Mit vier Eigengewächsen und konstant hohem Tempo
Mit viel Optimismus gehen die Oberliga-Handballerinnen der TSG Calbe in ihre vierte Serie in der höchsten Spielklasse Mitteldeutschlands. Das besondere in diesem Jahr: Die Mannschaft steht vor einem Generationswechsel. Mit Nancy Lehmann, Julia Ihlo, Alexandra Baier und Lisa-Marie Prokop wagen gleich vier Eigengewächse den Weg in die „Erste“.
Sie für die neuen Aufgaben fit zu machen, war eine der Hauptaufgaben der Saisonvorbereitung. Aus diesem Grund wurden zum Beispiel als Testspielgegner durchweg unterklassige Mannschaften gewählt. „Die Jüngeren müssen sich das Selbstvertrauen erst erarbeiten“, betonte Trainer Frank Mühlner. Er weiß: „Man erwartet als Coach immer ein konstant hohes Level, aber gerade bei jungen Spielerinnen ist das nicht möglich.“ Wichtig ist jedoch, dass die Vier ihre neuen Rollen annehmen und sich auch auf ungewohnten Positionen zurecht finden. Das größte Defizit machte Mühlner während der Vorbereitungsphase in der Abwehrarbeit aus. „Ihnen fehlen grundlegende Techniken“, bemängelte er und betonte, dass die Arbeit daran einer der Hauptschwerpunkte für die kommenden Trainingseinheiten sei. Ãœberhaupt nichts zu meckern gibt es hingegen an der Einstellung. Der Trainer bestätigt: „Sie nehmen die Kritik an und merken, denke ich, dass ich das Positive will.“
Als „großes Pfund“ bezeichnet Mühlner Neuzugang Sarah Eichhorn. Die Torhüterin wechselte vom SHV Oschatz an die Saale und bringt sehr viel Erfahrung auf dieser Position mit. Sandra Bischoff vom SC Markranstädt verstärkt das Team am Kreis und mit Caroline Mewes, die als Jugendspielerin die Ausbildung des SV Union Halle-Neustadt genossen hat, ist auch die Linksaußen-Position stärker besetzt als im Vorjahr. An bekannten Gesichtern können sich die Zuschauer wieder auf Kapitän Stefanie Hüls, Torjägerin Kristin Sroka, Kreisläuferin Franziska Sprotte und Abwehrspezialistin Mandy Wenzel verlassen. Letztere ist derzeit noch verletzt, ebenso Rückraumschützin Sophia Rust und Torfrau Elisa Mennecke. Der Trainer hofft, dass alle Drei bald wieder zur Verfügung stehen. Marie Hoffmann kehrt nach einem Gastspiel in der zweiten Mannschaft wieder in die erste zurück und mit Josephin Wurbs gehört eine weitere langjährige TSG-Spielerin nun zum festen Kader. Ebenfalls neu dabei ist Christina Falke. Die Calbenserin unterstützt die Mannschaft als Betreuerin und kümmert sich um die organisatorischen Belange.
Sind dann alle an Bord, sieht es für die neue Saison richtig gut aus. Tatsächlich untermauerte das tempostarke Trainingsspiel gegen die A-Jugend des Bundesligisten HC Rödertal in der Vorbereitung eindrucksvoll diese Einstellung. Zwar war die Vorbereitung über weite Strecken Stückwerk, da nie alle Spielerinnen anwesend waren, der Trainer sieht jedoch positiv in die neue Serie. „Ich denke, dass mindestens so viel wie im Vorjahr möglich ist, die Orientierung geht jedoch schon eher zum Mittelfeld.“ Qualitativ hat das Team auf jeden Fall gewonnen, doch, so Mühlner, „das müssen wir jetzt im Punktspiel auch umsetzen.“ Die Ausgangssituation dafür ist optimal, denn mit der SG Seehausen wartet als erster Gegner ein Aufsteiger auf die Saalestädterinnen. So kommt es letztlich auf die Einstellung an. Stimmt diese, könnte es heute einen positiven Saisonstart geben. Anwurf ist 17.30 Uhr in der Wischelandhalle in Seehausen.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 14. September 2013
Dieser Artikel wurde am 14.September 2013 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 14.September 2013)