23. April 2021

Torhüterinnen waren stets „heiß begehrte ware“

Volksstimme 23.04.2021

Christiane Wilke von der TSG Calbe stellt die besten Mitspielerinnen ihrer Laufbahn in einem Team zusammen

 Im Verlauf einer sportli­chen Laufbahn trifft man im Handball auf viele Mit­spielerinnen. So erlebte es auch Christiane Wilke von Sachsen-Anhalt-Ligist TSG Calbe. In der Volksstimme-Rubrik „Meine Top 7“ präsentiert sie die besten Mitspiele­rinnen ihrer bisherigen Karriere.

 

Calbe (sle/mjc) • Während der Überlegungen, welche Spiele­rinnen schlussendlich aufge­stellt werden, hatte Christiane Wilke des Öfteren ein Lächeln auf den Lippen.

 

„In meinen Jahren im Handballsport habe ich mit ei­nigen Mädels zusammenge­spielt. Die Allermeisten sind mir in wirklich guter Erinne­rung geblieben und wenn ich so an die Zeiten zurückdenke, muss ich unglaublich schmun­zeln. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich die Auflistung meiner Top 7 keinesfalls ausschließ­lich an spielerischen Fähigkei­ten und Fertigkeiten vorneh­men kann. Vielmehr ist es die Summe aus diesen und den Momenten des gemeinsamen Lachens, Weinens, Schwitzens und Zusammenseins“, erklärt Wilke.

 

Meine Top-7:

 

Torhüterin

„Torhüter im weiblichen Handballsport waren stets heiß begehrte Ware. In meiner Handballzeit wären zwar doch ein paar zu nennen, jedoch ragt Kathrin Kitzing (Gutsch) alias ,Gutschi’ da ziemlich her­vor. Ein paar Jahre trugen wir das gleiche Trikot, begegneten uns aber auch oft als Gegner mit entsprechend Spaß am gegenseitigen Spiel. Ihr locke­rer Stil und ihre demnach lo­ckeren Sprüche liegen mir im­mer noch im Ohr. Eben ein echtes KuKaKöthen-Mädchen zwischen den Pfosten der TSG Calbe. Ihre Pässe über das gan­ze Spielfeld, die vom Raunen des Publikums und der eige­nen Spielerinnen begleitet wurden und dennoch punkt­genau ihr Ziel fanden, waren neben den teils unglaublichen Paraden im Tor ihre absolute Stärke.“

 

 

 

 

 

Rechtsaußen

„Wen soll ich da anderes be­nennen als die ,beste Rechts­außen, die es gibt’ (Zitat einer Gegenspielerin). Melanie Thie­le (Sauer) alias .Meile’ und ich kennen uns und spielen seit 2007 zusammen. Seit ihrem Wechsel vom SV Irxleben zur TSG Calbe sorgte und sorgt sie mit ihren kurzen, aber un­glaublich flinken Schritten und Drehungen für so einige fulminante Tore. So bleibt auch das entscheidende Tor zum Sieg im Pokalfinale 2008/2009 mit der TSG Calbe gegen den TSV Niedemdodeleben unver­gessen. Nicht nur spielerisch weiß sie bis heute mit ihrem Ehrgeiz, ihrer Motivation und ihrem Spielverständnis zu be­flügeln, auch menschlich ist sie einer der feinsten Perso­nen, die ich kenne.“

 

Kreisläuferin

„Da ich die Freude hatte ei­nige Jahre beim FSV Magde­burg zu spielen, eine Mann­schaft aus einer Reihe von Mä­dels, die mitunter in der 2. Bundesliga gespielt haben, komme ich nicht umhin Kris­tin Fritz (Schüler) alias ,Tine’ für die Kreisposition zu nomi­nieren. ,Tine’ ist eine Granate. Spielen konnte sie auf jeder Position. Zudem war sie auf je­der Position einfach nur unglaublich gut und strahlte da­bei noch eine beeindruckende Abgeklärtheit aus. So einige Schlachten haben wir zusam­men geschlagen. Nicht nur auf dem Spielfeld, auch im Party­urlaub. Tine ist ein kleines Wunder, immer gut drauf, frech, mit stets offenem Ohr und souverän zugleich.“

 

Rückraum Mitte

„Auch hier bleibt kein Spiel­raum für langes Überlegen. Ich kann mich nicht erinnern, wann Stefanie Lenhart (Hüls) alias ,Beffi’ und ich uns erst­mals spielerisch begegnet sind, aber es muss echt sehr lange her sein und liegt weit im Jugendbereich der TSG Cal- be. Wir haben in vielen ge­meinsamen Jahren Höhen und Tiefen erlebt und sind uns trotz kurzzeitiger Trennung auf dem Spielfeld freund­schaftlich immer treu geblie­ben. Sie war mit ihrer überleg­ten und warmherzigen Art stets prädestiniert für den Titel des Mannschaftskapitäns. ,Beffi’ ist gefürchtet für ihre Schlagwürfe und ihre souverä­ne Gangart in der Defensive im Mittelblock. Mit ihrer Ruhe, Übersicht und Motivation des Teams hat sie unserer Mann­schaft in so manchem Spiel das Quäntchen Überlegenheit zum Sieg beschert.“

 

Rückraum links

„Kristin Sroka alias ,Sroki’ ist eine Institution. Wir sagen scherzhaft: Ihr gehört die TSG Calbe. Ich kann mir sportliche Momente ohne sie kaum vor­stellen. Auch außerhalb des Handballs haben wir sehr viele tolle, einzigartige Momente er­lebt. ,Sroki’ ist nicht nur be­kannt dafür, die letzte nach dem Duschen zu sein, sie ist auch bekannt für ihre Tore aus dem Rückraum passgenau ins lange Eck oben beziehungs­weise mit ihrer Eins-gegen- eins-Finte mit Passtäuschung gegen die Hand. Diese Tore er­zielt sie quasi im Halbschlaf und trotz des Wissens der meisten Gegner darüber, kön­nen sie ihren Erfolg selten ver­hindern.“

 

Linksaußen

„Auch Kristin Musche alias ,Krissi’ ist eine bereits sehr lan­ge Wegbegleiterin und Freun­din auch außerhalb des Sports. Wir spielten erst gemeinsam bei der TSG Calbe und dann beim FSV 1895 Magdeburg. .Krissi’ ist eine unglaublich ex­plosive und schnelle Spielerin, die zudem sehr variabel ein- setzbar ist und auch auf ande­ren Positionen immer Dampf zu machen weiß. Sie ist eine der zielstrebigsten und geradli­nigsten Menschen, die ich kenne.“

 

Rückraum rechts

„Anne Pätzold ist eine ge­fürchtete Gegenspielerin. Ich jedenfalls habe lieber mit ihr zusammengespielt, als etliche Gegentore von ihr zu kassieren oder in der Abwehr gegen sie keinen Stich zu sehen. Anne sorgt schon durch ihre Größe und ihre energiegeladenen Be­wegungen für absoluten Re­spekt beim Gegner. Ihre Kraft, die sie sowohl im Angriff und in der Abwehr gekonnt einzu­setzen weiß, sind absolut be­eindruckend. Halbherzigkeit beim Handball ist ihr ein Fremdwort.“

 

 

Trainer

„Da möchte ich gerne ein Trainergespann benennen. Frank Falke und Ronald Kampe waren einzeln und auch zu­sammen viele Jahre meine Trainer. Ich habe viel von ih­nen gelernt. Beide haben sich immer mit ganzem Herzen für ihre Mannschaft aufgeopfert und teils sehr detailversessen versucht an kleinen Schrau­ben zu drehen. Sie haben zu je­dem Zeitpunkt an uns geglaubt und nach den Siegen mit uns zusammen Freudentränen ver­gossen. So bleiben die Erfolge im Landespokal 2009 und 2010, der Gewinn des Supercups 2010 sowie der Kampf um den Auf­stieg in die neugegründete Mitteldeutsche Oberliga 2010 einfach nur unvergessen.“

 

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Favoritenschreck 2009: Die TSG besiegt Niederndodeleben in beiden Pokalspielen.

Dieser Artikel wurde am 23.April 2021 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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