15. April 2025

Nie richtig Zugriff gehabt

Die TSG Calbe verliert im Nachholspiel gegen den SV Eintracht Gommern mit 19:22 (12:11). Das große ziel, die Vize- Meisterschaft hat die Mannschaft weiter im Blick

von Kevin Sager

CALBE. Zwölf Minuten vor dem En­de war es soweit: Maximilian Weiß wechselte sich selbst ein. Seine Mannschaft, die TSG Calbe aus der Handball-Oberliga, war gerade im Angriff. Nach mehreren Zuspielen wurde der Interimstrainer auf Linksaußen in Szene gesetzt. Den Ball fest in den Händen, sprang Weiß und traf. „Das war ein geiles Gefühl, dann zurückzulaufen. Das war eine schöne Geschichte.“ Es war der Treffer zum 17:18, wenig später glich Calbe sogar aus. Das Spiel kippte aber dennoch nicht, denn genau diese Phase war es auch, welche verhinderte, dass Cal­be vielleicht doch etwas vom SV Eintracht Gommern mitnehmen konnte. „Dadurch, dass ich auf der Platte stand, verlieren wir auch den Trainer, weil ich in diesem Mo­ment nur Spieler war“, stellte Weiß mit etwas Abstand zur Partie fest. Es war aber nur ein kleiner Faktor, warum die Saalestädter gegen die Gommeraner mit 19:22 (12:11) verloren.

„Wir hätten wohl noch viel län­ger spielen können und hätten wohl nicht gewonnen“, stellte Calbes Interimstrainer fest. „Wir hat­ten zu keinem Zeitpunkt richtig Zugriff auf die Partie.“ Einzig kurz vor der Pause, als Calbe sogar mit 12:11 in Führung lag. „Hälfte eins war ein richtiger Abnutzungs­kampf, eine richtige Schlacht. Die Schiedsrichter haben es aber auch zugelassen“ haderte Weiß mit der doch eher rauen Gangart der Teams, die darin gipfelte, dass Lucas Marschall früh verletzt von der Platte musste. Das minderte die Optionen im Rückraum der TSG: Daniel Gieraths musste be­reits nach 17 Minuten von der Platte (Rote Karte), sodass nur noch Paul Steffen als gelernter Rückraumakteur auf der Platte stand. Aber auch die Gommeraner mussten mit der Roten Karte gegen Jannek Wucherpfennig schon im ersten Durchgang einen Rückschlag verkraften.

Nicht in Tritt gekommen

Trotz der Pausenführung kehrten die Saalestädter nicht mit dem nö­tigen Selbstvertrauen auf die Platte zurück. „Wir verschlafen wieder die Phase nach dem Pausentee“ stellte auch Weiß fest. Gommern zog auf 17:13 (40.) davon und der Calbenser Interimstrainer sah sich gezwungen, eine Auszeit zu neh­men. Danach besserte sich das Spiel der Saalestädter wieder, und das Team kam auf 18:18 (53.) he­ran. Paul Steffen hatte die große Chance, die TSG in Führung zu bringen – allerdings verwarf er den Siebenmeter. Besser machte es Gommern, die auf drei Treffer da­vonzogen und den Endstand mar­kierten.

 „Wir laufen kaum Konter mehr und sind auch bei der zwei­ten Welle nicht präsent“, haderte Weiß.

 

Ziel weiterhin vor Augen

„Wir werfen schlecht auf das Tor, 19 Treffer sind zu wenig. 22 kas­sierte Tore zeigen, dass die Defen­sive solide gearbeitet hat“, hielt er fest. „Dennoch haben wir weiter al­les selbst in der Hand, müssen da-

für aber alle drei Duelle gewinnen. Das werden wir auch“, ließ sich der Trainer trotz der Niederlage nicht aus der Bahn werfen, denn weiter­hin haben sich die Calbenser vor­genommen, den zweiten Platz zu verteidigen. Der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger HC Burgenland (31:15 Punkte) beträgt nur einen Zähler. Dahinter befinden sich die SG Spergau und Gommern mit 30:16 Zählern in Schlagdistanz.

 

TSG Calbe: Walther (1), Maynicke (1), Wichmann, Marschall (7), Gieraths, Rohrbach, Rätzel (1), Bertram, Lehmann (1), Steffen (5), Weiß (1), Sowa (2), Kralik, Dobertin

Siebenmeter: Gommern 4/5 – Calbe 0/2

Zeitstrafen: Gommern 6 – Calbe 10 RK (o.B.): Joris De Vries (47VGommern), Eric Schipper (42./Gommem), Jannek Wucher­pfennig (28./Gommem), Daniel Gieraths (18./Calbe) RK(3×2 Minuten): Nils Rätzel (60./Calbe)

 

Quelle Volksstimme 15.04.2025

Dieser Artikel wurde am 15.April 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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