5. Oktober 2018

An einem guten Tag wäre mehr möglich gewesen

Da saß er auf der Bank und raufte sich die Haare. „Eigentlich bin ich jemand, der nie über die Entscheidungen des Schiedsrichters meckert“, sagte Felix Kralik, der als Betreuer auf der Bank des Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe Platz nahm. Doch für Kralik waren „einige fragwürdige Entscheidungen dabei“. Nach dem Pokalerfolg am vergangenen Wochenende gegen den USV Halle II (33:24) hat die Handballer der TSG Calbe der graue Ligaalltag wieder eingeholt. Am Mittwoch verlor die TSG bei der SG Spergau mit 19:26 (9:12).

„Wir haben einen schlechten Start erwischt“, sagte Kralik. Denn nach sechs Minuten führte Spergau bereits mit vier Tore Vorsprung (5:1). „Wir haben es nicht geschafft, uns frei zu laufen und sind dann immer einem Rückstand hinterhergelaufen.“

Offensiv fiel der TSG zu wenig ein, um Spergau gefährlich zu werden. Vor allem mit Christian Telehuz, „der gefühlt weit über zwei Meter groß ist“, hatten die Calbenser große Probleme. So versuchten sich die Saalestädter in das Spiel zu kämpfen, doch „wir zeigten keine Initiative“, wie Kralik beschrieb. So lief die TSG einem Rückstand von drei Toren zur Pause hinterher (9:12).

In den zweiten Abschnitt starteten die Calbenser besser und hatten ihre Chancen. „Wir haben in der Halbzeit einige Umstellungen vorgenommen“, so der Betreuer. Martin Sowa agierte als Kreisspieler und löste Florian Lück ab. „Wir haben dennoch keinen Zugriff bekommen. Auch über Rückraum Rechts waren wir wenig effizient“, erklärt Kralik.

Daraus zog Spergau immer wieder Kapital. Ebenso wenig wie Telehuz war Tomas Jablonka für die Calbenser zu fassen, der mit sechs Treffern der erfolgreichste Werfer der Hausherren war. Erst im Verlauf der zweiten Hälfte entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Doch da war es bereits zu spät, um etwas Zählbares zu holen.

Und dann kamen auch noch die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns dazu. „Daran hat es zwar nicht gelegen, denn wir waren nicht gut genug“, meinte Kralik. Dennoch ärgerlich, denn Marius Schwarz hatte die große Chance auf den Ausgleich (46.), wurde aber zurück gepfiffen. „Er hat den Ball ein Mal aufprallen lassen und die Schiedsrichter entschieden, dass der Ball geführt wurde“, beschrieb der Betreuer die Situation. So blieb es am Ende dabei, dass die TSG keine Punkte holte.

Etwas zu feiern gab es derweil dennoch im Lager der Saalestädter: Ronny Krause feierte am Mittwoch seinen 30. Geburtstag. „Er ist selbst an seinem Geburtstag mitgefahren zum Auswärtsspiel“, lobte Kralik. Ein schwacher Trost, denn eigentlich war die TSG „nicht schlechter. An einem guten Tag wäre mehr möglich gewesen“, sagte Kralik.

Stefan Wiederhold, Daniel Bertram – Mathias Walther (1), Nico Haverland (1), Ron Barby (3), Ronny Krause (2), Florian Lück, Nils Rätzel, Marius Schwarz (3), Marius Harig (1), Maximilian Weiß (7/3), Martin Sowa (1), Jan Illig, Kevin Reiske

Siebenmeter: Spergau 5/4 – Calbe 3/3
Zeitstrafen: Spergau 1 – Calbe 5

Text: Kevin Sager (Schönebecker Volksstimme vom 5. Oktober 2018)

Dieser Artikel wurde am 05.Oktober 2018 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 05.Oktober 2018)


verwandte Artikel