Derbysieg mit Nervenflattern
Handball-Verbandsliga: Die furiose Aufholjagd in den letzten zehn Minuten sind zu wenig für die TSG Calbe II, um die Niederlage gegen die SG Lok Schönebeck abzuwenden.
von Kevin Sager
CALBE/SCHÖNEBECK. Im Sport geht es nicht nur darum, welche Fähigkeiten die Arme und Beine imstande sind zu leisten. Auch der Kopf spielt eine große Rolle. Schon Amateursportler müssen eine gewisse geistige Stärke an den Tag legen. „Wir müssen erst immer eine gewisse Schwelle überwinden. Wenn wir dann aber ins Laufen kommen, sieht es spieÂlerisch deutlich besser aus. Den Zeitpunkt, wann sich der Schalter umlegt, kennen wir nicht. Wenn wir es wüssten, würden wir dieÂsen gleich betätigen“, schmunzelte Carsten Richter, Teambetreuer der TSG Calbe II. Seine FähigkeiÂten als Mental-Coach sind somit erschöpft, denn erneut wachten die Saalestädter zu spät auf und kassierten im Derby gegen die SG Lok Schönebeck eine 26:27 (12:14)-Niederlage.
„Wir agieren zu Beginn viel zu ängstlich und haben zu wenig Selbstvertrauen. Am Ende geht uns dann die Zeit aus“, fasste RichÂter das Spiel im SchnelldurchÂgang zusammen und stellte die Auswirkungen des Schalters im Kopf heraus. „Mit der SchlussphaÂse können wir aber zufrieden sein, das hat Trainer Holger LehÂmann der Mannschaft nach dem Spiel auch gesagt.“
Schnelle Führung
Von Beginn an bestimmten allerÂdings die Schönebecker die SzeÂnerie. Nach zehn Minuten stand eine 4:1-Führung für die Gäste auf der Anzeigetafel der Heger-Sporthalle. Früh wurde auch klar, dass die Saalestädter mit der linÂken Angriffsseite der SG Lok ProÂbleme hatten. Kevin Krause und Marvin Thiel erzielten zusamÂmen 19 der 27 Tore. „Wir konnten die Lücken nicht schließen, egal was wir gemacht haben“, ärgerte sich-Richter. Zur Pause war beim Stand von 12:14 aber nichts verloÂren für Calbe.
Entscheidung verpasst
Im zweiten Durchgang setzten sich die Gäste aber ab und lagen zehn Minuten vor Spielende mit 27:22 in Führung. „Anstatt dann aber selbst den Abschluss zu suÂchen, wollen wir unbedingt das Tüpfelchen auf das ,I“ machen“, beobachtete Schönebecks TraiÂner Dirk Schedlo. „Dadurch lasÂsen wir viele Chancen liegen.“ In den letzten zehn Minuten blühÂten die Calbenser dann auf und bliesen zur Aufholjagd. Vier Tore in Folge verkürzten den Rückstand auf 26:27, doch die 14 verÂbliebenen Sekunden waren zu wenig, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen.
„Lok war nicht unbedingt besÂser“, hielt Richter daher fest. „Die Gegentore zur Pause sind in Ordnung, nur zwölf erzielte TrefÂfer zu Hause aber zu wenig. HalbÂzeit zwei gewinnen wir sogar, am Ende fehlen aber die Punkte wieÂder. Trotzdem haben wir viel Positives gesehen“, appellierte der Mannschaftsbetreuer daran, dies für das letzte Spiel des Jahres gegen Kellerkind FSV 1895 MagÂdeburg am Sonnabend um 15.00 Uhr zu nutzen.
Auf Schönebecker Seite war man schlussendlich glücklich über den Erfolg. „Wir haben das Ergebnis mit reichlich NervenflatÂtern über die Ziellinie gebracht. Wir wären fast an uns selbst geÂscheitert. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass wir das Spiel verÂlieren“, so Schedlo abschließend.
Quelle Volksstimme 12.12.2024
Dieser Artikel wurde am 12.Dezember 2024 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.