Den Saisonauftakt in der Mitteldeutschen Oberliga haben sich die ersten Frauen der TSG Calbe gründlich vermasselt. 22:29 (10:14) unterlag das Team dem konterstarken Aufsteiger Koweg Görlitz.

Was dabei wirklich schmerzt: Die Saalestädterinnen haben ihrem Gegner selbst zu seinem Spiel verholfen. „Mit 21 Technik-/Regelfehlern gewinnste nun mal kein Spiel“, grollte Coach Frank Mühlner. Fahrige Abspiele und fehlender Druck am Ball sorgten bereits vor dem Wechsel dafür, dass Görlitz aus dem 9:9 das 14:9 werfen konnte und sich diese komfortable Führung in der zweiten Hälfte nicht nehmen ließ. Calbe lief in der Zwischenzeit seinen Möglichkeiten hinterher. Diverse Fehlwürfe aus totsicheren Chancen heraus taten weh, die anschließenden fast widerstandslosen Konteraktionen der Gäste noch viel mehr. So wurde der Rucksack immer schwerer. Bis auf Sophia Rust, die mit ihren geradlinigen, einfachen Würfen den Gegner mit seinen eigenen Waffen schlug, kam der TSG-Angriff auf keinen grünen Zweig.

In der kommenden Woche geht es zum Derby mit dem TSV Niederndodeleben. Nicht nur deshalb will Mühlner den Ball flach halten: „Das ist natürlich deftig, aber Schwarzmalerei ist nicht angebracht.“ Was ihn vermutlich am meisten geärgert hat, war die fehlende Konsequenz in der Abwehr. Viel zu schnell ließen sich die Calbenserinnen von den oftmals vor allem auf den Körper ausgerichteten Aktionen der Gäste beeindrucken, zogen sich immer weiter zurück, anstatt selbst in die Offensive zu gehen. Görlitz nutzte das für sich aus, spielte sich in einen Rausch und gewann am Ende verdient gegen eine TSG-Mannschaft, die mehr kann, aber am Sonnabend gründlich neben sich stand.