9. Dezember 2013

„Dann kommen die Aktionen zum Raunen“

Die TSG Calbe musste ihrer personellen Unterbesetzung am Ende Tribut zollen. Der Mitteldeutsche Handball-Oberligist unterlag beim HC Glauchau/Meerane mit 24:31 (10:13) und rutschte auf den 13. Platz der Tabelle.

Quelle: Volksstimme

Von Frank Nahrstedt

Glauchau l Ohne Ron Barby, der aus beruflichen Gründen passen musste, ohne Christian Hübner, der sich mit einer Entzündung an der Leiste plagt, ohne Stefan Wiederhold, der aufgrund einer Schulterverletzung geschont wurde, und ohne die A-Jugendlichen Lucas Marschall und Niclas Kaiser hatte die TSG ohnehin einen schweren Stand, der nach dem Ausfall von Ronny Krause (Sprunggelenks-Verletzung) nach 46 Minuten noch prekärer wurde. Bis dahin hatten sich er und Felix Kralik aus dem Rückraum sowie das gesamte Team beim Favoriten stark verkauft.

Von Beginn an setzte Calbe auf eine 5-0-1-Deckung gegen Glauchaus Spielmacher David Kylisek, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Auch Vaclav Toman kam nicht zum Zuge, die Abwehr der Saalestäder leistete gute Arbeit. Zudem warteten die Gäste in der Offensive geduldig auf ihre Chancen, schlossen erst ab, wenn sich gute Möglichkeiten oder eine Lücke ergaben. „Es war ein offener Schlagabtausch“, erklärte TSG-Coach René Linkohr. Bis zum 10:10 (23.) war die Partie ausgeglichen, zogen seine Schützlinge ihre Linie durch. Allerdings sorgte Glauchaus Keeper Ludek Kylisek mit starken Paraden für zehn Fehlwürfe der Calbenser, so dass sich die Gastgeber zur Pause zum 13:10 absetzen konnten.

Nach dem Wechsel zogen die Hausherren in Person von David Kylisek und Rostislav Bruna an. „Es war klar, dass sie das Spiel an sich reißen wollen“, betonte Linkohr. „Aber wir haben sie nicht stellen können.“ Mit ihrer individuellen Klasse genügten kleine Körpertäuschungen, um sich durchzusetzen. „Dann kamen die Aktionen, bei denen man einfach Raunen muss.“ Hatte sich die TSG auf sie eingestellt, wechselten sie kurzerhand die Positionen im Rückraum. „Diese individuelle Klasse muss man eben anerkennen.“ Zudem war der großgewachsene Rene Pechmann auf dieser Position ebenfalls torgefährlich.

Kurzum: Es reichte nicht für die TSG, Punkte mitzunehmen. „Dafür hätte man 100 Prozent abrufen müssen. Dann gelingt vielleicht eine Überraschung.“ Doch 20 Fehlwürfe waren am Ende zu viel, um dies zu realisieren. Wenngleich sich die acht Feldspieler derart gut verkauft hatten, dass Glauchaus Coach Vasile Sajenev deutlich unzufriedener war als Calbes René Linkohr, waren die Voraussetzungen bereits nicht optimal.

Da am Wochenende gleichzeitig der TuS Radis in Ziegelheim und die HSG Hornets gegen den HC Burgenland gewonnen haben, rutschte die TSG auf den vorletzten Tabellenplatz. Daher gilt die Konzentration nun der Partie am Sonnabend ab 16 Uhr gegen Freiberg, um noch vor Weihnachten einen kleinen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen zu können.

Calbe: Bertram – Walter, Krause (2), Hulha (4), Rätzel (1), Weiß (1), Sowa (4), Kralik (7), Lange (5)

Dieser Artikel wurde am 09.Dezember 2013 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 09.Dezember 2013)


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