Aufholjagd wird nicht belohnt
Wacker Westeregeln setzt sich bei der TSG Calbe II 22:19 (12:7) durch, doch lässt vor allem in der Schlussphase wieder einmal viele Chancen ungenutzt im Angriff.
von Marie Kurth
CALBE. Es gibt Spiele, die sind bezeichnend für eine gesamte Saison. Deren Spielverlauf könnte man als Schablone für die Performance während der kompletten Spielzeit nehmen. Und irgendwie war das Salzland-Derby zwischen der TSG Calbe II und dem SV Wacker 09 Westeregeln aus. Sicht der Gäste genau so ein Spiel. Die „Wackeren“ setzten sich am Ende 22:19 (12:7) durch – doch überzeugend war auch dieser Auftritt der ambitionierten Sieben nicht. Wieder einmal, wie schon in vielen anderen Spielen der Saison, deutete Westeregeln sein großes Potenzial an. Um den Aufstieg wollten die „Wackeren“ in der Handhall-Verbandsliga Nord mitspielen. Doch dieser Traum musste spätestens nach der Pleite gegen Lok Schönebeck begraben werden.
Schwache erste TSG-Hälfte
Vor allem, weil die Salzländer im Angriff immer wieder zu fahrig agieren, zu hastig abschlossen und sich viele individuelle Fehler erlauben – so auch in der Endphase in Calbe. „Wir lassen hinten heraus einfach zu viel liegen und belohnen uns nicht mit einem höheren Sieg, der für den Kopf schon wichtig gewesen wäre“ sagte Wacker-Coach Marcel Pufahl nach dem Spiel.
Bis zur Schlussphase hatte sein Team jedoch alles im Griff. Vor allern die erste Hälfte dominierte sein Team und zog über die Stationen 7:3 (17.) und 12:7 (30.) bis zur Pause aussichtsreich davon. „Letztlich lag die Ursache für unsere Niederlage aber in einer ganz schwachen ersten Halbzeit, in der wir als Heimmannschaft nur sieben Tore zustande gebracht haben“, sagte Calbes Mannschaftsbetreuer Carsten Richter. „Wir hatten als Außenseiter nichts zu verlieren und sollten eigentlich befreit aufspielen können. Leider kam die Botschaft nicht an.“ Im Angriff agierten die Saalestädter verkrampft. Statt einfache Lösungen zu finden, verzettelten sich die Calbenser immer wieder in ihren Angriffssituationen.
Aufholjagd kommt zu spät
Dementsprechend kam die Aufholjagd aus Sicht der Hausherren zu spät. „Leider löste sich die Blockade in den Köpfen erst, als wir in der 49. Minute eigentlich aussichtslos mit 12:20 zurücklagen“ sagte Richter. „Plötzlich lief der Ball und es wurde viel Druck auf die Gästeabwehr ausgeübt. Und so ergaben sich auch Chancen, die mit mehr Überzeugung abgeschlossen wurden. Überhaupt war die Körpersprache ab diesem Zeitpunkt eine ganz andere. Leider kam dieser Umschwung viel zu spät.“
Über die Zwischenstände 13:20 (49.) und 16.22 (54.) verkürzte die TSG-Reserve Tor für Tor, kam am Ende aber nur bis zum 19:22 heran. „Im Allgemeinen war über den gesamten Spielverlauf nie Gefahr erkennbar, dass wir das Spiel aus der Hand geben würden“, sagte Pufahl. „Vielleicht schlichen sich deswegen zum Ende der Partie viel zu viele Fehler ein und der Biss war nicht mehr ganz so zu erkennen.“
Quelle Volksstimme 30.01.2025
Dieser Artikel wurde am 30.Januar 2025 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.