Aktionen nicht gut vorbereitet
Denkbar knapp und mit einer Mischung aus Pech und verschenkten Möglichkeiten unterlagen die Handballerinnen der TSG Calbe in der Sachsen-Anhalt-Liga dem Magdeburger SV mit 28:29 (15:14).
Die Niederlage war schade, denn am Anfang sah alles sehr gut aus: Kristin Sroka stand noch vor Ablauf der ersten Minute in der richtigen Lücke und verwandelte zum 1:0, kurze Zeit später hielt die ohnehin gut aufgelegte Josephine Suchan gleich den ersten Konter. Das Spiel der Saalestädterinnen gefiel in dieser Phase, allerdings haperte es im Abschluss. Auf der Gegenseite öffnete die TSG im 6-0-Verband riesige Lücken, die es den Lemsdorferinnen leicht machten, die Führung zu übernehmen. Spätestens ab der 16. Minute trat die Zermürbung im Calbenser Spiel offen zu Tage. Im Angriff fehlten sowohl die Geduld als auch die nötigen taktischen Ideen. Die Folge war ein mehr oder weniger gelingender Kampf, den Anschluss nicht zu verlieren.
Als die Saalestädterinnen dann erstmals in Unterzahl gerieten, drohte das Spiel endgültig zu kippen. Tatsächlich zeigten sich die TSG-Damen ausgerechnet jetzt in Topform, fassten in der Abwehr endlich richtig zu und kamen durch zwei Treffer von Kristin Sroka zum Ausgleich. Wenig später meldete sich auch die kurz vorher eingewechselte Sophia Rust zur Stelle und verwandelte zur 15:14-Halbzeitführung.
Nach dem Wechsel lief die Partie auf dem beidseitig schwachen Niveau weiter. Während die TSG den Ball durch unvorbereitete beziehungsweise unkoordinierte Aktionen im Angriff immer wieder verlor, gelang es den Gästen durch einfache Spielzüge, Lücken in den Calbenser Abwehrverband zu reißen. So liefen die Gastgeberinnen zeitweise einem Vier-Tore-Rückstand hinterher. Eine Auszeit sorgte für eine aktivere Abwehrarbeit, aus der heraus auch einfache Tore möglich wurden. Ein ums andere Mal erwies sich Kristin Sroka als Vollstreckerin. Nach einem 5:1-Lauf hatte die TSG zum 23:23 (50.) ausgeglichen und ging wenig später sogar noch einmal in Führung. Der Kampfgeist war erwacht und es fielen in den verbleibenden zehn Minuten mehr Tore als in den 20 zuvor. Am Ende war es wieder die fehlende Absprache in der Abwehr und eine unvorbereitet genutzte Chance, die den möglichen Punktgewinn kostete. Mit zwei zu Recht zugesprochenen Siebenmetern holten sich die Gäste die Führung wenige Sekunden vor Schluss zurück – unnötig, denn mit ein bisschen mehr Ãœberblick, hätte der Sack aus Sicht der TSG hier schon längst zu sein können.
TSG Calbe: Alexandra Baier, Josephine Suchan – Frederike Giese, Alicia Sophie Gröst, Stefanie Hüls (1), Lisa-Marie Prokop (5), Lisann Rust, Sophia Rust (5), Antje Schreiber (1), Kristin Sroka (12/1), Mandy Wenzel (2), Josephin Wurbs (1), Marie Zilke (1)
Magdeburger SV 90: Silvia Kling – Bianca Barth (4), Sandra Körtge, Anika Kracht (4/3), Kerstin Linke (9/2), Michaela Linke, Jessica Ress (6/3), Christin Zunkel (6)
Siebenmeter: Calbe 1/1 – Magdeburg 11/8
Zeitstrafen: Calbe 5 – Magdeburg 4
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 29. September 2014
Dieser Artikel wurde am 29.September 2014 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.