Am Ende fehlt das Quentchen Glück
So langsam wirkt es wie ein Fluch, der in dieser Saison auf den Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen der TSG Calbe lastet. 57 Minuten führte das spielerisch top aufgelegte Team beim haushohen Favoriten FSV 1895 Magdeburg und verlor am Ende hauchdünn mit 26:27 (14:12) – ein Spiel zum Nachtrauern.
„Was uns fehlt ist einfach das Quentchen Glück“, stellte Trainer Frank Falke fest und listete Beispiele auf: ein Siebenmeter gegen das Aluminium, Hundertprozentigen, die vom Innenpfosten wieder herausspringen und Abpraller genau in die Hände des Gegners. Unabhängig davon zeigten die Saalestädterinnen ein engagiertes und gutes Spiel, besannen sich auf ihre Stärken und hatte dank einer gelungenen Blockarbeit den starken Rückraum des Gegners im Griff. Mit Beharrlichkeit legte die Falke-Sieben bis auf 5:1 (8.) vor, ließ den FSV mit leichten Fehlern dann aber doch ins Spiel kommen. „Trotzdem bringen wir diesen Anfangsschwung gut weiter“, lobte Falke, der den entscheidenden Knackpunkt erst in der zweiten Hälfte ausmachte. „Hier hatten wir mehrere Möglichkeiten auf vier Tore wegzugehen, agieren aber zu überhastet und nutzen sie nicht.“ Stattdessen erhöhte der Favorit den Druck, verkürzte Schritt für Schritt und glich beim 23:23 (53.) schließlich aus. „Hier hat sich unsere fehlende Breite einfach bemerkbar gemacht“, analysierte Falke, dass das fast ununterbrochene Spiel der Hautakteure an den Kräften und der Kondition zehrte. Vor allem im Rückraum mangelte es erneut an Alternativen. „Klara Lehmann fehlt uns zum Beispiel gewaltig“, so Falke, „wir wünschen ihr das beste für ihre Genesung.“
Die Schlussminute dann ein erneutes Herzschlagfinale, das der FSV mit einem verwandelten Strafwurf für sich entschied. Wieder einmal hat die junge TSG-Truppe alles gegeben, ein starkes Spiel gezeigt und steht doch mit leeren Händen da. „Ein gefühlter Sieg ist schön, aber er reicht nicht aus, weil das Zählbare fehlt und das tut weh“, verpackte es der Trainer in Worte. „Es kamen sicherlich viele Faktoren zusammen,“ macht er auch Kritikpunkte aus, „aber wir haben heute gezeigt, was wir können, und dass wir kein Kanonenfutter sind.“ Und so kann das Team mutig nach vorn, in die verbleibenden fünf Partien schauen, denn der Klassenerhalt liegt noch in der eigenen Hand. (ttr)
Alexandra Baier, Michaela Möhring, Johanna Weber – Michelle Feilhaber (6), Elisa Mennecke (1), Lee-Ann Neetz (1), Antje Schreiber (8/1), Vanessa Schumann (3), Kristin Sroka (7/2), Inga Thomas, Mandy Wenzel, Josephin Wurbs
Siebenmeter: FSV 2/2 – Calbe 6/3
Zeitstrafen: FSV 2 – Calbe keine
Archivfoto: Ulrike Neumann
Dieser Artikel wurde am 06.März 2018 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.