30. Juli 2015

Megawoodstock: „Da fahren wir wieder hin“

Das Megawoodstock in Aschersleben verdiente den Namen Handballfest. Drei Tage lang tummelten sich große Namen und Idole in der Einestadt und mittendrin: Die Handballerinnen der TSG Calbe.

Pure Begeisterung sprach nach dem dreitägigen Megawoodstock aus den Gesichtern der TSG-Handballerinnen. Ein anstrengendes, aber rundweg gelungenes Wochenende lag hinter ihnen, das Erlebnisse bot, die so schnell wohl keiner vergessen wird.

Lisa-Marie Prokop (im Wurf) war als Führungsspielerin gefragt. Foto: Frank Nahrstedt

Lisa-Marie Prokop (im Wurf) war als Führungsspielerin gefragt. | Foto: Frank Nahrstedt

„Das hat sich absolut gelohnt“, resümierte Trainerin Annett Schroeter und lobte die professionelle Organisation und das spielerische Niveau der Veranstaltung. Zehn Mal mussten die Saalestädterinnen unter freiem Himmel auf den Platz und in einer Viertelstunde alles geben. „Die Zeit war natürlich recht kurz, aber wir haben das überwiegend gut gelöst“, freute sich die Trainerin und hob hervor, „spielerisch war einiges zu sehen und das, was uns wichtig war, haben wir auf jeden Fall erreicht.“

Die Stimmung passt. Gemeinsames Gruppenbild auf dem Festgelände. | Fotos: privat

Die Stimmung passt. Calbenser Gruppenbild auf dem Festgelände. | Fotos: privat

Gemeint ist damit die Zusammenarbeit mit den A-Jugendlichen der Abteilung, denn Lee-Ann Neetz, Meggie Eichholz, Angelina Dähms, Juliane Gaul und Michelle Feilhaber gaben in Aschersleben ihr Debüt im Trikot der Frauenmannschaft. „Es hat von Anfang an gut harmoniert, wir sind gemeinsam aufgetreten“, zeigte sich Schroeter zufrieden über den für alle sehr gelungenen Auftakt. „Die Mädels haben gute bis sehr gute Leistungen gezeigt und das, obwohl sie uns das erste Mal unterstützt haben“, unterstrich auch Betreuerin Christina Falke.

Gute Spielanteile hat jede der jungen Spielerinnen bekommen und sie genutzt, wobei Michelle Feilhaber als flinker Linksaußen besonders ins Auge stach. „Sie hat ihre Sache richtig gut gemacht“, lobte die Trainerin und tatsächlich blieb der starke Auftritt der TSG-Spielerin nicht unbemerkt. Gemeinsam mit Kristin Sroka, Mandy Wenzel und Antje Schreiber schaffte es Michelle in das All-Star-Team des Turniers. Calbe war somit gleich durch vier Spieler in dem 14-köpfigen Kader aus allen sechs teilnehmenden Frauenmannschaften vertreten und als Team unheimlich stolz darauf.

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Mit Michelle, Antje, Mandy und Kristin wurden vier TSG-Spielerinnen für das All-Star-Team ausgewählt.

Mit Michelle, Antje, Mandy und Kristin wurden vier TSG-Spielerinnen für das All-Star-Team ausgewählt.

Das All-Star-Team trat am Sonnabend in Aktion und stand vor begeisterter Kulisse dem Team Jurack gegenüber. Große Namen, internationale Stars und selbst Welthandballerin Nadine Krause hatte Rekordnationalspielerin Grit Jurack für diesen Tag versammelt – für die vier Calbenserinnen ein unvergessliches Gefühl. Stellvertretend formulierte es Mandy Wenzel: „Die ganze Atmosphäre war atemberaubend. Die echten Handballgrößen waren super nett zu uns, aber haben und auch gezeigt, dass sie über die Jahre nichts verlernt haben.“ Die TSG-Spielerin fand sich auf der gewohnten Kreisposition wieder, hatte jedoch mit einer ganz besonderen Herausforderung zu kämpfen. „Die echten Handball-Damen waren ziemlich groß und hatten so lange Arme, dass ich kaum meine Mitspieler gesehen habe“, beschrieb sie mit einem Lächeln die Tücken des ungleichen Duells. Spaß gemacht, hat es aber trotzdem. Mandy Wenzel, die in ihrem Team als Lenkerin der Abwehr gilt, versuchte dies auch gegen die Handballgrößen zu behaupten. „Klar hatte ich Respekt, aber ich habe mein Ding gemacht“, sagte sie, gestand aber, nachdem sie dann doch ausgespielt wurde, „da musste ich nur lächeln und habe so gedacht, das haben sie echt gut gemacht.“

Das Team Jurack (in weiß) und das All-Star-Team beim gemeinsamen Gruppenbild.

Das Team Jurack (in weiß) und das All-Star-Team beim gemeinsamen Gruppenbild.

Situationen wie diese gab es viele an dem Wochenende und es zeigte sich, dass die Handballgrößen von Grit Jurack über Stefan Kretzschmar bis hin zu Daniel Stephan die Nähe genossen. Sie gaben fleißig Autogramme für die Jüngsten und suchten das Gespräch mit den Handballern aus der Region. Die spielten unterdessen auf den beiden Plätzen im Bestehornpark und an der Herrenbreite an den drei Tagen ihre Turniere aus.

Die TSG-Frauen standen zunächst dem Ligakonkurrenten SV Anhalt Bernburg gegenüber, siegten souverän und gingen entsprechend motiviert in den Sonnabend. Trotz energischer Gegenwehr der Saalestädterinnen, erwies sich der spätere Turniersieger HC Salzland 06 jedoch als zu starker Gegner. „Das Spiel gegen Ilsenburg hätten wir besser machen müssen“, benannte Schroeter nach der unglücklichen 5:6-Niederlage den übrigens einzigen Makel im Auftritt ihrer Schützlinge. Nichts zu holen gab es erwartungsgemäß gegen Oberligist Niederndodeleben, während der Vertreter aus Hessen, TSV Heiligenrode, einmal besiegt werden konnte. Die Rückspiele gegen Bernburg und Ilsenburg hatte die TSG dann wieder in der Tasche, so dass am Ende Platz vier zu Buche stand. Für jeden Sieg gab es übrigens ein kühles Getränk in der „Winner Lounge“, von der aus man den wohl besten Blick über das Festgelände hatte. „Leider hat es mit dem Triokotsatz nicht geklappt“, bedauerte Christina Falke, denn den gab es nur bis Platz drei.

Zu dem rundum gelungenen Wochenende gehörte auch ein tolles Rahmenprogramm, das sich unser Team natürlich nicht entgehen ließ.

Zu dem rundum gelungenen Wochenende gehörte auch ein tolles Rahmenprogramm, das sich unser Team natürlich nicht entgehen ließ.

Letztendlich dürfte das aber wohl der einzige Wermutstropfen an dem ansonsten wunderbaren Wochenende gewesen sein. Das Handballfest in Aschersleben bot für jeden etwas und für alle jede Menge Spaß. Neben den eigenen Spielen erlebten die Calbenser Handballerinnen den 36:27-Sieg des SC Magdeburg im Bundesligaduell gegen den Bergischen HC, den Auftritt des Teams Kretzsche und feierten bis weit in den Sommerabend auf dem Festgelände. Ausdrücklich bedankte sich Annett Schroeter bei Torhüterin Josephine Suchan, die im Vorfeld den Hut für die Organisation übernommen hatte. „Es hat alles gepasst“, so Schroeter und auch die Spielerinnen waren sich einig: „Da fahren wir wieder hin.“ (ttr)

Dieser Artikel wurde am 30.Juli 2015 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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