Überglücklich bedankten sich die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe nach ihrem hart erkämpften und hoch verdienten 29:27 (14:15)-Sieg beim Abstiegskontrahenten TSV Niederndodeleben 2 bei ihren zahlreichen mitgereisten Fans. Die hatten ein Spiel gesehen, dass an Spannung kaum zu überbieten war und eine Mannschaftsleistung ihres Teams, die bislang ihresgleichen sucht.

„Was die Damen über 60 Minuten geleistet haben, das war beeindruckend“, zog auch ihr Trainer Frank Falke den sprichwörtlichen Hut. Alles, was Erfolg im Handball ausmacht, warfen seine Schützlinge an diesem Tag in den Ring. „Es hat alles gepasst, jeder hat für den anderen eingestanden, aber auch selbst Verantwortung übernommen“, lobte er und machte deutlich, dass der Star des Abends die Mannschaft als Ganze war.

Dabei sah es lange Zeit gar nicht nach Sieg aus, denn obwohl die TSG sich nach einer schleppenden Anfangsphase gut hineingearbeitet hatte (7:4, 12.), zogen die Gastgeberinnen nach, profitierten von der schwächelnden Wurfausbeute und den Fehlabspielen. So übernahm der TSV 2 kurz vor der Pause die Führung und baute sie bis auf 27:24 (54.) aus.

Was dann folgte, ließ aber auch die größten Zweifler der jungen Calbenser Truppe ehrfurchtsvoll schweigen. Von einen Moment auf den anderen reduzierte die Mannschaft ihre Fehlerzahl fast auf Null und zeigte eine unglaubliche Aggressivität in der Abwehr. „Das war Deckungsarbeit, wie ich sie schon lange nicht gesehen habe“, gestand der stolze Trainer, „es wurde um jeden Zentimeter, um jeden Ballgewinn gefightet.“ Die Mannschaft funktionierte als Einheit, die Spielerinnen auf der Bank unterstützten jede gelungenen Aktion und die Fans feuerten immer stärker an. „Es war beeindruckend, mit welcher Energie diese letzten Minuten gespielt wurden“, erkannte Falke an. Er unterstrich, dass Niederndodeleben 2, die einen unwahrscheinlich schnellen Ball spielen und mit vielen Tempowechseln von Anfang an einen enormen Druck ausübten, keinesfalls aufgegeben hatten, sondern im Gegenteil ebenso verbissen in diesen letzten Minuten um die Punkte kämpften.

Mit dem abschließenden 5:0-Lauf drehten die TSG-Frauen nicht nur das Spiel, sondern verdienten sich auch zwei ganz wichtige Punkte und belegen damit erstmals seit Wochen einen Nicht-Abstiegsplatz. Die Saison ist damit noch lange nicht bestanden, diese wichtige Klausur aber gemeistert. „Die Aufgaben bleiben und wir werden weiter geduldig unseren Weg gehen. Aber das heute kann man ruhig mal genießen“, so der Trainer.

Die Mannschaft ist einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung gegangen und hat vor allem gezeigt, dass sie in der Breite mittlerweile unheimlich stark ist. Egal, wen Falke und sein Co-Trainer Gunnar Lehmann auf die Platte brachten, jeder hatte den Gegner vorher genau beobachtet, setzte auf seiner Position neue Impulse und zurrte den Spielfaden nur noch fester. Das ist Handball und das ist Mannschaftgeist. Der Lohn sind die zwei Punkte und der dritte Pflichtspielsieg in Folge. (ttr)

Alexandra Baier, Michaela Möhring – Michelle Feilhaber (3), Juliane Gaul (9/2), Klara Lehmann (3), Elisa Mennecke, Lee-Ann Neetz (3), Antje Schreiber (5), Vanessa Schumann, Kristin Sroka (4/1), Inga Thomas, Mandy Wenzel (2)

Siebenmeter: TSV 6/5 – TSG 4/3
Zeitstrafen: TSV 5 – TSG 4