9. November 2015

Frauen feiern Kantersieg gegen Mitfavoriten TuS 1860

So laut wie nach dem 34:21 (17:12)-Sieg der TSG-Handballerinnen gegen den TuS 1860 Magdeburg-Neustadt dröhnte Helene Fischers „Atemlos“ selten durch die Hegersporthalle. Fassen konnten das Ergebnis beide Seiten nicht.

Von rechts Außen bahnt sich Marie Zilke ihren Weg zum Tor.

Von rechtsaußen bahnt sich Marie Zilke ihren Weg zum Tor.

Die Neustädterinnen zogen sich nach ihrer ersten und unerwartet heftigen Saisonniederlage zu einer kurzen Auswertung in eine Hallenecke zurück, während die TSG-Frauen mit großen Augen ihr fulminantes Werk bestaunten, das die Fans auf der Tribüne mit langem Applaus feierten. „Darüber freue ich mich richtig“, brachte es Trainerin Annett Schroeter kurz nach Abpfiff auf den Punkt, „und noch mehr freue ich mich, dass das hinten eine 21 steht.“ – die wenigsten Gegentore im bisherigen Saisonverlauf.

Mit Schnelligkeit und Biss glänzte die TSG-Sieben in der ersten und zweiten Welle. Kristin Sroka war dabei insgesamt sieben Mal erfolgreich.

Mit Schnelligkeit und Biss glänzte die TSG-Sieben in der ersten und zweiten Welle. Kristin Sroka war dabei insgesamt sieben Mal erfolgreich.

Die Abwehr, angetrieben von Stefanie Hüls und der unermüdlichen Mandy Wenzel, kämpfte ab der ersten Minute engagiert und diszipliniert um den Ball. Immer wieder fingen sie den Ball ab und schickten ihre Mitspieler in den Konter. Genau das hatten Schroeter und ihr Co-Trainer Ralf Bertram gefordert, als sie ihr Team darauf einschworen, mit Schnelligkeit dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen. Zwar blieben einige Chancen liegen, der Erfolg jedoch nicht aus, und so markierte Kristin Sroka nach zwölf Minuten bereits das 8:4.

Einen glänzenden Tag erwischte indes nicht nur die Abwehr, sondern auch die Torhüterin dahinter. Josephine Suchan brachte es auf sagenhafte 19 Paraden, kaufte den Neustädterinnen sogar eine ganze Reihe der schlecht auszumachenden Fernwürfe ab. Kein Wunder also, dass die bescheidene Keeperin von ihren Mitspielerinnen ganz besonders gefeiert wurde. Übrigens ebenso wie das Nesthäkchen der Mannschaft: Michelle Feilhaber. Die 16-Jährige kam auf die Platte, als die TSG mit viel Geduld und der überragenden Übersicht ihrer Spielführerin Stefanie Hüls eine Neun-Tore-Führung gegen die stabile TuS-Abwehrreihe herausgearbeitet hatte. Unauffällig und von Antje Schreiber toll in Szene gesetzt, verwandelte sie zum 26:16 (47.), dem später noch zwei weitere Treffer folgen sollten.

Michelle Feilhaber fliegt zu ihrem zweiten Treffer. Die 16-Jährige verwandelte gegen TuS Magdeburg-Neustadt drei Mal und strahlte nach ihrem starken Auftritt völlig verdient. | Fotos: Ulrike Neumann

Michelle Feilhaber fliegt zu ihrem zweiten Treffer. Die 16-Jährige verwandelte gegen TuS Magdeburg-Neustadt drei Mal und strahlte nach ihrem starken Auftritt völlig verdient. | Fotos: Ulrike Neumann

Schroeter setzte schließlich voll auf den Nachwuchs, brachte neben Michelle auch Angelina Dähms, Lee-Ann Neetz und Linda Karlstedt ins Spiel. Die Gäste, die sichtlich schockiert diesen rabenschwarzen Tag erlitten, warfen daraufhin noch einmal ihre ganze Erfahrung in die Waagschale, konnten aber lediglich einen noch größeren Rückstand verhindern. Andersherum betrachtet haben es die jungen Spielerinnen der TSG also geschafft, den 13-Tore-Vorsprung über zehn Minuten sicher zu verwalten. Und darauf ist ihr Coach zu Recht stolz: „Die Arbeit im Training zeigt Wirkung“, lobte sie abschließend die starke Mannschaftsleistung. (ttr)

Alexandra Baier, Josephine Suchan – Angelina Dähms, Michelle Feilhaber (3), Alicia Sophie Gröst (1), Stefanie Hüls (8/3), Linda Karlstedt (1), Lee-Ann Neetz (1), Lisa-Marie Prokop (7), Laura Schmidt, Antje Schreiber (1), Kristin Sroka (7), Mandy Wenzel (1), Marie Zilke (4)

Siebenmeter: Calbe 3/3 – Magdeburg-Neustadt 3/3
Zeitstrafen: Calbe 2 – Magdeburg-Neustadt 2

Dieser Artikel wurde am 09.November 2015 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


verwandte Artikel