Den Anschlusstreffer verpasst
Mit 23:27 (10:13) verloren die Sachen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe gegen den Tabellendritten HG 85 Köthen. Beide Teams lieferten sich über weite Strecken ein sehr faires und angenehmes Spiel auf Augenhöhe. Am Ende entschied die bessere Übersicht und die größere Erfahrung für die Bachstädterinnen, denn Calbe verpasste es gleich mehrfach, einen greifbaren Anschlusstreffer zu setzen und den Gegner damit unter Druck zu bringen.
Als entscheidende Phase machten sowohl TSG-Coach Ronald Kampe als auch sein Gegenüber Stefan Kutschbach den Auftakt zur Schlussviertelstunde aus. Calbe hatte es mit einem starken Mannschaftsspiel geschafft, den 13:18-Rückstand (36.) auf 18:20 (43.) zu verkürzen und die zwei Tore nicht zuletzt durch die konstant gute Abwehrleistung bis zum 20:22 (48.) zu halten. „Uns fehlten dann aber einfach wieder die Tore“, bedauerte Kampe, denn der Zug der Gastgeberinnen war längst nicht mehr so in Fahrt wie noch am Anfang der Halbzeit. Doch statt den Anschluss zu werfen, landete der Ball am Pfosten, der Abpraller – nicht zum ersten Mal in dieser Partie – beim Gegner, und die sechsfache HG-Torschützin Diana Böhler sorgte mit dem 23:20 für die nötige Beruhigung in ihrem Team. Das hatte sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und spielte seinen gewohnten, taktisch sauberen Handball weiter. Vor allem die Erfahrung der mit großer Übersicht agierenden Spielführerin Sandy Börger machten die Spielzüge zu einer Augenweide. Dass Köthen hier nicht schon klarer führte, war der absolut konzentrierten Abwehrarbeit der TSG-Damen zu verdanken. „Das war wieder in Ordnung, auch das Rückzugsverhalten war gut“, bestätigte Kampe. Als wichtige Stütze erwies sich zudem Torhüterin Alexandra Baier mit einer ganzen Reihe guter Paraden.
Trotz der neuerlichen Niederlage muss sich die TSG also nicht verstecken. Der Unterschied zum vorherigen Spiel gegen Gräfenhainichen war in allen Belangen greifbar. Calbe hatte über die komplette Spielzeit den Drang nach vorn und kam dank Juliane Gaul, Kristin Sroka und Klara Lehmann endlich auch einmal aus dem Rückraum zum Tor. Zwar fehlte es phasenweise immer noch an Tiefe und Klarheit in den Aktionen, aber man sah den Spielerinnen an, dass sie von jeder Position Impulse setzen wollten. Stark präsentierte sich dabei unter anderem Rechtsaußen Pia Schrader, die mit ihrem Einlaufen an den Kreis das an sich stabile Abwehrzentrum der Köthenerinnen gleich mehrfach tüchtig durcheinander brachte.
Am Ende reichte das jedoch nicht und auch die erneut hohe Zahl an technischen Fehlern, die ein paar gute Chancen gekostet haben, dürften Trainer und Spielerinnen wurmen. Auf die gute Einstellung lässt sich aber auf jeden Fall bauen, wenn es am kommenden Sonnabend vor heimischer Kulisse im HVSA-Pokal gegen den SV Oebisfelde um den Einzug in die zweite Runde geht. (ttr)
Alexandra Baier, Josephin Hecker – Michelle Feilhaber (1), Juliane Gaul (9/3), Klara Lehmann (2), Pia Schrader (1), Antje Schreiber (2), Kristin Sroka (6), Melanie Thiele (1), Mandy Wenzel, Christiane Wilke (1)
Siebenmeter: Köthen 4/4 – Calbe 5/3
Zeitstrafen: Köthen 3 – Calbe 1
Dieser Artikel wurde am 13.November 2018 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.