Frauen geben guten Einstand mit Geschmack auf mehr
Die Handballerinnen der TSG Calbe verloren ihr erstes Punktspiel in der Sachsen-Anhalt-Liga mit 22:19 (9:13) bei TuS 1860 Magdeburg-Neustadt. Bis auf einen Ausgleich (7:7, 24. durch Antje Schreiber) liefen die Saalestädterinnen durchweg einem Rückstand hinterher, scheiterten letztlich an ihrer mangelnden Chancenverwertung.
Mit der Leistung seiner Schützlinge ist Trainer Frank Falke trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Wir haben eine Vielzahl hochkarätiger Chancen herausgespielt und darauf können wir stolz sein“, betonte er mit Blick auf die Angriffsleistung. Allerdings gehört zur Wahrheit auch: „20 bis 25 davon haben wir nicht in Tore ummünzen können.“
Calbe brauchte einige Minuten, um in die Partie zu finden, ließ sich im Angriff vom offensiven und körperbetonten 5-1 der Gegnerinnen beeindrucken, die die Rückraumspieler weit vom Tor wegzuhalten wussten. Mit drei Treffern in Folge führte Kristin Sroka ihr Team schließlich ins Spiel, in dem TuS zwar weiterhin Druck aufbaute, aber längst nicht mehr zu solch einfachen Toren wie in der Anfangsphase kam. „Wir haben den körperlichen Kampf in der Abwehr angenommen und im Mittelblock gut zusammen gestanden“, lobte Falke. Sieben Minuten lang fiel auf beiden Seiten kein Tor. Die TSG-Frauen spielten einen guten Ball, scheiterten aber wahlweise am Pfosten oder an der an der gegnerischen Torfrau, die die Bälle bisweilen auf die Hände präsentiert bekam.
Nach dem Wechsel konzentrierte sich die Saalestädterinnen weiter auf ihre Abwehr, schoben die Lücken konsequenter zu, kassierten aber dennoch weiter Tore. Vor allem Anna Thürmann, die starke Kreisläuferin der Neustädterinnen, machte ihnen das Leben schwer, nutzte jede Nachlässigkeit aus, um selbst zu werfen oder ihre Mitspielerinnen in Position zu bringen. So blieb der Abstand erhalten, vergrößerte sich nach zwei weiteren Pfostentreffern sogar auf fünf Tore. Natürlich drückte diese Phase auf die Stimmung in den TSG-Reihen, von Aufgeben war aber definitiv nichts zu spüren. Antje Schreiber setzte schließlich das Ausrufezeichen für den Schlussabschnitt, in dem Calbe beherzt agierte und den Abstand schließlich auf drei Tore verkleinerte.
„Es hat heute vieles funktioniert und wir haben sicherlich nicht verloren, weil der Gegner zu stark war, sondern weil wir noch nicht in der Lage waren, unsere Chancen konsequent zu verwerten“, urteilte Falke nach dem Spiel. Aus dem Satz spricht viel Geduld, die er der Mannschaft zugesteht. Neben dem erfahrenen Stamm, wussten die Jugendspielerinnen bereits erste Akzente zu setzen. Zählbares lieferte beispielsweise Lee-Ann Neetz mit drei Treffern von außen. So bleibt es am Ende zwar eine Niederlage, aber eine, bei der das Team viel Gutes gezeigt hat, das Geschmack auf die nächsten Spiele macht. (ttr)
Alexandra Baier, Josephine Suchan – Michelle Feilhaber, Juliane Gaul, Stefanie Hüls (4), Lee-Ann Neetz (3), Sophia Rust (4), Antje Schreiber (4), Vanessa Schumann, Kristin Sroka (7/1), Mandy Wenzel, Josephin Wurbs, Marie Zilke
Siebenmeter: Magdeburg-Neustadt 4/2 – Calbe 1/1
Zeitstrafen: Magdeburg-Neustadt 3 – Calbe 2
Dieser Artikel wurde am 06.September 2016 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.