Frauen der TSG Calbe unterliegen beim SC Bernburg mit 26:24 (13:11)

Von Tilman Treue

Bernburg l Mit gemischten Gefühlen verließen die Handballerinnen der TSG Calbe nach dem 24:26 (11:13) gegen den SC Bernburg die Sporthalle am Eichenweg. So endete das Spiel zwar einerseits mit einer Niederlage, womit die erhoffte Befreiung aus dem Tabellenkeller weiter auf sich warten lässt, andererseits war das Team zufrieden mit dem disziplinierten und mannschaftlich starken Auftritt. In Minimalbesetzung, unterstützt durch drei A-Jugendliche, trotzten die Rolandstädterinnen ihren Gastgebern förmlich jedes Tor ab. „Die Einstellung, der Kampfgeist, das war schon richtig gut“, bestätigte TSG-Coach Ronald Kampe. Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Gunnar Lehmann zollte er seinen Spielerinnen Respekt für diesen Auftritt, dem im Grunde nur die zwei Punkte als I-Tüpfelchen fehlten.

Beide Teams gingen hoch konzentriert in die Partie. Tore fielen zunächst wenig, da beide Seiten eine ausgezeichnete Deckung stellten. Obwohl der SC Bernburg individuell besser aufgestellt war und mit Stefanie Beyer eine der erfahrensten Spielerinnen der Liga im Aufbau hatte, gelang es der TSG mit Spielwitz und unglaublicher Disziplin ebenbürtig zu sein. Christiane Wilke arbeitete hart am Kreis und bot im Zusammenspiel mit Melanie Thiele einige sehr sehenswerte Aktionen.

Im Rückraum hatte diesmal Michelle Feilhaber die Fäden in der Hand, behielt den Überblick und suchte auch selbst den Weg zum Tor. Dass sich in dieser Situation auch Fehler einschlichen, blieb auch dem Trainer nicht verborgen: „Wir hätten unsere Chancen noch mehr nutzen müssen. Die Quote lag klar zu niedrig“, analysierte er, wollte den Frauen daraus in diesem Spiel aber keinen Vorwurf machen. Auf der Gegenseite arbeitete die Calbenser Abwehr sehr konzentriert und parierte zahlreiche Angriffe der Bernburgerinnen. „Gerade in der Abwehr haben wir heute sehr viel richtig gemacht“, betonte Kampe. So blieb es bis zum Wechsel durchweg eng. Selbst eine zwei-Tore-Führung der Gastgeberinnen fing die TSG mit zwei sicheren Treffern von Linksaußen Elisa Mennecke wieder ein und ging sogar noch einmal in Führung (11:10, 27.).

Ein bisschen Pech im Abschluss und auch bei den Torhüterinnen brachten Calbe rund um die Halbzeitpause in einen 11:14-Rückstand. Doch was in manchen Spielen für Verunsicherung gesorgt hätte, brachte die TSG-Sieben diesmal nicht aus der Ruhe. Beharrlich spielten sie ihre Züge, hielten die Konzentration hoch und motivierten sich immer weiter. Sehr gut gelang es dabei, Nachwuchsspielerin Greta Sroka einzubeziehen, die sich nicht nur mit zwei Treffern eintrug, sondern auch phasenweise Bernburgs Spielführerin Stefanie Beyer herausnahm. Gleiches versuchten die Gastgeber mit Calbes Stevie Mittwollen, doch die Rückraumspielerin fand dennoch immer wieder in die Formation zurück.

So verrannen die Minuten und die Gastgeberinnen zeigten sich zunehmend nervös, hatten sie sich doch gegen die kleine Truppe aus der Nachbarstadt gewiss mehr ausgerechnet. Beim 22:23 (54.)-Anschluss war dies förmlich greifbar, doch am Ende der kräftezehrenden Partie entschieden Kleinigkeiten das Spiel. Einfache Abwehrfehler sorgten für freie Würfe, bei denen TSG-Torfrau Sophie Wende kaum eine Chance hatte. Vorn landete ein weiterer Ball am Pfosten und am Ende blieb es bei den zwei Toren Rückstand.

„So wie wir heute gespielt haben, hätten wir das eigentlich gewinnen müssen“, fasste Kampe zusammen. Sein Resümee bezieht dabei gleichermaßen den Respekt für den Einsatzwillen der Frauen ein als auch die nüchterne Zahl der am Ende klar zu schwachen Ausbeute. Einen Auftrieb sollte dieses Spiel dem Team aber auf jeden Fall gegeben haben, denn die Stimmung danach war so gut wie schon lange nicht mehr.

TSG Calbe: Josephin Hecker, Sophie Wende – Michelle Feilhaber (6/1), Tabea Linkohr, Elisa Mennecke (4), Stevie Mittwollen (4/2), Greta Sroka (2), Melanie Thiele (1), Christiane Wilke (7)

Siebenmeter: Bernburg 7/6 – Calbe 4/3

Zeitstrafen: Bernburg 4 – Calbe 2

Rote Karte: Michael Maaß (58., SC Bernburg)

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