3. November 2020

Nachwuchs holt vor der Spielpause noch einmal vier Punkte

Im letzten Spiel vor der Corona-Zwangspause traf die männliche Handball-E-Jugend der TSG Calbe im Derby auf den HV Rot-Weiss Staßfurt. In einem munteren Spielchen setzten sich die Saalestädter mit 17:12 (10:6) gegen die Bodestädter durch. In Gernrode war indes die weibliche B-Jugend gefordert und erarbeitete sich bei den Harzluchsen einen verdienten Auswärtssieg.

Beide Texte von Kevin Sager (Volksstimme Schönebeck, 3. November 2020)

Bezirkliga Salzland, mJE, TSG Calbe – HV Rot-Weiß Staßfurt 17:12 (10:6)

Das Derby in der Bezirksliga der männlichen E-Jugend-Handballer entschied die TSG Calbe um Jannick Schnitzendöbel (Foto/am Ball) gegen den HV Rot-Weiss Staßfurt mit 17:12 (10:6) für sich. In einem munteren Spiel begegneten sich die beiden Teams zu Beginn der Partie auf Augenhöhe. Erst kurz vor der Pause schafften es die Gastgeber, sich vom Gegner abzusetzen. Diese Führung war dann auch schon eine Vorentscheidung. Während die Calbenser vor dem gegnerischen Tor weiter mit der besseren Chancenverwertung agierten, haderten die Gäste aus der Bodestadt mit dieser. Für Rot-Weiss-Coach Meik Vollmer war das am Ende spielentscheidend. Die Calbenser thronen somit weiter auf dem ersten Platz und blicken auf drei Siege in Serie zurück. Auf Position drei liegend verabschieden sich die Staßfurt in die Zwangspause, die mindestens bis Ende November anhält. Die Freude über den Erfolg war auf Seiten der TSG dennoch ausgelassen. | Foto: Kevin Sager

Nach der Schlusssirene stürmte Susanne Bachmann plötzlich in die Kabine. Als die Calbenser Trainerin wieder auf die Platte trat, trug sie einen großen Korb. Darin waren Süßigkeiten für alle Spieler. Nach und nach nahm sich jeder den verdienten Lohn. Das Strahlen in den Augen war nicht zu übersehen. Denn alle wussten: Aufgrund der neuen Verordnungen zur Eindämmung des Coronavirus‘ war es mindestens für einen Monat das letzte Spiel. „Natürlich ist es schade. Beim Spiel und im Training waren die Kinder auf einem guten Level. Es hat Spaß gemacht. Durch den Alltag bekommen sie schon mit, was los ist. Ich denke aber auch, dass die Kinder am besten mit der Situation umgehen, auch wenn sie wieder die Leidtragenden sind“, sagte Meik Vollmer, Trainer des HV Rot-Weiss Staßfurt.

Auch auf der Gegenseite schwang ein zarter Hauch Enttäuschung mit, „denn Handball ist immerhin ein Kontaktsport“, empfindet Bachmann. „Die Jungs hatten gerade Blut geleckt, jetzt müssen sie erstmal wieder pausieren. Aber wir sind über WhatsApp immer in Kontakt und stellen dort auch Trainingsvideos in die Gruppe“, erklärte die Trainerin.

Zuvor waren die Nachwuchs-Handballer auf der Platte gefordert und da war zu erkennen, dass die Calbenser tatsächlich Blut geleckt hatten. Nach zwei Spielen lagen die Saalestädter ungeschlagen auf dem ersten Platz. Diese Serie wollten die Staßfurter unterbrechen. So entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe. „Die Spieler hatten aufgrund dieser Ausgangslage ein bisschen Angst. Wir kennen Staßfurt noch vom Saalecup und da war es ein enges Spiel“, meinte Bachmann. Hinzu kamen die großen Verletzungssorgen, denn nur neun Namen standen auf dem Spielberichtsbogen bei den Hausherren.

Der Calbenser Philip Albrecht (beim Wurf) hatte mit seinen sieben Treffern gehörigen Anteil am Derbyerfolg. | Foto: Kevin Sager

Die ersten 15 Minuten verliefen ausgeglichen. In der Folge nutzten die Saalestädter ihre Stärken zum Leidwesen des Gästetrainers: „Die Calbenser Spieler waren sehr agil und haben uns immer wieder das Leben schwer gemacht“, beobachtete Vollmer. Felix Dorst war es vorbehalten, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Bis zum Gang in die Kabinen bauten die Hausherren diesen Vorsprung auf vier Treffer aus (10:6).

Am Spielbild änderte sich auch in Durchgang zwei nur wenig. Zwar waren die Staßfurter immer wieder bemüht, den Anschluss zu erzielen, doch weil die Kinder „sehr aufgeregt waren, haben wir viele technische Fehler gemacht“, so Coach Vollmer. Diese Schwächen nutzten die Calbenser immer wieder gnadenlos aus. „Calbe war im Abschluss einfach kaltschnäuziger, das muss ich ehrlich so sagen“, zollte der Rot-Weiss Übungsleiter dem Gegner Respekt. „Wir hingegen waren zu fahrig.“

Mit einer Serie von vier Toren in Folge beendeten die Saalestädter sämtliche Träume der Gäste, denn beim Stand von 17:10 vier Minuten vor dem Ende rechnete kaum noch jemand damit, dass die Staßfurter das Ruder noch herumreißen können. Mehr als Ergebniskosmetik war dann eben auch nicht mehr möglich. „Der Sieg geht in Ordnung“, erkannte Vollmer an.

Auf der Gegenseite waren ebenfalls alle zufrieden mit dem Ausgang der Partie. „Alle Kinder haben super gekämpft und ein tolles Spiel abgeliefert“, freute sich Bachmann über den dritten Sieg in Serie. „Zu verbessern gibt es in diesem Alter natürlich immer etwas.“ Durch die verordnete Zwangspause können die Calbenser aber an diesen Stellschrauben drehen. Ebenso die Staßfurter, um dann noch stärker zurückzukehren.

Fynn Kröpke – Tom Karl König (1), Ian Bachmann (5), Philip Albrecht (7), Yannick Schnitzendöbel, Oskar Böse, Robin Finnlay Müller (1), Jonas Stoll, Felix Dorst (3)

Bezirksliga, wJB, GWT HarzLuchse – TSG Calbe 14:16 (7:6)

Bereits im Vorfeld der Partie standen die Sterne nicht gerade gut. Zahlreiche Absagen trudelten im Vorfeld der Bezirksliga-Partie zwischen den B-Jugend-Handballerinnen der TSG Calbe und den GWT HarzLuchsen bei der Trainerin der Saalestäderinnen, Marina Sroka, ein. So nahmen im letzten Spiel vor der Zwangspause nur neun Spielerinnen die Reise gegen den Tabellenvorletzten auf sich. Darunter waren mit Sophie Wende und Sophie Sens zwei Torhüterinnen. Daher war die Aufgabe nicht mehr so einfach, wie es die Ausgangslage auf dem Papier vorhersagte. Dennoch setzten sich die Calbenserinnen mit 16:14 (6:7) knapp durch.

Im Nachgang sprach die Trainerin von einem „Arbeitssieg“. Denn die 50 Minuten zuvor waren von beiden Seiten hart umkämpft. Die Gastgeberinnen witterten die große Chance, etwas Zählbares und damit auch den ersten Erfolg der Saison einzufahren. Doch die Calbenserinnen stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Pleite. Mit der Pausensirene markierte Vanessa Kunert den 6:7-Anschlusstreffer und baute somit das nötige Selbstvertrauen für Durchgang zwei auf.

Das Spiel wog von dort an immer hin und her. Mal ergatterten sich die Gastgeberinnen die Führung, dann lagen die Saalestädterinnen wieder in Führung. Kurz vor dem Ende waren es dann Anne Sophie Marx und Greta Sroka, welche mit den beiden Toren in Serie schlussendlich auch den Sieg unter Dach und Fach brachten.

Der bisher erste und für mindestens einen Monat auch einzige Auftritt der Calbenserinnen wurde somit erfolgreich absolviert. Mit einem guten Gefühl verabschieden sich die B-Jugend-Handballerinnen in die Corona-Zwangspause. Und genau wie bei allen anderen Amateursportlern war die Freude über den Erfolg mit Blick auf die kommenden Wochen etwas gedämpft.

Sophie Sens, Sophie Wende – Greta Sroka (5/2) Tabea Linkohr (1), Maxi Adam, Lisa Höppner (2), Vanessa Kunert (2/1), Anne Sophie Marx (4), Leonie Helge (2)

Dieser Artikel wurde am 03.November 2020 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Nachwuchs, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 09.November 2020)


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