14. März 2016

Aufholjagd wird nicht belohnt

Die TSG Calbe verliert gegen den HC Einheit Plauen mit 21:22 (11:12).

 Von Frank Nahrstedt

Calbe l Hinterher ist man immer schlauer. Vielleicht hätte Daniel Bertram nicht den langen Pass suchen sollen, der dann abgefangen wurde. Vielleicht wäre bei 20 Sekunden zu spielen ein ruhiger Aufbau besser gewesen. Vielleicht wäre noch der Ausgleich gefallen. So aber musste sich die TSG Calbe im Kellerduell der Mitteldeutschen Handball-Oberliga dem HC Einheit Plauen mit 21:22 (11:12) geschlagen geben – genau wie im Hinspiel. Mal wieder wurde ein guter Auftritt nicht belohnt, wurden Fehler in der entscheidenden Phase begangen und hat die TSG ein Spiel mit einem Tor Unterschied verloren – es war bereits das sechste in dieser Saison. „Das war ärgerlich, denn es war machbar, gegen Plauen zu gewinnen“, haderte Trainer Ronald Kampe. Denn die Gäste präsentierten sich nicht als Übermannschaft, produzierten viele Fehler im Konterverhalten und waren trotz internationaler Besetzung in der Deckung ziemlich anfällig.

 Felix Kralik am Kreis

In der ersten Hälfte nutzte dies vor allem Ronny Krause, der aus dem Rückraum vier Treffer erzielte, bis er in Manndeckung genommen wurde. „Er hat gut gespielt“, lobte sein Coach. Und auch Felix Kralik, der auf ungewohnter Position am Kreis auflief, war ein ständiger Unruheherd, arbeitete im Angriff und in der Deckung schwer. Kurz vor dem Ende schwächte er sein Team allerdings, als er sich mit Plauens Peter Werning ein Scharmützel lieferte. Beide kassierten eine Zeitstrafe. Doch der Calbenser meckerte und erzielt eine weitere Sanktion. Die vier Minuten in Unterzahl „haben uns richtig wehgetan“. Calbe geriet zum 16:21 in Rückstand (55.). Doch das Team gab nicht auf und verkürzte. Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Ron Barby erzielt das 20:22. Daniel Bertram hält. Felix Kralik trifft per Konter zum 21:22. Daniel Bertram hält erneut. Diesmal scheitert Plauens Bester, Marc Multhauf, von außen. Es sind noch 20 Sekunden auf der Uhr. Bertram spielt den langen Ball auf den nach vorn geeilten Felix Kralik. Doch Lukas Lesak fischt das Leder vor dem Calbenser aus der Luft. Plauen spielt den letzten Angriff nicht mehr aus, lässt die Zeit verstreichen.

Allein gegen alle: Calbes Felix Kralik (am Ball) kämpfte sich auf ungewohnter Position am Kreis durch. „Er hat uns in der ersten Halbzeit für einige Probleme gestellt“, wird Plauens Abwehrchef Peter Werning (2.v.l.) auf der Internetseite des Vereins zitiert. Foto: Frank Nahrstedt

Allein gegen alle: Calbes Felix Kralik (am Ball) kämpfte sich auf ungewohnter Position am Kreis durch. „Er hat uns in der ersten Halbzeit für einige Probleme gestellt“, wird Plauens Abwehrchef Peter Werning (2.v.l.) auf der Internetseite des Vereins zitiert. Foto: Frank Nahrstedt

 

Zu wenig Druck auf die Abwehr

„Das war echt schade. Wir haben in der Deckung gut gearbeitet. Wir haben nur 22 Gegentore zugelassen. Das ist ein guter Wert“, resümierte Kampe. Allerdings verlief die Phase zu beginn der zweiten Hälfte nicht nach seinem Geschmack. „Wir haben im Angriff zu wenig Druck auf die Abwehr erzeugt. Dadurch sind wir zum 16:21 ins Hintertreffen geraten. Erst als wir wieder auf die Nahtstellen gegangen sind, haben wir den Rückstand verkürzt. Vielleicht hätten ein paar Umstellungen oder Varianten noch für den Erfolg gesorgt“, haderte der Coach. Aber hinterher ist man eben immer schlauer.

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram, Krautwald – Walther (1), Barby (3), Krause (4), Gieraths, Borzucki, Kaiser (4/1), Rätzel, Lück, Marschall (3/2), Weiß (1), Kralik (4), Hübner (1), Ilgenstein

 HC Einheit Plauen: Schüller, Foltyn – Zobirei, Lesak (5), Krüger (3/1), Mimura, Demirovic (1), Werning (3), Bosneac, Pechmann (3), Italo, Multhauf (7)

Siebenmeter: Calbe 4/3 – Plauen 1/1; Zeitstrafen: Calbe 4 – Plauen 2

Quelle: Volksstimme vom 14.03.2016

Dieser Artikel wurde am 14.März 2016 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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