Kristin Sroka erzielt entscheidenden Treffer
Genau zweimal führten die Handballerinnen der TSG Calbe in ihrer Begegnung mit dem Kreisnachbarn SV Anhalt Bernburg: Beim 1:0 durch Mandy Wenzel in der zweiten Spielminute und beim 33:32-Endstand, erzielt von Kristin Sroka. In den 57 Minuten dazwischen lagen die Gastgeberinnen mal knapper mal höher vorn, in der Spitze gar mit fünf Toren. Unberedet, wie Freude und Enttäuschung nach dem Spiel verteilt waren. Am Ende hatte die Erfahrung gesiegt und die TSG in einer sagenhaften Aufholjagd zu alter Stärke gefunden.
Die Initialzündung dazu kam durch eine der erfahrensten Spielerinnen auf der Platte: Stefanie Hüls. Sie übernahm die Verantwortung, hatte Erfolg und brachte ihr Team damit auf Siegkurs. Eine Viertelstunde vor Schluss lag Calbe erneut mit fünf Treffern hinten und hatte gerade eine doppelte Unterzahl überstanden. Der nächste Angriff läuft, zwei kurze Pässe mit Sophia Rust und Hüls verwandelt im Schagwurf über die Bernburger Deckung. Der nächste Angriff, dieselbe Taktik und wieder zappelt der Ball im Netz der Anhalterinnen. Als dann auch noch Sophia Rust ihren Torzug findet, ist die TSG auf einmal wieder obenauf.
Es beginnt eine heiße Schlussphase, in der plötzlich fast alles klappt, was vorher schiefging. Die Abwehr verschiebt besser, bringt die zusehends nervöseren Bernburgerinnen in ungünstige Positionen und ermöglicht der eigenen Torhüterin wichtige Erfolge. Auf der Gegenseite ist der Zug endgültig angerollt. In kurzer Folge klingeln die Tore, Lisa-Marie Prokop glänzt ungewohnt auf Rechtsaußen und der Rückstand schmilzt immer weiter. Als Sophia Rust zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff ausgleicht (32:32), hält die Halle den Atem an. Doch Bernburg patzt beim Siebenmeter, Calbe wieder in Ballbesitz, spielt den Angriff aus und Kristin Sroka verwandelt sicher zur zweiten Führung ihrer Mannschaft. Die Anhalterinnen, die sich über fast die gesamte Zeit als eingespieltes Team präsentierten, hatten den Faden bereits verloren. Ein nervöser Schlussangriff endete im Seitenaus und dem erneuten Ballgewinn für die TSG, die ihr eines Tor sicher über die verbleibenden 40 Sekunden brachte.
„Wir freuen uns über die zwei Punkte“, kommentierte Trainerin Annett Schroeter nach dem Spiel knapp und erkannte an: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich aus einem Rückstand vorarbeiten kann.“ Dennoch sind die Mienen von ihr und ihrem Trainerpartner Ralf Bertram vergleichsweise ernst. Der Grund dafür liegt in der nach wie vor fehlenden Konstanz in der Mannschaftsleistung. Über weite Strecken fehlten sowohl Angriffstaktik als auch Konsequenz in der Deckung. In Bernburg hat am Ende die Erfahrung entschieden, gegen andere Gegner könnte das nicht aufgehen. Allerdings bot die Schlussphase genügend Erfolgsstoff, an den im zweiten Salzlandderby gegen Lok Schönebeck am nächsten Sonnabend angeknüpft werden kann.
TSG Calbe: Alexandra Baier, Elisa Mennecke, Josephine Suchan – Alicia Sophie Gröst (1), Stefanie Hüls (9), Lisa-Marie Prokop (4), Lisann Rust, Sophia Rust (8), Laura Schmidt, Antje Schreiber (2/1), Kristin Sroka (7/2), Mandy Wenzel (2)
Siebenmeter: Bernburg 5/4 – Calbe 4/3
Zeitstrafen: Bernburg 5 – Calbe 7
Rote Karten: Stefanie Hüls, Kristin Sroka (beide TSG Calbe)
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 09. Dezember 2014
Dieser Artikel wurde am 09.Dezember 2014 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.