21. Januar 2025

Ein nahezu perfektes Spiel

Die Oberliga-Handballer der TSG Calbe lassen dem SV Eiche 05 Biederitz kaum eine Chance und setzen sich deutlich mit 37:17 (19:10) durch. Dabei greift jedes Zahnrad ins andere.

 

BIEDERITZ/CALBE/IHE/KAG. Lange stand Maximilian Weiß selbst auf der Platte. Zahlreiche Partien im Nachwuchs und bei „den Männern hat er auf der Agenda. „Ich habe al­lerdings noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft fünf Siebenmeter vergibt beziehungsweise .Berti‘ [Daniel Bertram, Anm. d. Red.) hält „, konnte Weiß es kaum Glau­ben. Weil die Oberliga-Handballer der TSG Calbe gegen den SV Eiche 05 Biederitz für alles eine Lösung parat hatten, ging die niederlagen­freie Heimbilanz in die Brüche. 462 Tage (saisonübergreifend) konnte Biederitz in der Ehlehalle nicht geschlagen werden – Calbe schaffte es beim mehr als deutli­chen 37:17 (19:10). „Das war von uns ein nahezu perfektes Spiel. Biederitz konnte uns mit nichts überraschen, wir waren sehr gut eingestellt“, freute sich Interims­trainer Weiß.

Deutlich düsterer war die Stim­mung beim Gastgeber. Eine Analy­se noch am Spieltag verbot sich aufgrund des Erlebten zwangsläu­fig. Aber auch eine Nacht später lag nicht nur das Resultat dem Biederitzer Trainergespann Peter Pysall/ Andre Freistedt noch sehr schwer im Magen. „Ein absolut ge­brauchter Tag von uns“, brachte es Pysall schließlich auf den Punkt und hatte dabei einige Zahlen im Gepäck: „Lediglich 39 Prozent Tor­gefahr, neun technische Fehler und keinen der fünf Strafwürfe untergebracht“, sagen dann schon sehr Gel von dem aus, was die etwa 160 Zuschauer in sechzig einseiti­gen Minuten zu sehen bekamen.

Vollgas-Handball  

Die Biederitzer starteten zwar mit besten Vorsätzen, um die weiße Weste in der Ehlehalle zu wahren, doch dazu fehlte es an diesem Tag an allen Ecken und Kanten. „Biede­ritz hat nicht ihren besten Tag er­wischt“, meinte auch Calbes Coach. Die Gäste spulten ihr Kön­nen in imponierender Manier he­runter und hatten bereits beim Sei­tenwechsel alle Fragen in Rich­tung Spielausgang beantwortet. „Wir haben unser Spiel voll aufge­zogen. Das war Vollgas pur, wir sind brachial immer wieder auf das Tor gegangen“, freute sich Weiß. „Auch unsere bewegliche Abwehr und die Umstellungen in dieser waren gut. Da hat Eiche kei­ne Lösungen gefunden.“ Biederitz wirkte vor allem aus dem Rück­raum zu kraft- und auch ideenlos und machte damit TSG-Schlussmann Leon Dobertin unüberwind­barer. „Es fehlte jegliches Selbstbe­wusstsein. Es war schlichtweg Angsthasenhandball“, meinte auch der Biederitzer Co-Trainer Andre Freistedt.

Klassenunterschied sichtbar

Auch im zweiten Spielabschnitt war der Klassenunterschied in na­hezu jeder Aktion sichtbar. Die TSG zog ihre Galligkeit während der gesamten Spielzeit auf und neben dem Feld durch und war in­dividuell klar stärker. „Da hatten wir heute nichts entgegenzuset­zen. Hinzu kam, dass unser Wurf­bild einer Katastrophe gleich kam, denn unzählige Versuche landeten zentral, während die wenigen Ab­schlüsse im oberen Bereich oftmals ihr angestrebtes Ziel fanden“, gab Pysall zu verstehen. Es fehlte schlichtweg die Umsetzung ein­fachster Sachen, wie beispielswei­se das Zurückläufen oder das Ab­stellen von Feldern bei immer glei­chen Aktionen des Gegners.

So zogen die Saalestädter unbe­irrt ihre Kreise und konnten ihre mitgereisten Fans mit schönem Handball begeistern. „So wie sie heute hier aufgetreten sind, haben sie ein ähnliches Niveau wie die Wittenberger“, verglich Pysall.

Aber Weiß konnte trotz des deutlichen Endstandes noch das ein oder andere Haar in der Suppe finden. „Grundsätzlich bin ich ja nie zufrieden. Wir machen dann doch noch ein paar Fehlwürfe und technische Fehler zu viel. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Für uns war es dennoch ein perfek­tes Spiel und so kann es weiterge­hen.

 

TSG Calbe: Dobertin, Bertram – Walther, Mar­schall (9), Gieraths (3), Rätsel (1), Steffen (4), Meyer (5), Sowa (1), Kralik (2), Gottschalk (3), Reiske(9/6)

Siebenmeter: Biederitz 0/5 – Calbe 6/6

Zeitstrafen: Biederitz 3 – Calbe 4

Dieser Artikel wurde am 21.Januar 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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