Mit einem starken 27:27 (13:15)-Unentschieden bei Tabellenführer TuS 1860 Magdeburg-Neustadt setzten die Handballerinnen der TSG Calbe ein weiteres Ausrufezeichen in der Sachsen-Anhalt-Liga. „Respekt, was die Frauen hier heute geleistet haben“, lobte TSG-Trainer Ronald Kampe den hoch konzentrierten und spielerisch absolut sehenswerten Auftritt seines Teams, „gegen diese Truppe mit ihrem starken Rückraum einen Punkt zu holen, das müssen uns andere erstmal nachmachen. Ich bin zufrieden.“

Christiane Wilke zeigte im Mittelblock der TSG Calbe eine starke Leistung. | Foto: Kevin Sager

Trotz der anerkennenden Worte ihres Trainers verließen die Spielerinnen die Halle mit hängenden Köpfen. „Für sie hat es sich wie eine Niederlage angefühlt“, beobachtete Kampe und konnte das ein Stück weit auch verstehen. So führte die TSG über weite Strecken und hatte die Partie auch spielerisch gut im Griff. „Dann kommt eine Phase, in der wir zu viel sündigen und TuS wieder ausgleicht“, fasste der Trainer zusammen, dass aus dem 14:18 (35.) schließlich das 18:18 (41.) wurde. Doch die Saalestädterinnen bewiesen auch an dieser Stelle, wie weit sie sich in der Zwischenzeit als Mannschaft entwickelt haben. „Wir besinnen uns dann auf unsere Stärken, geben nicht auf und kämpfen uns wieder zurück“, lobte er und ließ auch die starke Unterstützung von den Spielerinnen auf der Bank nicht unerwähnt.

Tatsächlich wechselte Kampe diesmal nicht eine Spielerin. Zu gut funktionierte das Gefüge, übernahm jeder seine Aufgabe und stellte den richtig starken Gegner vor manch unlösbare Aufgabe. Vor allem Stefanie Lenhart ragte heraus, indem sie den Angriff sehr klug dirigierte und gemeinsam mit Christiane Wilke einen unglaublich starken Mittelblock aufbaute, der dem gefährlichen TuS-Rückraum den Schneid nahezu abkaufte. In Torlaune zeigte sich diesmal zudem Melanie Thiele, die mit ihren fünf Treffern von Rechtsaußen bewies, dass die TSG von allen Positionen zum Tor kommt.

Dass es am Ende nicht geklappt hat und TuS-Torjägerin Jenny Friese vier Sekunden vor dem Abpfiff den entscheidenden Ausgleich landete, wiegt in den Köpfen schwer, weiß Kampe. Doch mit Blick auf die Leistung seiner Mannschaft macht er keinerlei Abstriche. „Wir haben unser Spiel aufgezogen: geduldig bis zur Chance gewartet und konzentriert bis zum Schluss agiert.“

Und so bleibt ein qualitativ hochwertiges Spitzenspiel in Erinnerung – mit zwei Teams, die sich nichts schenkten, aber immer fair auftraten, die viel Tempo auf die Platte brachten und schöne Spielzüge boten. Das macht schon jetzt Lust auf das Rückspiel in der Hegersporthalle am 22. März 2020. (ttr)

Alexandra Baier, Josephin Hecker, Ulrike Neumann – Michelle Feilhaber (4), Maria Herrmann, Lea Kubitz, Stefanie Lenhart (6), Lisann Neumeister, Antje Schreiber (3), Kristin Sroka (5), Melanie Thiele (5), Christiane Wilke (4), Josephin Wurbs

Siebenmeter: TuS 6/4 – TSG 2/0
Zeitstrafen: TuS 5 – TSG 5