11. April 2016

Frauen: Sophia Rust erlöst die TSG

Zehn Minuten lang vernagelte Torhüterin Josephine Suchan ihren Kasten und trug damit entscheidend dazu bei, dass die TSG-Frauen ihr vorletztes Saisonspiel in der Sachsen-Anhalt-Liga gegen den SV Oebisfelde 31:27 (17:15) gewannen.

Drei Minuten vor Schluss setzte sich Sophia Rust (am Ball) durch und beendete die Torflaute des TSG-Teams. Mit vier Toren gewannen die Calbenserinnen. | Foto: Franziska Herz

Drei Minuten vor Schluss setzte sich Sophia Rust (am Ball) durch und beendete die Torflaute des TSG-Teams. Mit vier Toren gewannen die Calbenserinnen. | Foto: Franziska Herz

Die ganze Mannschaft jubelte, als Josephine Suchan in den zwei Schlussminuten gleich zwei Siebenmeter des SV Oebisfelde hielt und damit auch das letzte Fünkchen Moral des Gegners pulverisierte. Die TSG-Keeperin strahlte, hatte sie doch nicht nur in diesen Situationen ein glückliches Händchen bewiesen und ihrem Team ganz entscheidend den Rücken freigehalten. „Den Ausschlag hat wohl der erste gehaltene Konter gegeben“, sagte sie, angesprochen auf ihre starke Leistung, die sie selbst am wenigsten fassen konnte. Mit diesem Gegenstoß hätte Oebisfelde 23:24 anschließen können. Stattdessen brannte sich die 22 für die nächsten gut zehn Minuten förmlich auf der Gäste-Seite der Anzeige ein.

Mit neun Treffern war Kristin Sroka gegen den SV Oebisfelde die erfolgreichste Werferin der TSG.

Mit neun Treffern war Kristin Sroka gegen den SV Oebisfelde die erfolgreichste Werferin der TSG.

Calbe zündete zwar kein Torfeuerwerk, setzte sich aber richtungsweisend auf 27:22 (49.) ab. Neben Routinier Kristin Sroka empfahl sich auch die A-Jugendliche Juliane Gaul mit zwei platzierten Rückraumtoren. Diese Führung brachte Sicherheit, sorgte allerdings auch dafür, dass die Abwehr vernachlässigt wurde. Die bis kurz vor Schluss engagiert kämpfenden Gäste aus der Börde nahmen die gebotenen Lücken dankbar an, verkürzten mit Treffern von Josefin Meyer auf 26:27 (56.). Calbe, durch mehrere Zeitstrafen zusätzlich geschwächt, verfiel in eine siebenminütige Schockstarre. Die ohnehin schwache Chancenverwertung sank durch unnötig schnell abgeschlossene Angriffe noch weiter. Drei Minuten vor Schluss erlöste Sophia Rust ihr Team von der Torflaute, Mandy Wenzel und noch einmal Sroka machten den Sack endgültig zu.

TSG-Trainerin Marina Sroka zeigte sich nach dem Pflichtsieg spürbar erleichtert. „Das war wichtig“, sagte sie und wollte den Erfolg nicht durch übermäßige Kritik trüben. Nur eines wurmte sie wieder einmal: „Wir verpassen es am Anfang nachzusetzen und spielen unsere zweite Welle einfach nicht bis zu Ende durch.“ Statt das Spiel schnell zu machen, verhedderten sich die Saalestädterinnen im Positionsangriff. Nahezu sämtliche Rückraumwürfe kamen über die groß gewachsene gegnerische Kreisspielerin Beatrice Franke nicht hinaus. So legten die Gäste, die mit Lena Witzke eine starke Konterspielerin in ihren Reihen haben, immer wieder vor (10:6, 17.) und zwangen den Favoriten zum Nachziehen. Erst kurz vor Ende der ersten Hälfte sorgten Lisa-Marie Prokop, die diesmal über die Außenposition zum Erfolg kam, und Kristin Sroka für die erste Führung der TSG.

Eine typische Situation der ersten zwanzig Spielminuten: Wieder einmal versucht eine Calbenser Rückraumspielerin (hier: Sophia Rust) über den Mittelblock zu kommen und scheitert. Das nächste Tor wird wenig später SVO-Sprinterin Lena Witzke (rechts) im Konter machen. Erst in der zweiten Hälfte stellte sich Calbe ein und war über das Tempospiel erfolgreich. | Fotos: Ulrike Neumann

Eine typische Situation der ersten zwanzig Spielminuten: Wieder einmal versucht eine Calbenser Rückraumspielerin (hier: Sophia Rust) über den Mittelblock zu kommen und scheitert. Das nächste Tor wird wenig später SVO-Sprinterin Lena Witzke (rechts) im Konter machen. Erst in der zweiten Hälfte stellte sich Calbe ein und war über das Tempospiel erfolgreich. | Fotos: Ulrike Neumann

Mit dem Sieg gegen Oebisfelde und dem gleichzeitigen Remis von Verfolger Gräfenhainichen beim SV Anhalt Bernburg machten die Saalestädterinnen bereits am vorletzten Spieltag den sechsten Platz fix und können damit gelöst in die letzte Saisonbegegnung gegen den Tabellenzweiten FSV 1895 Magdeburg gehen. Für Oebisfelde, die noch einmal alles in dieses Spiel gelegt haben, ist das Kapitel Sachsen-Anhalt-Liga hingegen vorerst Geschichte. (ttr)

Elisa Mennecke, Josephine Suchan – Juliane Gaul (2), Alicia Sophie Gröst, Lisa-Marie Prokop (6/1), Sophia Rust (5), Laura Schmidt, Antje Schreiber (4), Kristin Sroka (9/1), Mandy Wenzel (1), Josephin Wurbs, Marie Zilke (4)

Siebenmeter: Calbe 4/2 – Oebisfelde 3/1
Zeitstrafen: Calbe 5 – Oebisfelde 2
Rote Karte: Lisa-Marie Prokop (TSG Calbe, 58., 3×2 Minuten)

Marie Zilke duelliert sich von der Außenposition mit SVO-Torfrau Julia Hübe.

Marie Zilke duelliert sich von der Außenposition mit SVO-Torfrau Julia Hübe.

Dieser Artikel wurde am 11.April 2016 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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