Nur minimale Unterschiede
Lange Zeit führen die Handballer der SG Lok Schönebeck im Derby gegen die TSG Calbe.
Am Ende setzte sich aber die individuelle Klasse der Saalestädter durch -22:21 (9:11)
VON KEVIN SAGER
SCHÖNEBECK. 23 Sekunden vor dem Ende der Partie packte Stefan Kazmierowski seine grüne Karte mit dem weißen „T“ auf den ZeitÂnehmertisch. Nur wenige AugenÂblicke zuvor tat dies auch Andreas Wiese. Beide Trainer hatten die Möglichkeit, die letzten Sekunden der Handball-Sachsen-Anhalt-Liga-Partie zwischen der SG Lok Schönebeck und der TSG Calbe zu bestimmen. Der Schönebecker Coach sprach mit seinen Spielern den letzten Angriff durch. Wenig später hatte Felix Herget dann auch die Chance, zu werfen und tat dies. Allerdings verfehlte der Ball ganz knapp sein Ziel, sodass nur aufweiten der TSG Calbe groÂßer Jubel entbrannte. Die SaaleÂstädter gewannen das Derby gegen die Elbestädter knapp mit 22:21 (9:11).
„Die Enttäuschung war groß, da wir drauf und dran waren, eine Ãœberraschung zu schaffen. Hätte der letzte Angriff das Tor gebracht hätten wir wohl eine neue Halle gebraucht“, meinte Lok-Coach Kazmierowski, der sehr erfreut war über die große Unterstützung von den Rängen. Seine MannÂschaft saugte das sehr gut auf- im Gegensatz zu den Gästen. „Wir waren emotionslos, haben den Kampf nicht angenommen“, beobÂachtete Calbes Trainer Wiese, der schnell sah, wie seine Mannschaft ins Hintertreffen geriet. SchöneÂbeck konnte immer wieder vorleÂgen, scheiterte aber oft an den guÂten TSG-Torhütern Daniel BertÂram und Leon Dobertin. Dafür gab es reichlich Lob von Wiese, „denn unsere Deckung stand nicht gut“. Zur Pause gingen die Gastgeber mit drei Toren VorÂsprung in die Kabinen. Als „erÂschreckend“ bezeichnete der Calbenser Coach die erste Hälfte seiner Mannschaft.
„Wir haben erst ab der 40. MiÂnuten ein Derby gespielt“, hielt Wiese fest Calbe löste es im EndÂeffekt durch die individuelle KlasÂse, aber auch durch einen Griff in die Trickkiste von Wiese. Paul StefÂfen suchte die tiefen Läufe, die der Coach zuvor vermisste. Dadurch gab es zahlreiche Zeitstrafen gegen die Schönebecker und Calbe übernahm die Führung, welche sie nicht mehr abgaben.
„Wir bezahlen den Sieg denÂnoch teuer“, meinte Calbes TraiÂner. Marius Harig verletzte sich bei einer Aktion am Knie und musste die restlichen Minute von der SeiÂtenlinie beobachten. Eine genaue Diagnose steht noch aus. „Es war eine dumme Bewegung, die nicht nötig war“, ärgerte sich der Coach. „Aus unserer Sicht war es gut, dass wir gewonnen haben. Schönebeck hätte sich für die Leistung über 60 Minuten mit einem Punkt beÂlohnen müssen, so fair muss man sein“, zollte Wiese Respekt „Das war ein gutes Spiel und wir haben gesehen, dass wir mithalten könÂnen. Im Endeffekt hat uns das Quäntchen Glück und die Abgezocktheit gefehlt. Die minimalen Unterschiede waren ausschlaggeÂbend.“
SG Lok Schönebeck: Philipp-Peter Giesemann, JuÂlian Bartels, Robert Knörich – Marvin Thomas Thiel (2), Ricardo Schuh (4), Ron Barby (2), Nils Rosemeier, Robin Riedel, Ole Mehr (2), Pascal Garbsch, Julian Bauer (5/3), Florian Willner (1), Felix Herget (2/1), SeÂbastian Roost(3), Kevin Krause
TSG Calbe: Daniel Bertram, Leon Dobertin – Mathias Walther, Lucas Marschall, Nils Rätzel (1), Maximilian Kralik (1), Vincent Daniel Wuwer, Paul Eric Steffen (1), Tony Maynicke, Marius Harig (1), Maximilian Weiß (6), Nils Meyer, Martin Sowa, Felix Kralik (3), Marc Stapf (2), Kevin Reiske (7/2)
Siebenmeter SG Lok 8 – TSG 2/4
Zeitstrafen: SG Lok 4/6 – TSG 4
Rote Karte (3×2 Minuten): Robin Riedel (56./SG Lok Schönebeck)
Quelle Volksstimme 14.11.2023
Fotos Facebook SG Lok Schönebeck
Dieser Artikel wurde am 14.November 2023 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.