Ein nahezu perfektes Spiel
Die Oberliga-Handballer der TSG Calbe lassen dem SV Eiche 05 Biederitz kaum eine Chance und setzen sich deutlich mit 37:17 (19:10) durch. Dabei greift jedes Zahnrad ins andere.
BIEDERITZ/CALBE/IHE/KAG. Lange stand Maximilian Weiß selbst auf der Platte. Zahlreiche Partien im Nachwuchs und bei „den Männern hat er auf der Agenda. „Ich habe alÂlerdings noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft fünf Siebenmeter vergibt beziehungsweise .Berti‘ [Daniel Bertram, Anm. d. Red.) hält „, konnte Weiß es kaum GlauÂben. Weil die Oberliga-Handballer der TSG Calbe gegen den SV Eiche 05 Biederitz für alles eine Lösung parat hatten, ging die niederlagenÂfreie Heimbilanz in die Brüche. 462 Tage (saisonübergreifend) konnte Biederitz in der Ehlehalle nicht geschlagen werden – Calbe schaffte es beim mehr als deutliÂchen 37:17 (19:10). „Das war von uns ein nahezu perfektes Spiel. Biederitz konnte uns mit nichts überraschen, wir waren sehr gut eingestellt“, freute sich InterimsÂtrainer Weiß.
Deutlich düsterer war die StimÂmung beim Gastgeber. Eine AnalyÂse noch am Spieltag verbot sich aufgrund des Erlebten zwangsläuÂfig. Aber auch eine Nacht später lag nicht nur das Resultat dem Biederitzer Trainergespann Peter Pysall/ Andre Freistedt noch sehr schwer im Magen. „Ein absolut geÂbrauchter Tag von uns“, brachte es Pysall schließlich auf den Punkt und hatte dabei einige Zahlen im Gepäck: „Lediglich 39 Prozent TorÂgefahr, neun technische Fehler und keinen der fünf Strafwürfe untergebracht“, sagen dann schon sehr Gel von dem aus, was die etwa 160 Zuschauer in sechzig einseitiÂgen Minuten zu sehen bekamen.
Vollgas-Handball Â
Die Biederitzer starteten zwar mit besten Vorsätzen, um die weiße Weste in der Ehlehalle zu wahren, doch dazu fehlte es an diesem Tag an allen Ecken und Kanten. „BiedeÂritz hat nicht ihren besten Tag erÂwischt“, meinte auch Calbes Coach. Die Gäste spulten ihr KönÂnen in imponierender Manier heÂrunter und hatten bereits beim SeiÂtenwechsel alle Fragen in RichÂtung Spielausgang beantwortet. „Wir haben unser Spiel voll aufgeÂzogen. Das war Vollgas pur, wir sind brachial immer wieder auf das Tor gegangen“, freute sich Weiß. „Auch unsere bewegliche Abwehr und die Umstellungen in dieser waren gut. Da hat Eiche keiÂne Lösungen gefunden.“ Biederitz wirkte vor allem aus dem RückÂraum zu kraft- und auch ideenlos und machte damit TSG-Schlussmann Leon Dobertin unüberwindÂbarer. „Es fehlte jegliches SelbstbeÂwusstsein. Es war schlichtweg Angsthasenhandball“, meinte auch der Biederitzer Co-Trainer Andre Freistedt.
Klassenunterschied sichtbar
Auch im zweiten Spielabschnitt war der Klassenunterschied in naÂhezu jeder Aktion sichtbar. Die TSG zog ihre Galligkeit während der gesamten Spielzeit auf und neben dem Feld durch und war inÂdividuell klar stärker. „Da hatten wir heute nichts entgegenzusetÂzen. Hinzu kam, dass unser WurfÂbild einer Katastrophe gleich kam, denn unzählige Versuche landeten zentral, während die wenigen AbÂschlüsse im oberen Bereich oftmals ihr angestrebtes Ziel fanden“, gab Pysall zu verstehen. Es fehlte schlichtweg die Umsetzung einÂfachster Sachen, wie beispielsweiÂse das Zurückläufen oder das AbÂstellen von Feldern bei immer gleiÂchen Aktionen des Gegners.
So zogen die Saalestädter unbeÂirrt ihre Kreise und konnten ihre mitgereisten Fans mit schönem Handball begeistern. „So wie sie heute hier aufgetreten sind, haben sie ein ähnliches Niveau wie die Wittenberger“, verglich Pysall.
Aber Weiß konnte trotz des deutlichen Endstandes noch das ein oder andere Haar in der Suppe finden. „Grundsätzlich bin ich ja nie zufrieden. Wir machen dann doch noch ein paar Fehlwürfe und technische Fehler zu viel. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Für uns war es dennoch ein perfekÂtes Spiel und so kann es weitergeÂhen.
TSG Calbe: Dobertin, Bertram – Walther, MarÂschall (9), Gieraths (3), Rätsel (1), Steffen (4), Meyer (5), Sowa (1), Kralik (2), Gottschalk (3), Reiske(9/6)
Siebenmeter: Biederitz 0/5 – Calbe 6/6
Zeitstrafen: Biederitz 3 – Calbe 4
Dieser Artikel wurde am 21.Januar 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.