Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Gesichtern
Sachsen-Anhalt-Liga, Frauen, TSV Niederndodeleben II – TSG Calbe 34:26 (15:16)
Niederndodeleben (ttr) l Mit zwei Gesichtern präsentierten sich die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe beim TSV Niederndodeleben II. Einer ganz starken ersten Hälfte stand ein deutlicher Abfall nach der Pause gegenüber, so dass die 26:34 (16:15)-Niederlage zwar sehr hoch ausfällt, am Ende aber auch vor dem personellen Hintergrund in Ordnung geht.
Calbes Co-Trainer Gunnar Lehmann schwärmte regelrecht vom ersten Durchgang: „Wir haben das richtig gut gemacht und hatten für alles eine Lösung.“ So verteidigte die Abwehr sicher und auch Nachwuchstorhüterin Sophie Wende, die zum ersten Mal ein gesamtes Frauenspiel zwischen den Pfosten stand, machte ihre Sache gut. Im Angriff lief der Ball geduldig bis zu einer der breitverteilten Chancen, die dann zumeist auch genutzt wurden. Stevie Mittwollen und Maria Herrmann stellten beim 11:9 (16.) erstmals eine Zwei-Tore-Führung her, die die Saalestädterinnen zunächst auch hielten. „Der Knackpunkt kam dann kurz vor der Pause“, beobachtete Lehmann, „da wurden wir zur hektisch und haben die Bälle leichtfertig verloren.“ Der Gegner nutzte das und schloss wieder auf.
Nach dem Wechsel kamen die TSG-Frauen dann sehr schnell unter die Räder. „Wir konnten leider an das gute Spiel nicht mehr anknüpfen“, bedauerte der Trainer und analysierte, „wir waren zu statisch, haben unsere Chancen nicht mehr konsequent genutzt und Niederndodeleben zu viele Räume für Angriffe aus der Tiefe gegeben.“ So zwang der Stand von 19:16 (36.) die Gäste zu einer frühen Auszeit, die aber nur etwas Aufschub brachte. Spätestens ab dem 22:20 (41.) gab es für den TSV II kein Halten mehr und die Gastgeberinnen legten Tor um Tor auf.
„Der Sieg ist verdient“, räumte Lehmann mit Blick auf den Gegner ein, „er kommt aber auch nicht überraschend.“ So hatten die Gastgeber wie erwartet vier Akteure der ersten Mannschaft auf dem Protokoll. „Diesen Qualitätsunterschied hat man deutlich gesehen, sie hatten das Spiel in der Hand“, erkannte der TSG-Trainer an, ließ aber auch seine Meinung durchblicken: „Es ist spieltechnisch natürlich in Ordnung, aber persönlich finde ich es wettbewerbsverzerrend.“
Wie es auch sei, fest steht, dass es die Saalestädterinnen ihrem Gegner in der zweiten Hälfte viel zu leicht gemacht haben und damit die sehr gute Leistung vom Anfang für das Ergebnis wirkungslos blieb. Trotz der Niederlage sah Lehmann nach dem Spiel keine hängenden Gesichter. „Das haut uns jetzt nicht um“, relativierte er und bekräftigte, dass schon jetzt der Fokus auf dem kommenden Heimspiel gegen den SC Bernburg liege.
TSG Calbe: Sophie Wende – Michelle Feilhaber (1), Juliane Gaul (10/1), Lisa Heinrich (2), Maria Herrmann (3), Fritzi Herzig, Elisa Mennecke (1), Stevie Mittwollen (2/1), Antje Schreiber, Greta Sroka, Melanie Thiele (3), Christiane Wilke (4)
Siebenmeter: Calbe 3/2 – Niederndodeleben 5/4
Zeitstrafen: Calbe 3 – Niederndodeleben 2
Quelle Volksstimme 24.01.2022
Dieser Artikel wurde am 25.Januar 2022 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 25.Januar 2022)