Pokal: Frauen haben wieder ihre zehn Minuten
Nach nur einem Spiel hat sich das Thema HVSA-Pokal für die Handballerinnen der TSG Calbe erledigt.
Nach einem knappen 27:29 (12:14) gegen Ligakonkurrent Oebisfelde schieden sie am Ende unglücklich aus, wie Trainer Ronald Kampe versicherte: „Wir halten mit, kämpfen uns heran und haben das Spiel in der Hand. An der Stelle könnten wir es auch gewinnen, machen es aber nicht.“Â
Es ist dieselbe Situation, die sich seit Wochen durch das Spiel der Saalestädterinnen zieht. „Jeder bringt sich ein und macht seine Sache gut“, bestätigte Kampe und hob diesmal besonders A-Jugend-Torhüterin Ulrike Neumann heraus, die zum ersten Mal die große Verantwortung im Frauenteam zu tragen hatte. In der entscheidenden Phase, als es darum ging, den Lohn einzufahren, brach aber auch diesmal die Teamleistung im Angriff komplett zusammen.
Nachdem die TSG in der gesamten ersten Hälfte einem kleinen Rückstand hinterhergelaufen war, hatte sie sich nach dem Wechsel mit beharrlichen Aktionen in das Spiel hineingearbeitet. Beim 15:15 (34.) glich Kristin Sroka zum ersten Mal aus, Antje Schreiber erkämpfte mit einem Siebenmeter wenig später das 20:18 (44.). „Hier haben wir sie, bräuchten im Prinzip nur noch zwei, drei Tore, um den Deckel drauf zu machen“, sprach der Trainer im Konjunktiv, denn es folgte wieder das unerklärliche Loch, das die Saalestädterinnen seit Wochen quält. Zehn Minuten, die richtig weh taten, weil es einfachste Dinge waren, die den möglichen Sieg gekostet haben. Technische Fehler, überhastete Abspiele auf gedeckte Mitspielerinnen, falsche Wurfentscheidungen – die Liste ist lang und am Ende schmerzhaft, weil wieder die Belohnung für 50 Minuten gute bis sehr gute Leistung fehlte. Mit einem 6:0-Lauf vom 22:24 (48.) zum 28:24 (55.) machte Oebisfelde schließlich die Sache klar, auch eine weitere Auszeit der Gastgeberinnen reichte nur noch zur Ergebniskosmetik.
Trotz der neuerlichen Niederlage und dem Ausscheiden aus dem Pokal fand Kampe im Spiel auch viel Positives. So hatte die Abwehr die starken Rückraumschützinnen der Gäste über weite Strecken ausgezeichnet im Griff und im Angriff sind mit 27 Toren so viele eigene Treffer gefallen, wie bisher in keinem Punktspiel. Das macht Mut und der hat sowohl den Trainer als auch die Spielerinnen, die bisher gegen jeden Gegner ausgezeichnet mithalten konnten, noch lange nicht verlassen. „Wir müssen unsere Leistung einfach noch mehr auf dem Punkt abrufen, dann haben wir auch nicht diese berüchtigten zehn Minuten“, bekräftigt er mit Blick auf die kommenden Liga-Begegnungen. (ttr)
Ulrike Neumann – Michelle Feilhaber (6), Lisa Heinrich, Klara Lehmann, Elisa Mennecke, Sophia Rust (1), Pia Schrader (1), Antje Schreiber (5/2), Kristin Sroka (4), Melanie Thiele (7), Mandy Wenzel (3), Lena Wurbs
Siebenmeter: Calbe 3/2 – Oebisfelde 2/2
Zeitstrafen: Calbe 2 – Oebisfelde 4
Dieser Artikel wurde am 21.November 2018 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.