Big Points im Kellerduell verschenkt
Das war’s. Die Oberliga-Frauen der TSG Calbe haben ihr Kellerduell gegen die SG Seehausen 24:26 (13:13) bitter verloren und bräuchten wohl mehr als ein Wunder, um die rote Laterne in dieser Saison noch abgeben zu können.
Die Kritikpunkte sind auch diesem Vier-Punkte-Spiel dieselben wie seit Wochen: Schlechte Torwurfquote, mangelnde Disziplin in der Abwehr und eine gehörige Portion Angst. Wohltuend an dieser Stelle immerhin der Auftritt von Lisa-Marie Prokop. Die 18-Jährige zeigte keinen Respekt vor dem Gegner, suchte sich immer wieder den Weg durch die Seehausener Abwehrreihe und verwandelte insgesamt neun Mal. Für eine Verhinderung der Niederlage reichte das freilich nicht, denn vor allem in der zweiten Hälfte übernahmen die Gäste das Ruder in Hegersporthalle.
Bis dahin präsentierten sich beide Teams auf Augenhöhe. Franziska Sprotte sorgte für eine schnelle Führung der Saalestädterinnen, während die Gäste ganze sechs Minuten auf ihren ersten Treffer warten mussten. Taktisch lieben die Altmärkerinnen Übergänge im Rückraum, was eine große Disziplin von der Calbenser 6-0-Abwehr verlangte. Am Anfang war die auch da und der Erfolg stellte sich umgehend ein. Es wurden Bälle geblockt oder der Gegner in ungünstige Wurfpositionen gezwungen, so dass TSG-Torfrau Sarah Eichhorn ein leichtes Spiel hatte. Auf der Gegenseite versagte jedoch der Angriff wieder einmal. Zwar traf Stefanie Hüls mit einem geradlinigen Schlagwurf zum 6:3 (11.), doch durch die eklatante Anzahl an technischen Fehlern entglitt Calbe der heraus gearbeitete Vorsprung ein ums andere Mal. So fingen die Gäste auch die an sich recht komfortable 11:7-Führung der TSG wieder ein und glichen kurz vor dem Wechsel aus.
In der zweiten Hälfte verlor das Spiel deutlich an Fahrt. Zähe Angriffsphasen und ein schwaches Niveau sorgten nicht gerade für Begeisterungsstürme auf den Zuschauerrängen. So war die Partie zwar nach Toren ausgeglichen (18:18), im Grunde aber nicht spannend. Calbe stolperte sich über die Zeit, spielte den Gästen mit halbherzigen Wurfaktionen und fehlender Abwehrdisziplin in die Hände. Gerade letzteres brach der TSG in der Schlussphase das Genick. Warum die Mannschaft die kompakte und erfolgreiche Abwehrformation verlassen hat, einzelne Spielerinnen heraus stürzten und den Gästen damit Tür und Tor öffneten, muss ausgewertet werden. Der torgefährlichen Johanna Willing spielte das auf jeden Fall in die Hände. Einmal losgelassen, war sie nicht mehr zu halten. Der Ball übrigens auch nicht und nach 60 Minuten jubelte erneut Seehausen über die zwei Punkte.
TSG Calbe: Baier, Eichhorn, Mennecke – Bischoff (1), Hüls (4/2), Prokop (9), Schreiber, Sprotte (1), Sroka (6/1), Wenzel (3)
Siebenmeter: Calbe 5/3 – Seehausen 6/6
Zeitstrafen: Calbe 2 – Seehausen 1
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 20. Januar 2014
Dieser Artikel wurde am 19.Januar 2014 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.