23. September 2013

Offensive mangelhaft – noch viel Arbeit an der Trefferquote

Hoyerswerda l Die TSG Calbe hat erstmals Lehrgeld zahlen müssen. Mit robuster, aber nicht unfairer Abwehrarbeit kaufte der LHV Hoyerswerda dem Aufsteiger in die Mitteldeutsche Handball-Oberliga den Schneid ab, führte zwischenzeitlich mit zehn Zählern. Am Ende verloren die Saalestädter mit 26:31 (10:13). „Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Man hat gemerkt, dass Hoyerswerda schon länger in dieser Liga spielt. Das Team war abgezockter und hat uns unsere Mankos aufgezeigt“, schätzte Trainer René Linkohr ein. „Wir werden die Partie morgen beim Training noch einmal auswerten, uns dann aber auf die bevorstehende Aufgabe gegen TuS Radis konzentrieren.“

Nach verhaltenem Start und kurzzeitigem Abtasten beider Teams (2:2) häuften sich die Fehlwürfe der Calbenser, der LHV legte zum 6:4 und 9:5 vor, überzeugte vor allem mit seiner robusten 6-0-Defensive. Zwar verkürzte die TSG zum 9:11, insgesamt lief die Offensive aber nicht wie gewünscht. „Wir haben die Außen zu wenig eingesetzt“, monierte Linkohr unter anderem in der Auszeit (10.). Bis zur Pause hielten die Gäste die Partie noch offen, „es zeichnete sich aber bereits eine schlechte Wurfquote ab“. Zwölfmal hatte Calbe in den ersten 30 Minuten daneben geworfen. Womöglich haben sich die Saalestädter etwas von der starken Kulisse beeindrucken lassen. Hoyerswerda war in der vergangenen Saison Ligakrösus bei den Zuschauerzahlen, am Sonnabend waren etwa 600 Fans in der Halle.

Nach dem Wechsel blieb die Abwehrarbeit kompromisslos, sie prägte das Spiel auf beiden Seiten. Da der Rückraum der TSG nicht ins Spiel fand, René Hulha (kein Treffer bei elf Versuchen) und Ron Barby (zwei Tore bei acht Versuchen) einen schlechten Tag erwischten, gerieten die Saalestädter zum 10:16, 11:18 und 16:26 (49.) in Rückstand. In einer Auszeit appellierte Linkohr an die Moral, seine Schützlinge sollten sich „noch nicht geschlagen geben“.

Die Umstellung auf eine 5-1-Abwehr trug erst ab der 45. Minute Früchte, unter anderem verdienten sich Lucas Marschall, der für Hulha eingewechselt wurde, und Mathias Walter auf Deckungsspitze gute Noten. Marschall präsentierte sich zudem in der Offensive auf Rückraum Mitte gut. Eine Bestnote erhielt aber ein anderer.

Martin Sowa, aufgrund der schlechten Quote aus dem Rückraum zumeist auf sich allein gestellt, markierte 14 Treffer, davon zehn in der zweiten Halbzeit und fünf Siebenmeter bei sieben Versuchen. Mit ihm startete die TSG in den letzten zehn Minuten einen 10:5-Lauf, der zwar an der Niederlage nichts änderte, aber zuversichtlich auf die kommenden Partien blicken lässt.

„Der Start in die Saison ist trotz dieses Ergebnisses zufriedenstellend“, betonte Linkohr. Es wird wohl noch ein paar Spiele dauern, bis sich seine Schützlinge auf die robustere Gangart eingestellt haben. In dieser Woche steht nun die Arbeit an der Trefferquote auf dem Programm.

Lob gab es indes auch vom gegnerischen Trainer. Heiko Burmeister hatte so einen starken Auftritt nach Videostudium der Partie gegen Ziegelheim nicht erwartet. Nun liegt es an der TSG, die kommenden Trainer ebenfalls zu überraschen, am Ende aber die Punkte mitzunehmen.

TSG Calbe: Wiederhold, Oppenheimer, Bertram – Walter (1), Barby (2), Krause (1), Hulha, Rätzel, Lange (3), Weiß (2), Sowa (14/5), Kralik (2), Kaiser (1), Marschall

Dieser Artikel wurde am 23.September 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 23.September 2013)


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