25. Februar 2019

„Gebrauchter Nachmittag“ beim HSV

Gehörig unter die Räder kamen die Handballerinnen der TSG Calbe beim favorisierten HSV Magdeburg. Mit 20:31 (11:13) fiel die Niederlage schmerzhaft aus und offenbarte einmal mehr Grundsätzliches.

Erzielte acht Tore, konnte die Niederlage der TSG Calbe aber auch nicht verhindern: Juliane Gaul. | Foto: Michael Jacobs

„Die ersten 20 Minuten waren gut“, beginnt Trainer Ronald Kampe mit dem Positiven. Zwar ließen die Saalestädterinnen, die sich eine ganze Reihe ordentlicher Möglichkeiten erarbeitet hatten, einige Chancen aus, im Großen und Ganzen hielt sich die ersatzgeschwächte TSG aber mit dem Gegner gleichauf. Bis zum 10:10 (25.) durch Stefanie Hüls lief also zunächst alles nach Plan, wenn auch nicht mit der erhofften Effektivität.

Was dann einsetzte und sich nach dem Wechsel bis zum Abpfiff manifestierte, gehörte ohne Frage zum Schwächsten, was das Team im bisherigen Saisonverlauf abgeliefert hat. „Wir brauchen am Ende 45 Wurfversuche für 20 Tore“, ärgerte sich der Trainer mit Blick auf die Trefferquote. Doch nicht nur in der Offensive, sondern auch an so gut wie allen anderen Ecken haperte es. Die Torhüter bekamen kaum eine Hand an den Ball, im Angriff häuften sich Technik- und Regelfehler, die die laufstarken Stadtfelderinnen dankbar annahmen. „Dann kriegen wir schnelle Tore im direkten Konter oder in der zweiten Welle“, beschrieb Kampe, was der Mannschaftsmoral so richtig wehtat. Doch statt sich aufzubäumen und der drohenden Niederlage ins Gesicht zu sehen, gaben die TSG-Frauen auf. „Da war kaum noch Präsenz auf dem Feld“, grollte der Trainer, dass ein Großteil seiner Schützlinge das Spiel fortan nur noch über sich ergehen ließ. Das Ergebnis spricht Bände. Selbst ein kurzes Aufflackern in der 40. Minute, als Juliane Gaul mit zwei schnellen Treffern in Folge auf 16:20 verkürzte, änderte am grundsätzlichen Geschehen nichts, obwohl zu diesem Zeitpunkt alles noch drin gewesen wäre.

Am Ende sprach Kampe von einem „gebrauchten Nachmittag“, haderte weniger mit der Niederlage an sich als mit dem Auftritt seiner Schützlinge. Mit einer Angriffseffektivität von unter einem Drittel ist auch im kommenden Duell mit dem TSV Niederndodeleben II nichts zu holen. Und so gilt es nun, den verpatzten Nachmittag so schnell wie möglich aufzuarbeiten, um nächste Woche auf den eigentlichen Weg zurück zu finden. (ttr)

Alexandra Baier, Josephin Hecker – Michelle Feilhaber, Juliane Gaul (8/2), Stefanie Hüls (2/1), Klara Lehmann (2), Elisa Mennecke (1), Pia Schrader, Antje Schreiber (1), Christiane Wilke (3)

Siebenmeter: HSV 7/7 – TSG 5/3
Zeitstrafen: HSV 7 – TSG 5

Dieser Artikel wurde am 25.Februar 2019 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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