Wenn der „Phänomenale Handballdampfer“ zur Babyparty einläuft – Frauen zeigen Teamgeist
Eigentlich ist unsere Frauenmannschaft in der wohlverdienten Sommerpause. So ganz ohneeinander geht es offensichtlich aber doch nicht, denn gleich zwei Mal traf sich das Team in nahezu kompletter Runde am vergangenen Wochenende. Beide Aktionen sind eindrucksvolle Belege dafür, dass das Miteinander bei den Frauen stimmt. Der von vielen in der Saisonauswertung beschworene Mannschaftsgeist lebt auch in der Trainingspause weiter. Das war beileibe nicht immer so und kann jeden im Team nur stolz machen.
Richtig sportlich, wenn auch ohne Ball und Tore, wurde es am Sonnabend beim diesjährigen Dickschiffcup der Kanuabteilung der TSG Calbe. Trotz rauhen Wetters stach der „Phänomenale Handballdampfer“ mit seiner bestens gelaunten Crew in See, soll heißen auf die Saale. „Das haben sie wirklich toll gemacht und sich als Team gezeigt“, war Trainerin Annett Schroeter ganz entzückt. Pünktlich zum letzten Lauf stand sie am Ufer, um den finalen Zieleinlauf des Handballerinnen-Bootes zu bejubeln. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es war der einzige Sieg, aber was soll’s, wenn die Stimmung passte und die vorherigen Gegner tatsächlich nur ganz knapp besser waren. Zwei Mal trafen sich die Frauen im Vorfeld zum Training auf der Saale und bisweilen kamen dabei Zweifel auf, die Ziellinie überhaupt zu erreichen. Doch wer das Team in der vergangenen Saison auf dem Parkett der Hegersporthalle erlebt hat, der weiß, wie jede Spielerin für die andere einstehen kann, wenn es hart auf hart kommt. Das war auch an den Paddeln nicht anders und mit Disziplin, Willen und reichlich Motivation fand der Handballdampfer dann doch Rhythmus und Kurs. Übrigens bewiesen die in pink aufgetretenen TSG-Frauen an Land noch ganz andere Qualitäten. „Das Tauziehen gegen Borne war der Oberhammer“, brachte es Lisa-Marie Prokop auf den Punkt. Denn auch wenn die Borner Handballerinnen auf dem Wasser den Tagessieg davontrugen, zog sie die TSG am Strick vom Platz und ist nach wie vor mächtig stolz darauf.
Am nächsten Tag gab es dann eine ganz besondere Überraschung für Josi Wurbs, die sich bereits im vergangenen Herbst vorübergehend vom Parkett verabschieden musste. Der Grund dafür ist ein äußerst erfreulicher, denn sie erwartet ihr erstes Kind. Der Mannschaft blieb sie dennoch erhalten, denn statt zu Hause Däumchen zu drehen, verlegte die 23-Jährige ihr Engagement fortan auf die Tribüne und sorgte dort für ordentlich Stimmung. Am Sonntag drehte die Mannschaft den Spieß nun um und versammelte sich still und heimlich im Hof von Josis Eltern. Auch Freund Philip war eingeweiht und lotste die Ahnungslose zu einem vermeintlich harmlosen Elternbesuch, der sich jedoch als rundweg gelungene Überraschungsparty entpuppte. „Josi hat sich wahnsinnig gefreut“, bestätigte Mandy Wenzel. Tränen des Glücks standen in ihren Augen, als sie das liebevoll gebastelte Geschenk in Empfang nahm: ein Windelmotorrad mit kleinen Details für den Nachwuchs und einen Gutschein. Dank der tollen Unterstützung von Josis Eltern, die unter anderem für Speisen und Getränke sorgten, wurde es ein wundervoller Nachmittag beziehungsweise Abend. „Es war eine besondere Runde, ohne Spiele oder so, einfach nur gemütlich zusammensein, mit vielen tollen Gesprächen, bei denen viel gelacht wurde.“ (ttr)
Dieser Artikel wurde am 24.Juni 2015 von Tilman Treue veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.