1. März 2022

Debakel im Angriff erweist sich als Knackpunkt

Sachsen-Anhalt-Liga, Frauen, TSG Calbe – SV Oebisfelde 1895 26:26 (18:14)

Von Tilman Treue

Calbe l Die fünfwöchige Spielpause war für die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe wohl doch zu lang: Zu vieles passte nicht beim 26:26-Remis gegen den SV Oebisfelde.

„Am Ende können wir froh sein, dass wir überhaupt noch einen Punkt geholt haben“, stellte TSG-Trainer Ronald Kampe nach dem Spiel nüchtern fest. Vorausgegangen war eine Phase von 16 Minuten, in denen die Heimsieben nur ein einziges Mal traf. „Wir hatten solche guten Möglichkeiten und nutzen sie nicht“, haderte der Trainer mit der Chancenverwertung, die definitiv der Knackpunkt in der zweiten Hälfte war. Oebisfelde spielte dabei keineswegs überragend, sondern schlicht soliden Handball, was aber genügte, um den 19:25-Rückstand (44.) bis zum Schlusspfiff aufzuholen. Dies war übrigens der erste Ausgleich seit dem 1:1 (4.), dazwischen führten durchgehend die Calbenserinnen.

Dass es zu einem Debakel im Angriff kommt, war in der ersten Hälfte nicht abzusehen. In kurzer Folge legte die TSG vor, zeigte sich von verschiedenen Positionen torgefährlich und hielt eine stabile Führung in der Hand. Die hätte eigentlich sogar höher ausfallen müssen, wie Kampe betonte: „Wir hatten Probleme in der Deckung. Vor allem die Einläufer haben wir einfach nicht in den Griff bekommen und zu viele Tore kassiert.“ Das Team nahm sich somit die Chance, trotz des ordentlichen Angriffs frühzeitig für eine Entscheidung zu sorgen und den Gegner damit unter Druck zu setzen. Nach dem Wechsel kippte es dann völlig. Calbe spielte phasenweise undiszipliniert und unüberlegt, so dass der Vorsprung immer mehr zusammenschmolz. Stevie Mittwollen, Michelle Feilhaber und Juliane Gaul sorgten zwar zwischenzeitlich für einzelne Treffer, in der Summe blieb es aber klar zu wenig.

„Sie haben ja gekämpft“, gestand der Trainer seinem Team zu, musste aber dennoch feststellen: „Das haben wir heute selber verbockt.“ Ärgerlich, denn die nächsten Aufgaben (unter anderem die SG Lok Schönebeck) werden nicht einfacher und mit sieben Pluspunkten hängt die TSG seit Wochen im unteren Tabellendrittel fest.

TSG Calbe: Josephin Hecker, Sophie Wende – Michelle Feilhaber (3), Juliane Gaul (10/1), Lisa Heinrich, Maria Herrmann (2), Fritzi Herzig, Tabea Linkohr, Stevie Mittwollen (5), Lisann Rust, Anna Schiefer, Melanie Thiele (2), Christiane Wilke (4)

Siebenmeter: Calbe 1/1 – Oebisfelde 4/3

Zeitstrafen: Calbe 9 – Oebisfelde 5

Dieser Artikel wurde am 01.März 2022 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.


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