17. Dezember 2013

1. Männer: Keine Chance auf den Klassenerhalt

Die TSG Calbe geht mit einer Niederlage in die Weihnachtspause. Der Mitteldeutsche Handball-Oberligist musste sich der HSG Freiberg aufgrund einer miserablen Trefferquote mit 25:27 (10:15) geschlagen geben und schwebt weiter in großer Abstiegsgefahr.

Sören Lange (beim Wurf) und die TSG Calbe haderten mit der Trefferquote - erneut. | Foto: Frank Nahrstedt (Volksstimme)

Sören Lange (beim Wurf) und die TSG Calbe haderten mit der Trefferquote – erneut. | Foto: Frank Nahrstedt (Volksstimme)

Mit nur einer Szene hätte Calbe die Wende herbeiführen können. Mit nur einer Szene hätte Calbe die schlechte Wurfquote vergessen lassen können. Mit nur einer Szene hätte Calbe die Weichen für zwei wichtige Zähler im Kampf um den Ligaverbleib stellen können. Nach dem 18:19-Anschlusstreffer (41.) durch Martin Sowa per Siebenmeter erhielt Freiberg nach dem 20:18 zwei Zeitstrafen innerhalb kurzer Zeit, so dass die Gastgeber in doppelter Überzahl agierten. Christian Hübner markierte daraufhin von rechtsaußen zum 19:20 den erneuten Anschluss, doch der nächste Versuch der TSG nach tollem Ballgewinn blieb erfolglos.

Auf der anderen Seite wurden diese Nachlässigkeiten eiskalt bestraft. Freibergs Spielertrainer Jiri Tancos erzielte per Schlagwurf an drei Abwehrspielern vorbei die 21:19-Führung (45.), ein Ballverlust der TSG begünstigte das 22:19. Obwohl die Saalestädter in der Abwehr weiter stark auftraten, liefen sie bis zum Ende dem Rückstand hinterher. „Uns ist der Ausgleich oder gar die Führung einfach nicht gelungen“, sagte Trainer René Linkohr. In der guten Phase zwischen der 25. und 42. Minute, „als wir nur drei Fehlwürfe produzierten“, gelang es nicht, am Kontrahenten vorbeizuziehen, wenngleich der gehaltene Freie von Stefan Wiederhold (54.) durchaus eine Initialzündung hätte sein können.

So aber summierten sich die insgesamt 27 Fehlwürfe und acht Regel-Technik-Fehler zu 35 nicht erfolgreich abgeschlossenen Angriffen. Ein Wert, mit dem es extrem schwer ist, in der Mitteldeutschen Oberliga zu bestehen. „In den Spielen gegen Staßfurt und die Gotha Hornets waren wir schon mal weiter“, betonte Linkohr, der nun jede Menge Aufbauarbeit zu leisten hat. „Es war durchaus möglich, Freiberg zu schlagen. Wir haben nur 21 Feldtore zugelassen. An der Abwehr gab es also nichts zu rütteln.“ Schließlich markierte der Rückraum der Gäste lediglich zehn Treffer.

„Vielleicht hätte ich etwas früher auf Manndeckung umstellen sollen“, wie es Linkohr in den letzten zwei Minuten getan hatte. „Damit hatte Freiberg ziemliche Schwierigkeiten.“ Doch trotz drei Ballgewinnen gelang Calbe nur noch das 24:26 durch Hübner (59.) sowie das 25:27.

Daran konnten auch die gemeinsam in der Offensive aufgebotenen René Hulha und Mathias Walter nicht viel ändern. Mit der Wendigkeit der beiden hatte die HSG Schwierigkeiten, immer wieder gelangen Anspiele an den Kreis zum erneut starken Martin Sowa. Letztlich konnte er die Partie aber nicht im Alleingang gewinnen. Die Trefferquote bleibt also das Sorgenkind der TSG.

„Ich bin maßlos enttäuscht über die Leistung zuhause. Die zwei Punkte wären immens wichtig gewesen“, haderte der Coach. „Es ist nicht so, dass sie die Sache nicht ernst nehmen. Ich denke, es ist eine Kopfsache.“ Deshalb wird Linkohr viel reden müssen. „Sie müssen sich an der Ehre gepackt fühlen. Die gesamte Mannschaft muss etwas tun.“ Bekommen seine Schützlinge die Chancenverwertung nicht in den Griff, werden sie auf den Klassenerhalt in dieser Saison keine Chance haben.

Wiederhold, Bertram – Walter (1), Barby (1), Krause (2), Hulha (5), Kaiser (1), Rätzel, Lange, Marschall, Weiß, Sowa (11/4), Kralik (2), Hübner (2)

Siebenmeter: Calbe 6/4 – Freiberg 7/6
Zeitstrafen: Calbe 4 – Freiberg 6

Text: Frank Nahrstedt (Volksstimme)

Dieser Artikel wurde am 17.Dezember 2013 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Männer, Spielberichte abgelegt.


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