10. Oktober 2016

Frauen scheitern beim Spitzenreiter

Die Halbzeitpause hat den Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe offensichtlich nicht gut getan. Stand es gegen den Tabellenführer FSV 1895 Magdeburg nämlich zum Wechsel 15:15, ging das Spiel am Ende doch deutlich mit 24:35 verloren.

„Wir sind desaströs aus der Kabine gekommen“, fasste TSG-Trainer Frank Falke zusammen, bemängelte, dass seine Schützlinge sich wieder selbst den Rucksack haben vollpacken lassen. „Da fällt das dritte, vierte und fünfte Tor und wir finden einfach keinen Haltepunkt“, beschrieb er die Anfangsphase der zweiten Hälfte, in der die Gastgeberinnen auf 21:16 enteilten. Recht früh (37.) zog er daraufhin die grüne Karte. „Ich habe noch einmal Ruhe gefordert, wir wollten uns schließlich nicht abschlachten lassen.“

Tatsächlich war es die TSG selbst, die die Tür für ihren Gegner aufmachte: das Spiel überhastet, eine schlechte Wurfquote, technische Fehler. Dem FSV spielte das in die Hände, der mit seinem eingespielten und erfahrenen Team blitzschnell in die erste und zweite Welle umschaltete. „Wir sind einfach noch nicht so weit, dass wir uns von solchen Rückschlägen im Spiel erholen können“, schätzte der Trainer ein. Er ärgerte sich besonders darüber, dass es wieder nur schlecht gelungen ist, das Spiel des Gegners zu beobachten und entsprechend zu agieren. Beim 31:20 waren die Fermersleberinnen schon uneinholbar enteilt, als Calbe noch einmal zurückkam und verkürzte. „Sicherlich waren auch in der zweiten Hälfte ein paar schöne Aktionen zu sehen und die sollten auch im Gedächtnis bleiben.“

Zufrieden darf das im Umbruch befindliche TSG-Frauenteam gewiss mit der ersten Halbzeit sein, in der die Welt noch voll in Ordnung war. „Wir hatten uns vorgenommen, dem Gegner in seiner Halle bestmöglich paroli zu bieten“, erklärte der Trainer und der Plan ging gut auf. Geduldige Spielzüge, eine passable Ausbeute und eine starke Abwehrleistung gefielen auch den mitgereisten Fans auf der Tribüne. Beim 4:2 und 13:12 lag Calbe in Front und setzte die Gastgeberinnen, die auf allen Positionen stark besetzt waren, in dieser Phase konsequent unter Druck.

Am Ende fehlte gegen den Spitzenreiter jedoch die nötigen Konstanz. Für Falke ist das klar eine Kopfsache: „Wir müssen daran arbeiten, uns von der eigenen Grundeinstellung nicht abbringen zu lassen.“ Spielerisch lässt sich vor allem an die ersten 30 Minuten anknüpfen, wenn es in zwei Wochen zum Auswärtsspiel nach Staßfurt geht. Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft spielfrei. (ttr)

Alexandra Baier, Elisa Mennecke, Josephine Suchan – Michelle Feilhaber (2), Juliane Gaul (2), Stefanie Hüls (9), Lee-Ann Neetz (1), Lisa-Marie Prokop (5), Vanessa Schumann, Kristin Sroka (3), Inga Thomas, Mandy Wenzel (1), Josephin Wurbs (1), Marie Zilke

Siebenmeter: FSV 2/1 – Calbe 7/4
Zeitstrafen: FSV 2 – Calbe 2

Archivfoto: Ulrike Neumann

Dieser Artikel wurde am 10.Oktober 2016 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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