Sehr variable Offensive durch viel Bewegung
Kristin Sroka war mal wieder ein immens wichtiger Faktor der TSG Calbe. Wenngleich die Rückraum-Schützin nicht für eine große Torausbeute verantwortlich war, sorgte die Handballerin mit ihrer ordnenden Hand in der Offensive und dem Blick für die Lücken in der gegnerischen Abwehr für viel Freiraum ihrer Mitspielerinnen. Vor allem in der zweiten Halbzeit wussten diese das zu nutzen, sodass sie gestern Nachmittag einen deutlichen 37:25 (14:9)-Erfolg über die SG Seehausen einfuhren. Damit behaupteten sie den siebten Platz in der Sachsen-Anhalt-Liga.
In der ersten Hälfte ging die 5-1-Deckung gegen Seehausens gefährlichste Rückraumschützin Bianca Braune zwar nicht zu 100 Prozent auf – später kehrte Calbe zur 6-0 zurück -, doch die Defensive zwang die Gäste zu einigen Ballverlusten. Es lag an der schwachen Chancenverwertung, dass zur Pause nicht ein höherer Vorsprung zu Buche stand. Zudem versuchten die Altmärkerinnen sehr häufig, über die Zweite Welle oder die Schnelle Mitte erfolgreich zu sein. Zu Beginn gerieten die Gastgeber sogar zum 3:6 in Rückstand, sie hatten diesen aber zum 6:6 wieder aufgeholt und ausgeglichen. „Wir hatten Möglichkeiten, über 20 Tore zu werfen“, haderte Trainerin Annett Schroeter.
Nach dem Wechsel drehte Calbe in der Offensive auf. Zunächst trumpfte Sophia Rust mit drei Treffern auf, nachdem sie über lange Kreuzbewegungen in Position gebracht wurde. Dann schlossen beispielsweise Stefanie Hüls über die Zweite Welle oder Lisa-Marie Prokop, die mit einer Einzelleistung den ersten Zehn-Tore-Vorsprung herausarbeitete (23:13, 42.), erfolgreich ab. Und auch eine 5-0-1 der Gäste gegen Rust brachte die TSG nicht aus dem Konzept, die Rückraumschützing war daraufhin mehrfach am Kreis zu finden, wo sie Lücken für ihre Mitspielerinnen schuf. „Das haben die Mädels wirklich gut gemacht. Wir waren im Angriff sehr variabel, haben uns gut bewegt“, lobte Schroeter. Lediglich die dynamischen Antritte von Seehausens Braune konnten nicht immer verteidigt werden, sodass der Vorsprung nicht ausgebaut wurde.
Am Ende gab es Gelegenheit, beispielsweise Stefanie Hüls vorzeitig etwas Pause und den jüngeren Spielern wie Marie Zilke oder Keeperin Elisa Mennecke mehr Einsatzzeiten zu gönnen. Zilke, normalerweise rechts außen, lief dann auch auf Rückraum Mitte auf, wo sie das Match lenkte und erfolgreiche Spielzüge ansagte. Zudem erzielte sie das 32:22 (56.) über die Zweite Welle.
TSG Calbe: Suchan, Mennecke, Baier – Zilke (4), Gröst, S. Rust (7), Prokop (12), Sroka (2/1), Wenzel (1), Hüls (6/1), Schreiber (5)
SG Seehausen: Willing, Gebauer – Tange, Theiß, Rist (9/5), Schulenburg, Biewald (1), Braune (9/1), Milchert (3), Schwander (1), Steinke (2), Martini
Siebenmeter: Calbe 3/2 – Seehausen 7/6
Zeitstrafen: Calbe 2 – Seehausen 1
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 23. Februar 2015
Dieser Artikel wurde am 23.Februar 2015 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.