Kampe: „Wir erspielen uns gute Chancen, vergeben sie aber kläglich“
Bis kurz vor Abpfiff hielten die Handballerinnen der TSG Calbe den Spitzenreiter der Sachsen-Anhalt-Liga am Rande der Niederlage. Am Ende jubelte aber dennoch der HSV Magdeburg, der mit drei schnellen Toren den Sack beim 20:23 (11:10) zumachte.
Auf Calbenser Seite lässt das Spiel gemischte Gefühle zurück. Die spielerische Leistung vor allem in der Abwehr war ausgezeichnet, der Abschluss war es nicht und das brachte das Team am Ende um den Sieg. „Uns fehlte vorn einfach die Durchschlagskraft“, analysierte Trainer Ronald Kampe. Das ist umso bitterer, da seine Schützlinge ansonsten sehr vieles richtig gemacht haben. „Wir erspielen uns wirklich gute Chancen“, lobte er den Spielaufbau und gesteht „wir vergeben sie dann aber kläglich.“ Auf seiner langen Liste von Fehlwürfen finden sich neben zwei Hand voll Hundertprozentiger auch zwei Siebenmeter, die bei den durchweg knappen Spielständen sicherlich Einfluss gehabt hätten.
Die Gäste gingen durch Lara Falkenberg zunächst in Führung, doch Calbe blieb mit Treffern von Antje Schreiber und Michelle Feilhaber dran. Melanie Thiele brachte die TSG schließlich beim 7:6 (13.) erstmals in Front, ehe der Torreigen auf beiden Seiten verebbte. Minutenlang bekämpften sich die Abwehrreihen, auf der Anzeige änderte sich aber nichts. Die Saalestädterinnen waren in ihrem Element angekommen. „Die Deckung stand super“, freute sich Kampe über den ausgesprochen engagierten und willensstarken Einsatz seines Teams, dem es gelang, den scheinbar großen Gegner über 60 Minuten in Schach zu halten. Und selbst wenn es im Angriff mal wieder nicht geklappt hat, war die Abwehr sofort zur Stelle. „Wir haben den HSV nicht ins Laufen kommen lassen und am Ende auch kaum Konter gefangen“, beobachtete der Trainer zufrieden.
Calbe war es in der zweiten Hälfte lange vorbehalten, zuerst zu erhöhen und den Favoriten zum Nachlegen zu zwingen. Zuletzt markierte Klara Lehmann knapp vier Minuten vor Schluss das 20:19. Und dann ging auf einmal alles ganz schnell. Der HSV holte sich die Führung zurück und mit zwei weiteren Treffern den sicheren Sieg.
„Die Einstellung hat gestimmt, da kann ich niemandem einen Vorwurf machen, Einsatzbereitschaft und Wille waren da“, betonte Kampe nach einem Spiel, „an der Schwäche im Abschluss müssen wir aber arbeiten.“ (ttr)
Alexandra Baier, Josephin Hecker – Michelle Feilhaber (3), Juliane Gaul (2), Klara Lehmann (1), Elisa Mennecke, Sophia Rust (2), Pia Schrader, Antje Schreiber (7/4), Melanie Thiele (4), Inga Thomas, Mandy Wenzel, Christiane Wilke (1)
Siebenmeter: Calbe 6/4 – HSV 4/4
Zeitstrafen: Calbe 6 – HSV 7
Rote Karte: Nele Mertens (HSV Magdeburg, 43., 3×2 Minuten)
Dieser Artikel wurde am 16.Oktober 2018 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 16.Oktober 2018)