwerfen lassen konnten sich die Schönebecker im Endeffekt nicht viel. „Ich glaube, das war seit zehn Jahren ein Derby, wo die Spannung bis zur letzten Minute hielt“, so Kazmierowski. Seine Mannschaft stellte eine gute Deckung und hatte mit Robert Knörich auch den „Spieler des Spiels“ in ihren Reihen. Von Minute eins an war der Lok- Torhüter im Spiel, zeigte zahlreiche gute Paraden. „Er macht ein überragendes Spiel“, lobte auch Gäste-Coach Andreas Wiese.
Dennoch ging seine Mannschaft mit 2:0 in Führung. „Wir haben danach aber keine gute Wurfqualität. Uns fehlte die Tiefe“, musste Wiese beobachten. Schönebeck nutzte das aus und lag nach neun Minuten selbst mit 3:2 in Führung. Die Gastgeber unterbanden clever das Tempospiel der Calbenser, die vor dem Lok-Tor kaum Lösungen fanden. Nach 22 Minuten lag Schönebeck mit 8:5 in Führung. „Es wäre schön gewesen, wenn wir den Vorsprung mit in die Kabine hätten nehmen können. Unsere Deckung war stark. Es war aber zu sehen, dass wir die schlechteste Offensive der Liga besitzen“, hielt Kazmierowski fest. So gehörten die letzten Minuten in Durchgang eins deutlich den Saalestädtern. Immer wieder peitschten sich die Calbenser nach Toren an. „Die Emotionen waren wichtig für unser Spiel“, so Wiese. Die Gäste drehten den Spielstand – 9:8.
In der Kabine musste sich Wiese etwas einfallen lassen. Der Plan: zwei Kreisspieler. Das Konzept ging auf. „Damit ist Schönebeck nicht klargekommen.“ Vor allem Martin Sowa spielte sich in den Vordergrund, netzte insgesamt sechs Mal ein. „Wir regeln es dann über unsere individuelle Klasse“, sagte Wiese. „Calbe hat ihre Stärken dann besser ausgespielt, vor allem bei der zweiten Welle“, musste Kazmierowski derweil beobachten, wie seine Mannschaft ins Hintertreffen geriet.
Abschütteln ließ sich Schönebeck aber nicht. Calbe legte zwar immer wieder vor, „doch Schönebeck spielte es weiter gut“, beobachtete Wiese. Erst nach 51 Minuten konnten sich die Saalestädter vorentscheidend auf 22:18 absetzen. „Dann fahren wir auch unsere Konter.“ Schönebeck schaffte es nur bedingt, in Schlagdistanz zu bleiben. „Wir mussten dann auch in der Deckung auf Grund der Roten Karte für Nils Rosemeier umstellen“, sagte Kazmierowski. „Wir haben aber bis zum Ende gekämpft.“ Schönebeck konnte den Spielstand auf zwei Tore verkürzen. „In der zweiten Halbzeit war Calbe einfach ein bisschen besser“, fasste der Lok-Coach zusammen.
Anschließend wurden dann sowohl die Schönebecker als auch die Calbenser von den eigenen Fans mit Applaus überschüttet. Schönebeck für die gute Leistung und die Saalestädter, weil sie durch die Niederlage der Spergauer nicht mehr von Platz drei verdrängt werden können. Und natürlich wegen des Derbysieges.
SG Lok Schönebeck: Robert Knörich, Julian Bartels – Torsten Deumeland (1), Ricardo Schult (2), Marvin Ernst (5), Nils Rosemeier, Oie Mehr, Pascal Garbsch, Florian Willner (2), Felix Herget (4), Michael Kreyenberg (2), Kevin Krause (8)
TSG Calbe: Daniel Bertram, Leon Dobertin – Mathias Walther, Daniel Gieraths (3), Nils Rätzel, Paul Eric Steffen (4), Tony Maynicke (2), Marius Harig, Maximilian Weiß (5/1), Nils Meyer (3), Martin Sowa (6), Kevin Reiske (3)
Siebenmeter: SG Lok 0/2 – TSG 1/1
Zeitstrafen: SG Lok 6 – TSG 3 Rote Karte (3×2 Minuten): Nils Rosemeier (52./SG Lok Schönebeck)
Quelle Volksstimme 09.05.2023
Fotos Verein P. Hoppe
Dieser Artikel wurde am 09.Mai 2023 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 04.Oktober 2023)