19. November 2012

Am Ende unter Wert geschlagen

Erwartungsgemäß und deutlich setzten sich die Handballerinnen des HC Salzland 06 am Sonnabend gegen die TSG Calbe durch. In einem über weite Strecken ungleichen Duell in der Mitteldeutschen Oberliga siegten die Wildgänse mit 36:22 (17:9).

Es ist nicht bekannt, ob Salzlands Linksaußen Caroline Rosiak vor ihrer Handballlaufbahn mal als Volleyballerin aktiv war. Doch die sauberen Landungen nach Würfen auf dem Bauch hat sie sich wohl dort abgeschaut. Sieben Mal traf der Neuzugang aus Halle gegen Calbe. Zweimal präsentierte sie bei diesen Torerfolgen den Zuschauern den „Diver“, ein drittes Mal parierte TSG-Torfrau Nadine Dorau.

Dieser dritte Fehlwurf war 20 Sekunden vor Ende nicht weiter tragisch, die Partie nämlich schon zur Pause beim Stand von 17:9 für die Gastgeberinnen entschieden. Dabei hielt Calbe jedoch in den ersten elf Minuten dagegen, führte bis zum 4:3 (9.) stets mit einem Tor.

Anschließend kam der Wildgänse-Express aber ins Rollen, die TSG brachte in Hälfte eins nur noch fünfmal den Ball im Tor unter. „Es sind die einfachen Fehler, die mich am meisten ärgern“, so TSG-Trainer Frank Mühlner. Ersatzgeschwächt mit nur einer Spielerin auf der Bank war sein Team auch zahlenmäßig unterlegen.

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Kristin Sroka (am Ball) von der TSG konnte als beste Werferin (acht Tore) die Niederlage gegen den HCS nicht verhindern. | Foto: Norbert Wulf

Den qualitativen und quantitativen Nachteil versuchte Calbe mit langen Angriffen zu kompensieren und auf diese Weise etwas Zeit zu schinden. Salzland packte beherzt zu oder hatte in Person von Torfrau Anika Lorf eine passende Antwort. Die daraus ergebenden Konter nutzte der HCS zum deutlichen Ergebnis.

Salzlands Trainer Nils Lässing war vor Spielbeginn doch noch eine Maßnahme eingefallen, um seine Spielerinnen auf den Punkt genau wach zu bekommen. „Wir haben mehr Aggressivität in die Erwärmung gelegt.“ Das äußerte sich in Ãœbungen zum Zweikampfverhalten, geschadet hat es aufgrund des Spielverlaufs nicht.

Vor allem in der zweiten Halbzeit wurde die Ãœberlegenheit der Gastgeberinnen deutlich. Man muss der TSG zugute halten, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt der Begegnung aufgab. „Der Kampf und Einsatz waren in Ordnung. Nur wir haben Phasen, da läuft es hervorragend und dann geht drei, vier Angriffe gar nichts“, so Mühlner. So verkürzte Calbe mit einem 4:0-Lauf zum 16:28, vor allem Kristin Sroka setzte in dieser Phase das ein oder andere Ausrufezeichen. Mehr war aber einfach nicht drin für an diesem Tag deutlich unterlegene Gäste aus der Saalestadt.

Für Lässing waren es am Ende „ein paar Tore zu viel“. Dennoch fuhr der HCS über die Stationen 21:12, 18:16 und 35:20 einen ungefährdeten Sieg ein. Am Ende bewies auch Salzlands Mareike Fiedler, dass sie den „Diver“ beherrscht. Dennoch gehörte Rosiak das Patent darauf. „Sie hat das erfüllt, was ich mir schon lange von ihr erhofft hatte“, so Lässing.

TSG Calbe: Nadine Dorau – Melanie Sauer (1), Sophia Rust (5), Christiane Wilke (4), Patrizia Engelmann (1), Kristin Sroka (8/1), Mandy Wenzel, Stefanie Hüls (2/1), Marie Hoffmann (1)

HC Salzland 06: Lorf, Klauß – Ruthe, Block (3), Fiedler (2), Rosiak (7), Retting (3), Geipel, Farken (4), Knappe (2), Sachse (2), Göpel (5/3), Sacher (2), Varkonyi (6/2)

Siebenmeter: HC Salzland 6/5 – TSG Calbe 4/2

Zeitstrafen: HC Salzland 3 – TSG Calbe 5

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 19. November 2012

Dieser Artikel wurde am 19.November 2012 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt. (aktualisiert: 20.Januar 2013)


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