Frauen: Starker Angriff wird nicht belohnt
Mit 31 Toren zeigten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe gegen den TSV Niederndodeleben 2 ihre bisher stärkste Angriffsleistung. Am Ende kompensierte das jedoch nicht die erneut schwache Abwehr und das Team verlor 31:33 (15:12). Mitten im Abstiegskampf tat diese Niederlage besonders weh und beim Blick auf den Spielverlauf musste Trainer Frank Falke schließlich attestieren: „Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht.“
Michelle Feilhaber fliegt zu einem ihrer vier Treffer. | Fotos: Ulrike Neumann
Die Partie in der Börde war ein Spiegelbild des Vorwochenauftritts gegen den MSV 90. Calbe kam ausgezeichnet ins Spiel, fand im Angriff seinen Rhythmus und hielt eine stabile Drei-Tore-Führung. „Wir lassen den Ball gut laufen, das sah gut aus“, stellte Falke klar. Zwar passierten auch mal Fehler, aber im Großen und Ganzen hatte die TSG ihren Gegner im Griff.
Die A-Jugendliche Lee-Ann Neetz war gegen den TSV Niederndodeleben 2 mit einem Tor beteiligt.
Dennoch deutete sich schon in dieser Phase an, was den Saalestädterinnen im zweiten Durchgang das Genick brechen sollte. Der TSV 2 spielte einen taktischen und übersichtlichen Handball auf die sich bietenden Nahtstellen. Wiederum überzeugte der Calbenser Innenblock, in dem Mandy Wenzel bis zur Schmerzgrenze arbeitete. An anderer Stelle fand die 13-fache Torschützin Vivian Schulze jedoch ihren Weg. „Wir haben uns in der Abwehr nicht aktiv genug eingesetzt“, beobachtete der Trainer und betonte, „es geht doch nicht darum, dass man keine Fehler machen darf, aber wir haben denselben Fehler immer wieder gemacht.“
Verständnislosigkeit machte sich breit, die bald nach dem Wechsel auch auf der Anzeigetafel ihr Spiegelbild fand. Beim 16:16 (34.) hatten die Gastgeberinnen ausgeglichen, hielten den Anschluss, um dann selbst bis auf 26:23 (48.) in Führung zu gehen. Die TSG hatte ihre Linie hier bereits verloren, machte kaum Anstalten, die Grundeinstellung zu ändern, lud sich im Gegenteil jeden Fehler im Angriff gleich noch für die nächste Abwehrsituation auf. Die Aufholjagd am Ende mit zahlreichen Toren sorgte bei den Fans für Hoffnung, kam für den Spielausgang aber zu spät. (ttr)
Kristin Sroka (am Ball) muss sich gegen die Abwehr der Gastgeberinnen durchsetzen.
Alexandra Baier, Josephine Suchan, Elisa Mennecke – Michelle Feilhaber (4), Juliane Gaul (4), Lee-Ann Neetz (1), Lisa-Marie Prokop (8), Sophia Rust (5), Vanessa Schumann (1), Kristin Sroka (7/3), Inga Thomas, Mandy Wenzel (1), Josephin Wurbs, Marie Zilke
Siebenmeter: TSV 2 5/4 – Calbe 4/3
Zeitstrafen: TSV 2 3 – Calbe 4
Dieser Artikel wurde am 21.März 2017 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.
