Frauen machen das beste draus
Bei einer 25:34 (13:18)-Niederlage kein weitgehend negatives Resümee zu ziehen, scheint kaum möglich und doch wirkte Marina Sroka, Trainerin der Sachsen-Anhalt-Liga-Frauen der TSG Calbe, nach der Schlappe beim Tabellenführer SV Union Halle-Neustadt 2 nicht enttäuscht. „Wir haben 24 Minuten sehr gut im Spiel gestanden“, berichtete sie.
Zwar legte der Spitzenreiter zwischenzeitlich auf drei Tore vor, den Calbenserinnen gelang bis zum 12:13 jedoch stets der Anschluss, was den Gastgeber spürbar nervös machte. Der hatte sich bereits am Anfang recht erfolgreich auf die Rückraumwürfe von Kristin Sroka eingestellt, vernachlässigte dabei aber seinen Mittelblock. Lisa-Marie Prokop nutzte das für einige erfolgreiche Aktionen am Kreis. Mit sieben Treffern war sie am Ende erfolgreichste Schützin ihres Teams. Trotz der starken Abwehr baute der SV Union 2 seinen Vorsprung bis zum Wechsel auf fünf Tore aus. Mit zahlreichen Technik-Regel-Fehlern lud die TSG förmlich zur zweiten Welle ein, die für die Gastgeber perfekt rollte. „Sie haben sich so richtig warm geschossen“, umschrieb Sroka treffend, dass ihre Schützlinge die gegnerische Seite wieder einmal selbst aufgebaut hatten.
Nach der Pause drohte Calbe völlig unter die Räder zu kommen, lag zwischenzeitlich 16:28 hinten. „Union hat jede kleine Lücke, die wir ihnen geboten haben, genutzt“, beobachtete die Trainerin und erkannte, „sie haben sich damit in einen Rausch gespielt.“ Konsequent hielt die Heimsieben zudem das Tempo hoch, unterband mit ihrem starken Rückzugsverhalten auch jegliche Gegenstöße der TSG-Frauen. „Wir haben ein einziges Kontertor“, ärgerte sich Sroka nach dem Spiel, „das ist mir zu wenig.“ Kurz vor Ende fand das Team dann doch ins Spiel zurück, verkleinerte den Rückstand noch um drei Tore und rettete sich damit vor einem größeren Debakel. „Wir haben letztlich das beste aus der Situation gemacht“, resümierte die Trainerin neutral. Trotz des scheinbar übermächtigen Gegners hatte sie übrigens alle zum Einsatz gebracht und den Führungsspielerinnen damit auch einmal Pausen gegönnt.
Die TSG-Frauen bleiben, da auch Verfolger Gräfenhainichen verloren hat, auf dem sechsten Platz und können diesen mit einem Heimsieg am Sonnabend gegen Schlusslicht Oebisfelde stabilisieren. Dem SV Union Halle-Neustadt 2 ist die Meisterschaft indes nicht mehr zu nehmen. (ttr)
Josephine Suchan – Juliane Gaul (1), Alicia Sophie Gröst, Stefanie Hüls (6/2), Linda Karlstedt, Lisa-Marie Prokop (7), Sophia Rust (1), Laura Schmidt, Antje Schreiber (2), Kristin Sroka (6), Mandy Wenzel, Josephin Wurbs, Marie Zilke (1)
Siebenmeter: Halle-Neustadt 6/6 – Calbe 2/2
Zeitstrafen: Halle-Neustadt 4 – Calbe 4
Dieser Artikel wurde am 06.April 2016 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.