12. Dezember 2024

Derbysieg mit Nervenflattern

Handball-Verbandsliga: Die furiose Aufholjagd in den letzten zehn Minuten sind zu wenig für die TSG Calbe II, um die Niederlage gegen die SG Lok Schönebeck abzuwenden.

 

von Kevin Sager

CALBE/SCHÖNEBECK. Im Sport geht es nicht nur darum, welche Fähigkeiten die Arme und Beine imstande sind zu leisten. Auch der Kopf spielt eine große Rolle. Schon Amateursportler müssen eine gewisse geistige Stärke an den Tag legen. „Wir müssen erst immer eine gewisse Schwelle überwinden. Wenn wir dann aber ins Laufen kommen, sieht es spie­lerisch deutlich besser aus. Den Zeitpunkt, wann sich der Schalter umlegt, kennen wir nicht. Wenn wir es wüssten, würden wir die­sen gleich betätigen“, schmunzelte Carsten Richter, Teambetreuer der TSG Calbe II. Seine Fähigkei­ten als Mental-Coach sind somit erschöpft, denn erneut wachten die Saalestädter zu spät auf und kassierten im Derby gegen die SG Lok Schönebeck eine 26:27 (12:14)-Niederlage.

„Wir agieren zu Beginn viel zu ängstlich und haben zu wenig Selbstvertrauen. Am Ende geht uns dann die Zeit aus“, fasste Rich­ter das Spiel im Schnelldurch­gang zusammen und stellte die Auswirkungen des Schalters im Kopf heraus. „Mit der Schlusspha­se können wir aber zufrieden sein, das hat Trainer Holger Leh­mann der Mannschaft nach dem Spiel auch gesagt.“

Schnelle Führung

Von Beginn an bestimmten aller­dings die Schönebecker die Sze­nerie. Nach zehn Minuten stand eine 4:1-Führung für die Gäste auf der Anzeigetafel der Heger-Sporthalle. Früh wurde auch klar, dass die Saalestädter mit der lin­ken Angriffsseite der SG Lok Pro­bleme hatten. Kevin Krause und Marvin Thiel erzielten zusam­men 19 der 27 Tore. „Wir konnten die Lücken nicht schließen, egal was wir gemacht haben“, ärgerte sich-Richter. Zur Pause war beim Stand von 12:14 aber nichts verlo­ren für Calbe.

Entscheidung verpasst

Im zweiten Durchgang setzten sich die Gäste aber ab und lagen zehn Minuten vor Spielende mit 27:22 in Führung. „Anstatt dann aber selbst den Abschluss zu su­chen, wollen wir unbedingt das Tüpfelchen auf das ,I“ machen“, beobachtete Schönebecks Trai­ner Dirk Schedlo. „Dadurch las­sen wir viele Chancen liegen.“ In den letzten zehn Minuten blüh­ten die Calbenser dann auf und bliesen zur Aufholjagd. Vier Tore in Folge verkürzten den Rückstand auf 26:27, doch die 14 ver­bliebenen Sekunden waren zu wenig, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen.

„Lok war nicht unbedingt bes­ser“, hielt Richter daher fest. „Die Gegentore zur Pause sind in Ordnung, nur zwölf erzielte Tref­fer zu Hause aber zu wenig. Halb­zeit zwei gewinnen wir sogar, am Ende fehlen aber die Punkte wie­der. Trotzdem haben wir viel Positives gesehen“, appellierte der Mannschaftsbetreuer daran, dies für das letzte Spiel des Jahres gegen Kellerkind FSV 1895 Mag­deburg am Sonnabend um 15.00 Uhr zu nutzen.

Auf Schönebecker Seite war man schlussendlich glücklich über den Erfolg. „Wir haben das Ergebnis mit reichlich Nervenflat­tern über die Ziellinie gebracht. Wir wären fast an uns selbst ge­scheitert. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass wir das Spiel ver­lieren“, so Schedlo abschließend.

 

Quelle Volksstimme 12.12.2024

Dieser Artikel wurde am 12.Dezember 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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