Da zeigte sich selbst Andreas Wiese überrascht. „Sie sind ein enorm hohes Tempo gegangen und haben uns daher immer wieder vor Probleme gestellt, denn wir mussten deshalb sofort wieder Gegenangriffe fahren“, meinte Calbes Coach nach dem Handball-Sachsen-Anhalt-Liga-Duell seiner Sieben gegen die SG Kühnau. Die Gastgeber mussten dem aufwendigen Spielstil aber im Verlauf von Durchgang zwei Tribut zollen, so dass sich Calbe schlussendlich deutlich mit 28:19 (14:12) durchsetzte.

Die erste Halbzeit verlief aus der Sicht von Wiese „sehr schleppend. Wir hatten viele Fehlanspiele an den Kreis zu Martin Sowa, der immer von zwei Mann gedeckt war. Besser wäre es gewesen, über außen zu spielen“, hatte der Coach beobachtet. Also nahm er nach 20 Minuten die Auszeit, um seiner Mannschaft die Spielidee mit auf den Weg zu geben. „Sie setzen dann das um, was wir uns vorgenommen haben und sehen dann auch zügig die Erfolgserlebnisse“, freute sich Wiese. So schaffte es Calbe, nach dem zwischenzeitlichen Rückstand, noch mit einer Führung im Rücken in die Kabine zu verschwinden.

Noch deutlicher wurde es dann in Durchgang zwei. Calbe spielte kaum noch durch die Mitte, sondern suchte immer wieder die Außenspieler. „Auf Rechtsaußen hat Marc Stapf so gut wie jeden rein gemacht“, freute sich der TSG-Coach. Die Gäste hatten phasenweise aber auch das Spielglück auf ihrer Seite, denn Kühnau gab sich noch lange nicht geschlagen. Calbes Schlussmann Daniel Bertram bewahrte sein Team mit guten Paraden davor, den Vorsprung zu verspielen.

Als die Gastgeber nach einer Zeitstrafe nach 46 Minuten in Unterzahl gerieten, spielten die Saalestädter Manndeckung. „Damit kam Kühnau gar nicht zurecht, also haben wir bis zum Ende so weitergespielt. Wir konnten viele Ballgewinnen produzieren“, freute sich Wiese. In den Schlussminuten ließen die Saalestädter dann nichts mehr anbrennen und tüteten die zwei Punkte sicher ein.

Leon Dobertin, Daniel Bertram – Lucas Marschall (2), Maximilian Kralik (1), Paul Eric Steffen (1), Tony Maynicke, Maximilian Weiß (7), Martin Sowa (1), Felix Kralik (1), Malte Gottschalk (1), Marc Stapf (6), Kevin Reiske (8/6)

Siebenmeter: Kühnau 3/4 – Calbe 6/6
Zeitstrafen: Kühnau 2 – Calbe 5

Text: Kevin Sager (Volksstimme vom 28.11.2023)