Ab jetzt nur noch erste Halbzeiten
Zwei unterschiedliche Halbzeiten kosteten die TSG Calbe die ersten Punkte im Jahr 2015. Nach fast achtwöchiger Pause präsentierten sich die Handballer beim Magdeburger SV 90 in der ersten Halbzeit souverän, „so wie man es sich als Trainer wünscht“, sagte Annett Schroeter. Doch nach dem Wechsel setzten ihre Schützlinge von den vorgegebenen Sachen zu wenig um, sodass sie mit 32:33 (19:13) beim Tabellennachbarn der Sachsen-Anhalt-Liga unterlagen.
Nach ausgeglichenen acht Minuten (4:4) zogen die Calbenserinnen kontinuierlich davon (5:4, 8:6, 12:7, 17:10). Vor allem die gute und aufmerksame Deckungsarbeit war der Garant für den Zwischenspurt. Mit einer klaren Führung ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel behauptete die TSG den Vorsprung (20:15, 23:18) bis Mitte der zweiten Hälfte. Dann verließ sie jedoch die spielerische Linie, offenbarte in der Defensive Abstimmungsprobleme, die es bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht gab. „Das war reine Kopfsache. Wir hatten wohl Angst zu gewinnen“, schätzte Schroeter ein. Der MSV, der lediglich mit acht Feldspielerinnen angetreten war, nutzte seine Routine und suchte seine Kreisspielerin, die zuweilen komplett frei stand. Zum 28:28 war dann der erste Ausgleich hergestellt.
Calbe blieb in der Folge aber vorn, ließ die Magdeburger nicht vorbeiziehen. „Wir hätten aber viel mehr durch einfache Kreuzbewegungen die Würfe aus dem Rückraum nehmen sollen. Stattdessen haben wir immer wieder das Anspiel an den Kreis gesucht.“ Dies hatte mehrere Ballverluste zur Folge, die der MSV zu einfachen Treffern nutzte. So hatten auch die Torhüterinnen Josephine Suchan, Alexandra Baier und Elisa Mennecke, die gute Leistungen zeigten, einen schweren Stand. Zudem musste Calbe mehrfach in Unterzahl agieren.
Somit verpassten die Gäste einen höheren Vorsprung, was sich am Ende rächen sollte. Fünf Sekunden vor dem Abpfiff (32:32) hatte Kristin Sroka den vermeintlichen Siegtreffer erzielt, doch ihr Treffer wurde aberkannt. Eine Situation, „die ich nicht so gesehen habe“. Im Gegenangriff erzielte Magdeburg seine erste und einzige Führung, die zum 33:32-Sieg gereicht hat.
„Es lag nicht an dieser letzten Szene. Wir haben das Spiel selbst vergeigt. Wir hätten es nie aus der Hand geben dürfen. Magdeburg hat am Ende seine Erfahrung ausgespielt“, erklärte die TSG-Trainerin. Sie wird mit ihrem Team nun die letzten 15 Minuten aufarbeiten. „Wir müssen erkennen, warum wir uns so haben ablenken lassen, und daraus lernen.“ Mit den ersten 30 Minuten war sie nämlich überaus zufrieden. „Nach dieser langen Pause war es der beste Einstieg, den man sich für die Rückrunde wünschen konnte. Zudem haben wir die wenigsten technischen Fehler in einem Spiel der gesamten Saison produziert.“ Schroeter hofft, dass nun ganz viele erste Halbzeiten folgen, möglichst über das gesamte Spiel. Denn „wir wollen in der Rückrunde mehr Punkte holen als in der Hinserie.“
TSG Calbe: Suchan, Baier, Mennecke – Sroka (9), Hüls (7/3), Zilke (2), Gröst (1), S. Rust (1), Prokop (9), Schmidt (1), Wenzel (1), Schreiber (1)
Siebenmeter: Magdeburg 11/10 – Calbe 3/3
Zeitstrafen: Magdeburg 1 – Calbe 6
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 10. Februar 2015
Dieser Artikel wurde am 10.Februar 2015 von Stefan Lenhart veröffentlicht und wurde unter Frauen, Spielberichte abgelegt.