7. März 2017

Mentale Einstellung geht in der ersten Hälfte gegen Null

Nur sechs Tage nach ihrer ersten Heimniederlage kassierten die Handballer der TSG Calbe die zweite. Und wieder unterlagen sie mit nur einem Tor Unterschied. In der Sachsen-Anhalt-Liga-Partie gegen den BSV Magdeburg verloren die Saalestädter mit 25:26 (9:13). „Der BSV hat verdient gewonnen“, sagte TSG-Trainer Andreas Wiese im Nachhinein. „Ein Unentschieden oder ein Sieg für uns wären nicht gerecht gewesen.“

Die TSG Calbe um Ronny Krause (am Ball) kassierte ihre zweite Heimspielniederlage in Folge – und das erneut mit nur einem Tor Unterschied. | Foto: Franziska Herz

Die TSG Calbe um Ronny Krause (am Ball) kassierte ihre zweite Heimspielniederlage in Folge – und das erneut mit nur einem Tor Unterschied. | Foto: Franziska Herz

Mit einem 9:13-Rückstand ging es für die Hausherren in die Pause. Und das war es auch, was ihnen das Genick brach: die erste Halbzeit. „Ich habe in der ersten Halbzeit kein Team gesehen“, haderte Wiese und zog hart mit seinen Schützlingen ins Gericht: „Sie sind das Spiel kampflos, ohne Biss angegangen. Die mentale Einstellung war gleich Null.“ Vier Pfosten- beziehungsweise Lattentreffer waren zusätzlich ärgerlich. Nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von drei Toren (5:8, 21.) waren es sogar vier nach den ersten 30 Minuten.

Eine scheinbar andere Mannschaft stand in der zweiten Hälfte auf der Platte. Zwar kamen in der ersten Viertelstunde noch einmal zwei Pfostentreffer hinzu und die Gäste hielten Abstand, enteilten gar bis zu einem 20:15-Vorsprung (46.), doch die letzten 15 Minuten gehörten der TSG und ließen einen kleinen Hoffnungsschimmer, zumindest noch einen Punkt zu behalten. Calbes Keeper Daniel Bertram parierte unter anderem einen Siebenmeter der Magdeburger und hielt auch in weiteren Aktionen seinen Kasten sauber. Die Saalestädter arbeiteten sich kontinuierlich heran – Marius Schwarz traf zum 19:21, Ronny Krause zum 20:21-Anschluss (50.). Krause gelang dies beim 21:22, 22:23 und 23:24 drei weitere Male. Mit insgesamt zehn Treffern in dieser Begegnung erzielte der Rückraum-Akteur letztendlich auch die meisten Tore.

Die „Blaue Wand“ der TSG- Anhänger half ihrer Mannschaft gewohnt lautstark. René Hulha oder Maximilian Weiß forderten ihr Publikum zudem vom Parkett aus zur Unterstützung auf. „In der zweiten Halbzeit waren dann Stimmung und Emotionen da“, so der Trainer, der dennoch an der Einstellung seiner Sieben der ersten Hälfte zu knabbern hatte. 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff brachte Marius Schwarz den Ball zum 25:26 unter. Der BSV nahm daraufhin eine Auszeit. Weitere Tore fielen nicht mehr. „Ich entschuldige mich bei den Zuschauern für die fehlende Mentalität“, sagte Wiese nach dem Spiel. Auch wenn diese kompromisslos zu ihrem Team hielten.

Wiederhold, Bertram, Krautwald – Krause (10), Hulha (3), Lück (1), Rätzel, Ilgenstein (2), Schwarz (3), Borzucki, Weiß (3), Kralik (3)

Siebenmeter: TSG 2/2 – BSV 5/4
Zeitstrafen: TSG 9 – BSV 3

Text: Franziska Herz (Volksstimme vom 6. März 2017)

Dieser Artikel wurde am 07.März 2017 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


verwandte Artikel