Drei starke Torhüter sichern den Derby-Erfolg
Quelle: Volksstimme Nadja Reichert
In einem spannenden Derby der Mitteldeutschen Handball-Oberliga setzte sich die TSG Calbe dank einer sehr guten zweiten Halbzeit und überragenden letzten 15 Minuten gegen den HV Rot-Weiss Staßfurt mit 27:24 (11:11) durch. Es ist der zweite Saisonerfolg der Saalestädter.
Calbe l Vor fast ausverkaufter Halle schenkten sich beide Teams von Anfang an nichts. Dennoch hatte Staßfurt in der ersten Halbzeit eine leichte Überlegenheit, markierte das erste Tor. Es entwickelte sich fortan eine temporeiche Partie. Staßfurt ging immer wieder in Führung, doch der Gastgeber kämpfte sich genauso kontinuierlich wieder heran. Allerdings stand die Deckung der Rot-Weissen kompakt. Die TSG-Akteure waren gezwungen, lange Passwege in Kauf zu nehmen, um eine gute Wurfposition zu erarbeiten. Zudem hatte Staßfurt den dominanteren Rückraum. Calbe nutzte seine Schnelligkeitsvorteile und überraschte die Gästeabwehr mit der zweiten Welle.
Zudem gab es vier Siebenmeter für die Einheimischen, die allesamt sicher zu Treffern veredelt wurden. Der vierfache Torschütze war an diesem Abend Martin Sowa. Calbes Trainer René Linkohr war vollauf zufrieden mit der Vorstellung seiner Schützlinge. „Die Aufgaben, die ich im Vorfeld gestellt habe, wurden umgesetzt“, konstatierte er. Eine davon war es, die Staßfurter Rückraumspieler Nils Hähnel und Sebastian Retting zu kontrollieren. „Unser Ziel war es, so wenig Tore wie möglich aus dem Rückraum zu kassieren. Am Ende waren es nur fünf“, so der Coach. Aufgrund einiger Regel-Technik-Fehler verpasste es die TSG allerdings, eine Führung herauszuspielen. Hinzu kamen vier Fehlwürfe in den ersten 30 Minuten. Trotzdem erwies sich die TSG als ebenbürtiger Gegner, was das 11:11-Unentschieden zur Pause belegte.

Rückraum-Mann Felix Kralik (mit Ball) setzt sich energisch gegen die Staßfurter Deckung durch. Im Spiel markierte er zwei Tore und war durch gutes Passspiel an vielen Toren beteiligt. | Foto: Nadja Reicher
Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich erneut eine leichte Überlegenheit der Staßfurter. Zwar ging Calbe mit 12:11 in Führung, doch die kompakte Deckung zwang die Gastgeber noch immer zu langen Passwegen. Über das 12:12 blieb es bis zum 16:16 ausgeglichen.
Doch dann wendete sich das Blatt. Nun war es die TSG, die mit einem Tor vorlegte. Dies war den hervorragenden Leistungen der Calbenser Torhüter zu verdanken, die dank energischer Abwehrarbeit gut in die Partie fanden und mehrere Paraden lieferten. „Alle drei haben eine sehr gute Leistung gezeigt“, lobte der Trainer. Und damit meinte er in der Tat alle drei, denn sie kamen alle zum Einsatz. Zunächst verletzte sich Stefan Wiederhold nach einem gehaltenen Wurf an der Schulter und musste durch Steffen Oppenheimer ersetzt werden, „der dann vier ganz wichtige Bälle hielt“. Dieser verdrehte sich jedoch später das Knie und so war es an Daniel Bertram, die Bälle der Staßfurter abzufangen.
Dies gelang immer besser. Zunächst blieb die Begegnung beim 19:19 ausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. In der Folge wurden die Rot-Weissen zusehends nervöser und verkrampften bei den Versuchen, Treffer zu erzielen. Dadurch blieben die Bälle an der Calbenser Abwehr oder am Keeper hängen, beziehungsweise verfehlten gar ganz das Tor.
Die TSG drehte hingegen richtig auf. Die letzten 15 Minuten gehörten den Gastgebern. Getragen von ihren Fans, „die ein tolles Publikum waren“, erspielte Calbe zum 23:21 zunächst eine Zwei-Tore-Führung, die in der 56. Minute sogar zum 26:22 ausgebaut wurde. Staßfurt verkürzte zwar noch einmal zum 24:26, doch in der 59. Minute fiel das 27:24 für Calbe und dies blieb auch der Endstand.
„Es ist schade, dass wir verloren haben, denn es steckt mehr Potenzial in der Mannschaft“, resümierte Staßfurts Trainer Uwe Mäuer. „Umso knapper der Vorsprung, desto enger wird es und am Ende verliert man eben.“
TSG Calbe: Wiederhold, Oppenheimer, Bertram – Hulha (2), Walther, Barby (5), Krause (3), Rätzel, Lange (1), Weiß (3), Sowa (6), Kralik (2), Hübner (5), Marschall
HV Staßfurt: Schliwa, Tuchen – Hähnel (2), Retting (3), Frank (5), Oswald, Ortmann, Bruchno, Rach (3), Praest (7), Scholz (1), Rindert (3)
Siebenmeter: Calbe 4/4 – Staßfurt 5/4; Zeitstrafen: Calbe 3 – Staßfurt 6
Dieser Artikel wurde am 18.November 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 19.November 2013)