2. August 2023

Saisonrückblick der 1. Männer 2022/23:

Den falschen Weg zum richtigen Zeitpunkt verlassen

Handballer der TSG Calbe beenden die Spielzeit auf dem dritten Platz / Ein Youngster überzeugt

 

Auf dem Bronzerang lan­deten die Sachsen-Anhalt- Liga-Handballer der TSG Calbe. Dabei drückte am Saisonbeginn ordentlich der Schuh. Erst der Griff in die Trickkiste löste die Probleme und sorgte für einen versöhnlichen Ab­schluss der Spielzeit.

 

Von Kevin Säger Calbe • Im Sommer gab es einen großen Umbruch bei den Handballern der TSG Calbe. Ei­nige „erfahrene“ Spieler verlie­ßen den Verein. Spieler aus dem eigenen Nachwuchs so­wie einige Neuzugänge muss­ten integriert werden. „Die Vorbereitung lief super. Wir haben das Augenmerk auf die Abwehr gelegt gehabt“, sagte TSG-Coach Andreas Wiese. Doch nach drei Spielen musste er feststellen, dass der Weg, den die Saalestädter eigentlich gehen wollten, nicht der rich­tige war. Also musste früh eine alternative Route her. „Das Entwicklungs­potenzial der Spieler war weiter groß. Wir haben dann gesagt, dass wir immer ein Tor mehr als der Gegner machen wollen“, beschrieb Wiese den neuen Weg.

Vor allem die Spiele gegen Oebisfelde (23:31) als auch gegen Kühnau (18:31) waren ausschlaggebend für den Sin­neswandel. „In den Spielen waren wir zudem auch nicht bereit. Das waren Punkte, die uns gefehlt haben am Ende“, meinte Wiese. Und so kam es, dass Wiese eine Konzeptände­rung vornahm. „Wir haben ex­trem viele Tore geworfen, ob­wohl wir in den Spielen teil­weise 15 oder 16 Fehlwürfe hat­ten.“ 841 Tore warfen die Saale­städter, nur der Zweitplatzierte aus Oebisfelde war öfter erfolg­reich (868). „Das gab es vorher nicht. .Vorher waren wenige Tore, also die sichere Abwehr, wichtiger.“

Große personelle Sorgen plagen die Saalestädter

Nun aber setzten die Calbenser auf viel Tempo. Vor allem das Konterspiel rückte immer weiter in den Vordergrund. Ein Spielstil, der für viele Mannschaften nicht zu kna­cken war. „Wir konnten das Blatt relativ schnell wenden“, so Wiese. Das war nicht selbstverständlich, denn neben den taktischen Anpas­sungen plagten sich die Calbenser ständig mit Verlet­zungssorgen umher. „In der ersten Halbserie sind uns teilweise beide Torhüter weg­gebrochen, sodass die aus der Zweiten aushelfen mussten. Teilweise standen auch nur drei Rückraumspieler zur Verfügung. Da sind wir teil­weise wirklich auf dem Zahn­fleisch gekrochen.“

Die Ergebnisse konnten sich dennoch sehen lassen. Zwei Mal wurden Gegner so­gar mit mehr als 40 Toren be­siegt. Die HSG Wolfen ging mit 46:22 unter, auswärts hol­ten die Saalestädter einen 41:29-Sieg gegen den HC Bur­genland II. Vom holprigen Start war dann nichts mehr zu spüren. Je mehr das Konzept griff, je stärker wurde Calbe. Einzig Oebisfelde (28:32) im Rückspiel und die SG Spergau (31:36) entschlüsselten die Taktik.

 

„Die Dinge, die ich ihm im Training mit auf dem Weg gegeben habe, hat er förmlich aufgefressen.“

(Andreas wiese über Paul Steffen)

Doch nicht nur diese Spiele sind Wiese im Kopf geblieben. „Die Spieler mussten auch Partien bestreiten, bei denen ich nicht da­bei sein konnte. Aber auch da ha­ben sie es super gelöst Daher konnte ich die Mannschaft mit gutem Gewissen in andere Hände geben.“ Peter Weiß und Torsten Sowa zeigten sich in diesen Spie­len verantwortlich und ent­täuschten den Coach nicht.

Ein Spieler stach über die gesamte Saison aber heraus. Paul Steffen bestritt seine De­bütspielzeit bei den Männern. Steffen kam aus der eigenen A-Jugend. „Die Dinge, die ich ihm im Training mit auf den Weg gegeben habe, hat er förmlich aufgefressen. Er hat zudem extrem viel Verant­wortung übernommen“, freu­te sich der Coach über die Ent­wicklung des Youngsters.

Daher fällt für Wiese das Saisonfazit positiv aus. „Natür­lich gab es viele Höhen und auch viele Tiefen. Wir waren vom Verletzungspech verfolgt, doch die Mannschaft hat im­mer eine gute Einstellung – egal ob Training oder Spiel – gezeigt. Dass dann am Ende noch der dritte Platz heraus­springt, ist top. Da ziehe ich meinen Hut vor der Mann­schaft“, so der Coach.

Volksstimme 01.08.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Artikel wurde am 02.August 2023 von Dorle Hädecke veröffentlicht und wurde unter Aktuell abgelegt.


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