13. Januar 2025

Pure Dominanz gezeigt

Das Kreisduell der Handball-Oberliga zwischen der TSG Calbe und dem SV Wacker 09 Westeregeln ist eine eindeutige Angelegenheit. Die Saalestädterinnen gewinnen deutlich mit 38:16 (19:8).

Von Tilman Treue

Die Handballerinnen der TSG Calbe entschieden auch das zweite Oberliga-Duell mit dem SV Wacker 09 Westeregeln sehr deutlich für sich. Das war erwartbar und am Ende fiel die Einschätzung beider Seiten ähnlich aus. „Wir wussten von vornherein, dass Calbe nicht der Maßstab ist, mit dem wir uns messen können“, ordnete Wacker-Trainer Marcus Singewald ein, „nach der langen Spielpause wollte wir uns vernünftig verkaufen und wieder hineinkommen.“

Stabile Abwehrreihe

Auf der Platte offenbarte sich wie auch schon im Hinspiel ein Klassenunterschied beider Teams. „Wir waren im Prinzip in allen Belangen überlegen“, schätzten Christiane Wilke und Anika Böckel ein, die das Coaching der TSG-Frauen führten, „vor allem die starke Abwehr hat richtig herausgestochen und ganz viele Bälle abgestaubt. Mehr als die Hälfte der Treffer waren heute Kontertore.“

Nur einmal, beim 1:0 durch Anna-Lena Großheim, lag Westeregeln in Führung, ehe die TSG das Ruder übernahm. Obwohl Christine Nahrstedt im Aufbau mit viel Übersicht agierte, lief das Zusammenspiel alles andere als optimal. So stellten die Gastgeberinnen immer wieder Ballwege zu oder fingen Pässe ab. „Unsere 5-1-Abwehr ist gut aufgegangen, damit kam Westeregeln nicht zurecht“, freute sich Böckel. Bis zum 10:7 (17.) gelang es den Gästen das Ergebnis im Rahmen zu halten, zumal die TSG-Frauen hier etwas nervöser agierten und einige Chancen liegen ließen. Doch dann musste Michaela Götze mit Blau von der Platte. „Wir haben damit nicht nur eine wichtige Führungsspielerin in Angriff und Abwehr verloren, sondern es hat auch etwas in den Köpfen ausgemacht“, war sich Singewald sicher, der nach dem Spiel mit der harten Entscheidung haderte.

Kleine Ergebniskosmetik

Für fast zwanzig Minuten waren es einzig die beiden Treffer von Lilly Wilke, die für ein Zeichen der Gäste an der Anzeige sorgte, ansonsten zogen die Saalestädterinnen unermüdlich und abgeklärt ihre Kreise (24:9, 34.). „Michelle Feilhaber hat auf der Spitze eine wirklich gute Arbeit gemacht und ist zudem sofort in den Konter gelaufen. Auch Greta Sroka war erneut schnell vorn und hat sicher verwandelt“, erkannte TSG-Trainerin Stefanie Beyer an, die im Abwehrzentrum selbst zahlreiche Bälle herausfischte.

Westeregeln versuchte in der verbleibenden Zeit sein Möglichstes, hatte Calbe im Grunde aber nichts engegenzusetzen. „Wir sind der Underdog der Liga“, betonte Singewald nach Abpfiff und stellte klar: „Unser Augenmerk muss jetzt auf den Vier-Punkte-Spielen gegen Irxleben und Burgenland II liegen, die wir vor uns haben, denn auf die kommt es an, wenn wir die Klasse halten wollen.“ Ein Vier-Punkte-Spiel steht am anderen Ende der Tabelle auch für die TSG auf dem Plan, die am kommenden Wochenende zum Spitzenspiel nach Jessen reist. Das ist zwar ein ganz anderes Kaliber, aber mit dem Heimsieg nach der Weihnachtspause hat sich das Team auf jeden Fall Selbstvertrauen geholt, zumal sich alle Spielerinnen in die Torschützenliste eintrugen.

 

„Wir waren im Prinzip in allen Belangen überlegen.“ Christiane Wilke und Anika Böckel TSG Calbe

 

„Wir wussten, dass Calbe nicht der Maßstab ist, mit dem wir uns messen Können.“ Marcus Singewald SV Wacker 09 Westeregeln

 

TSG Calbe: Josephin Hecker, Karolin Knauff – Stefanie Beyer (4), Lisa Dasbach (3), Michelle Feilhaber (9), Stevie Mittwollen (5), Daisy Richter (4/1), Laura Schachner (1), Greta Sroka (9), Kristin Sroka (2/2), Melanie Thiele (1)

SV Wacker 09 Westeregeln: Antje Bachmann – Charlotte Elsner (2), Anja Jakobi, Michaela Götze (1), Anna-Lena Großheim (4), Christine Nahrstedt (1), Vivien Schauer (1), Charleen Seile, Gina Steinemann, Lilly Wilke (5), Joelle Witt (2), Alica Zunder

Siebenmeter: Calbe 3/3 – Westeregeln 3/2

Zeitstrafen: Calbe 4 – Westeregeln 2

Rote Karte: Michaela Götze (25., Wacker Westeregeln, mit Bericht)

Dieser Artikel wurde am 13.Januar 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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